"Muss unser Anspruch sein, das Spiel zu gewinnen": FCS unter Druck

Erst die Derby-Niederlage in Mannheim, dann die Trennung von Trainer Uwe Koschinat: Hinter dem 1. FC Saarbrücken liegt eine durchaus turbulente Woche. Um den Anschluss zu den Spitzenplätzen nicht zu verlieren, muss im Heimspiel gegen den FSV Zwickau (Samstag, 14 Uhr) ein Sieg her – weiß auch Interimscoach Rüdiger Ziehl, der sein Liga-Debüt feiert.

"Stehen in der Pflicht"

Gerissen habe er sich um den Posten an der Seitenlinie nicht, betonte Ziehl bei der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag. Doch der Manager will Verantwortung übernehmen – und den FCS nach nur einem Sieg aus den letzten acht Spielen zurück in die Spur führen. Viel Zeit dafür blieb dem 44-Jährigen nicht, gerade mal drei gemeinsame Einheiten werden bis zum Spiel am Samstagnachmittag absolviert sein – plus das Landespokalspiel am Mittwoch gegen Verbandligist FC Noswendel-Wadern (7:0). Der Eindruck von der Mannschaft sei jedoch "positiv", wie Ziehl betonte. "Die Leistungsbereitschaft ist da, die Qualität in der Breite ist sehr gut". Entsprechend zeigte sich der gebürtige Zweibrücker optimistisch, "dass es auf dem Platz umgesetzt wird".

Denn klar ist: Drei Punkte gegen den FSV Zwickau sind angesichts der aktuellen Lage mit schon sechs Zählern Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz Pflicht. "Es muss unser Anspruch sein, das Spiel zu gewinnen", machte Ziehl klar. Viele Veränderungen in der Startelf oder der Formation will Ziehl dabei nicht vornehmen: "Ich wäre schlecht beraten, wenn ich alles durcheinander wirbeln würde. Die Qualität der Mannschaft ist gegeben, das hat sie in den Spielen gezeigt." Zudem müsse man immer auch schauen, was der Gegner macht. "Zwickau spielt längst nicht nur mehr mit langen Bällen", betonte der 44-Jährige und warnte gleichzeitig davor, die Schwäne zu unterschätzen.

Auch Bjarne Thoelke rechnet nicht damit, dass sich die Westsachsen nur hinten reinstellen werden. Entsprechend müsse jeder an sein Maximum kommen. "Einstellung und Körpersprache müssen stimmen, wir benötigen 110 Prozent Überzeugung", so der 30-Jährige. Es gehe auch darum, dass die Mannschaft eine Reaktion auf die Derby-Niederlage in Mannheim zeige. "Wir stehen in der Verantwortung und in der Pflicht", sagte der Abwehrspieler und zeigte sich "überzeugt, dass wir das Spiel erfolgreich gestalten können. Wir sind bereit". Nicht dazu beitragen können Adriano Grimaldi (Muskelbündelriss), Dominik Ernst (Arthroskopie) und Frederik Recktenwald (krank). Dafür ist Stammkeeper Daniel Batz nach Rückenproblemen wieder fit und wird somit sehr wahrscheinlich zwischen den Pfosten stehen. Fraglich sind noch die Einsätze von Steven Zellner und Julius Biada.

Trainersuche: FCS peilt "langfristige Lösung" an

Neben der Vorbereitung auf das Spiel ist Ziehl derzeit auch mit der Suche nach einem neuen Trainer beschäftigt. "Wir wollen eine schnelle Entscheidung und haben einen kleinen Kreis von Kandidaten, müssen aber die finalen Gespräche abwarten", berichtete der 44-Jährige. Zu Gesprächen eingeladen worden seien bislang nur Trainer, die die Verantwortlichen bereits auf dem Zettel hatten.

Zum Anforderungsprofil an den neuen Trainer wolle Ziehl keine Auskunft geben, betonte aber, dass eine "langfristige Lösung" angestrebt werde. Auf die Frage, ob er es ausschließen könne, dauerhaft auf der Bank zu sitzen, antwortete Ziehl ausweichend und verwies darauf, sich nicht um den Posten gerissen zu haben. Das dürfte bei den potenziellen Trainerkandidaten schon anders aussehen. Ob sie am Samstag einen siegreichen FCS sehen?

   

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