Aues "Achterbahnfahrt der Gefühle" – Sorgen um Huth

Beim Ostderby zwischen Erzgebirge Aue und dem Halleschen FC ging es am Freitagabend heiß her. 1:1 hieß es am Ende, was vor allem an einem Mann lag: Aues Sam Schreck, der sowohl ins eigene als auch ins gegnerische Tor traf. Doch nicht nur der Turn-Around des Mittelfeldmanns war hervorzuheben, sondern die gesamte mannschaftliche Reaktion auf den frühen Rückschlag. Sorgen gibt es derweil um Elias Huth.

"Aus Fehlern lernt man"

Keine drei Minuten waren gespielt, als der Tag aus Aue-Sicht schon mehr als gebraucht erschien. 10.000 Zuschauer sahen, wie Sam Schreck einen katastrophalen Rückpass spielte, der vorbei am neben dem Pfosten postierten Keeper Männel ins eigene Tor rollte. "Der Ball rutscht mir ein bisschen ab", versuchte der Mann des Abends am Mikrofon von "MagentaSport" zu erklären. Beschönigen wollte er dabei nichts und sprach von einem "riesen Bock". Dies habe der 23-Jährige "auch in der Halbzeit gesagt" und sich bei seinen Teamkollegen entschuldigt. Dennoch wollte er aus der kuriosen Situation noch etwas mitnehmen, denn "aus Fehlern lernt man", war sich Schreck bewusst.

Dass der Mittelfeldmann, der im Sommer fest aus Groningen zu den Veilchen wechselte, so gelassen mit seinem Fauxpas umgehen konnte, hatte derweil auch maßgeblich mit der 89. Spielminute zu tun. So fiel dem ehemaligen Leverkusener die Kugel im Strafraum vor die Füße, sodass er per Schlenzer ins lange Eck den Endstand von 1:1 besorgen konnte. Treffer vorne und hinten also. "Umso glücklicher" zeigte sich Schreck, "dass ich mit meinem Treffer den Fehler ausbügeln konnte." Den ganzen Abend betrachtend empfand er seinen Arbeitstag als eine "Achterbahnfahrt der Gefühle", was ihm auch anzusehen war.

"Schönes Gefühl"

Am Ende stand somit das erste Remis unter der Leitung von Interimstrainer Carsten Müller, der seine ersten beiden Ligaspiele siegreich gestalten konnte. Nach dem Schlusspfiff wollte Müller, den nun mindestens bis zur Winterpause auf der Trainerbank sitzen wird, "der Mannschaft ein Riesenkompliment machen". So habe sie trotz des frühen Rückschlags "bis zum Schluss an sich geglaubt", was ihm ein "schönes Gefühl" gegeben habe. Dass der Last-Minute-Punkt mehr als nur ein reines Remis war, habe sich auch an der Reaktion der Fans gezeigt, verwies der 51-Jährige auf die Feierlichkeiten nach dem Abpfiff.

Dennoch war der Übungsleiter nicht gänzlich zufrieden: "Wir müssen uns hinterfragen, warum wir in den entscheidenden Strafraumaktionen noch nicht so abgezockt sind, wie wir es vielleicht auch wollten", kritisierte Müller. Viel meckern wollte er dennoch nicht. Zu dominant erschien die Leistung der Veilchen, die die besseren Chancen und mehr Ballbesitz als der HFC verbuchten. Entsprechend bescheinigte auch Schreck dem gegnerischen Keeper Felix Gebhardt "einen riesen Job gemacht" zu haben. So verbleibt der FCE trotz aller aufgekommener Euphorie auf dem 18. Platz und somit unter dem Strich.

Sorgen um Huth

Die Gedanken von Müller waren nach dem Spiel derweil auch bei Elias Huth, der nur sechs Minuten nach seiner Einwechslung mit Jonas Nietfeld zusammengeprallt war, minutenlang behandelt werden musste und nicht mehr weitermachen konnte. Direkt nach dem Spiel ging es für den Stürmer zu Untersuchungen in ein Krankenhaus. "Ich hoffe, dass die Untersuchungen so ausfallen, dass es ihm bald wieder besser geht und er bald wieder unter uns ist. Er ist ein wichtiger Bestandteil unserer Familie", sagte der FCE-Coach. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Somit ist offen, ob er Sonntag in einer Woche beim SC Verl dabei sein kann. Sicher fehlen wird Korbinian Burger (fünfte gelbe Karte), dafür kehrt Maximilian Thiel nach Rot-Sperre zurück – und soll dazu beitragen, dass die drei Punkte ins Erzgebirge gehen.

   

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