Zurück zu alter Stärke: Enochs will "kleine Verunsicherung" ausnutzen
Aus brenzligen Situationen hat sich der FSV Zwickau in der Vergangenheit immer wieder befreit. Das Auswärtsspiel beim 1. FC Saarbrücken (Samstag, 14 Uhr) ist ein geeigneter Zeitpunkt für Joe Enochs und seine Mannschaft, um diesen Mythos aufrecht zu erhalten. Dazu fordert der Cheftrainer, dass sich die Schwäne konsequenter auf ihre Stärken berufen.
"Immer von unseren Standards gelebt"
Seit über 21 Monaten stand der FSV Zwickau nicht mehr auf einem Abstiegsplatz. Vor dem Auswärtsspiel in Saarbrücken ist der Vorsprung nach nur einem Sieg aus den letzten sechs Spielen jedoch auf zwei Zähler geschmolzen, sodass die Schwäne um Joe Enochs jetzt nachlegen müssen. Bekannt ist, dass dem US-Amerikaner und seiner Mannschaft in solchen Phasen fast immer der Befreiungsschlag gelingt. Der Cheftrainer kennt das Rezept: "In der Vergangenheit ist es so gewesen, dass wir immer von unseren Standardsituationen gelebt haben, wenn es zu so einer Phase kam. Diese Stärke müssen wir wiederfinden." Das könne der berüchtigte Dosenöffner für den FSV sein, obwohl die Zwickauer in den letzten Wochen "ein bisschen davon abgekommen" seien.
Die Torausbeute der Schwäne lässt entsprechend noch Luft nach oben – mit gerade einmal sieben Toren bildet der FSV gemeinsam mit Bayreuth und Dortmund II das harmloseste Trio vor dem gegnerischen Kasten. "Ich glaube, dass die letzte Überzeugung teilweise gefehlt hat", gesteht Enochs ein. In Ingolstadt habe sich der FSV zwar noch Chancen herausgespielt, doch gegen Wiesbaden war die Offensive dann frühestens in der zweiten Halbzeit präsenter. Der Coach plädiert dennoch für die positiven Erkenntnisse aus der letzten Partie: "Wir hatten nicht diese 100-prozentige Torchance, aber ich hatte immer das Gefühl, dass wir näher dran waren." Das gilt es auf dem Rasen wieder zu bestätigen.
Enochs glaubt an FSV-Stärken
"Die Aufgabe in Saarbrücken wird dadurch nicht einfacher, dass ein Trainer entlassen worden ist und etwas Neues auf uns zukommen wird", stellt Enochs fest. Durch die bisherigen Videoanalysen ließe sich "keine große Aussage" über das kommende Auftreten der Saarländer treffen, doch: "Sie werden auch nicht alles komplett ändern." So oder so war sich der US-Amerikaner sicher, dass beim FCS die eigenen Stärken der Zwickauer wieder zur Geltung kommen werden, um einmal mehr den Befreiungsschlag in der langen FSV-Vita des FSV-Trainers zu landen.
"Wichtig ist, dass wir wissen, dass wir bestehen können", hält Enochs fest. "Dass wir nicht jedes Spiel gewinnen werden, ist uns auch klar. Aber, dass wir gegen solche Mannschafen wie Saarbrücken auch Punkte mitnehmen können, ist etwas Gutes. Das ist genau das, was wir bestätigen müssen." Denn möglicherweise sei ein Trainerwechsel auch die Chance für die Zwickauer, um eine "kleine Verunsicherung" für sich auszunutzen. Helfen können Ronny König und Can Coskun, die nach einer beschwerdefreien Trainingswoche wieder in die Startelf rücken könnten. Für Nils Butzen kommt die Partie zu früh, während Felix Brand (Knorpelschaden im Knie) und Max Jansen (Gelb-Sperre) definitiv fehlen werden.