"So reicht es definitiv nicht": Alarmstimmung beim MSV

Er hält weiterhin an, der Negativtrend des MSV Duisburg: Beim 0:2 gegen Dortmund II kassierten die Zebras am Sonntag die fünfte Niederlage in den letzten sechs Spielen und stehen nur noch drei Punkte vor den Abstiegsrängen. Während Torhüter Vincent Müller nach der Partie Alarm schlug, sah Trainer Torsten Ziegner "keinen Grund, unruhig zu werden".

Keeper Müller spricht Klartext

Über 2.000 Fans hatten den MSV am Sonntag nach Wuppertal begleitet und aus der Partie im Stadion am Zoo ein Heimspiel gemacht. Von der tollen Stimmung, die zu Beginn im Gästeblock herrschte, war nach Abpfiff jedoch nicht mehr viel übrig: Mit lautstarken Pfiffen und Unmutsäußerungen empfingen die Anhänger die Spieler vor dem Zaun. "Verständlich", musste Vincent Müller bei "MagentaSport" zugeben. "Denn das, wir momentan spielen, das reicht definitiv nicht. Das haben wir heute wieder gemerkt." Während die Zebras vorne die letzte Konsequenz vermissen ließen und Pech hatten, dass es nach einem Handspiel von Dortmunds Pfanne keinen Elfmeter gab (32.), fielen die Gegentore zu einfach, wie der Keeper befand. "Das erste (39.) hauen wir uns selbst rein, das zweite (67.) verteidigen wir schlecht."

So stand unter dem Strich die dritte Niederlage gegen den BVB II in Folge. "Wir haben nicht viele Chancen. Wenn wir welche haben, müssen wir sie machen. Das wird jetzt unser einziges Ziel sein", blickte der 22-Jährige voraus und forderte: "Wir müssen mit mehr Konsequenz reingehen. Der Trainer versucht, uns Lösungen mitzugeben, aber wir schaffen es nicht, sie umzusetzen. Warum, wissen wir nicht." An der Einstellung liege es nicht: "Wir wollen", stellte Müller klar und betonte, dass das Spiel die Trainingseinheiten nicht widerspiegeln würde.

"Insgesamt gar nicht so schlecht"

Während Müller mit dem Auftritt der Mannschaft sichtlich unzufrieden war, sah Ziegner ein Spiel, das "insgesamt gar nicht so schlecht gewesen" sei. Die Einstellung habe gestimmt. "Wenn man die kompletten 90 Minuten sieht, war es ein typisches Drittliga-Spiel. Beide Teams waren total auf Augenhöhe, beide hatten ihre Situationen." Was den Unterschied ausgemacht hat? "Dass der BVB aus seinen Chancen zwei Tore macht und wir aus unseren zahlreichen Möglichkeiten keines. Dabei hatten wir ausreichend Chancen, um zwei Tore zu schießen." Aus den Möglichkeiten müsse man dann auch mal Erfolg schlagen. "Das ist sicherlich eine große Baustelle", bemängelte der MSV-Coach, der die "letzte Überzeugung" vermisste.

Durch die fünfte Niederlage in den letzten sechs Spielen sind die Zebras auf Rang 12 abgerutscht, liegen nur noch drei Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz. Mit dem Rücken zur Wand stehe der Spielverein aber nicht, meinte Ziegner und sah trotz des Negativtrends der letzten Wochen und der Tabellenposition auch keinen Grund, "jetzt unruhig zu werden". Gleichwohl sprach der 44-Jährige aber von einer "total schwierigen" und "superernsten" Situation.

Trendwende benötigt

Die Befürchtung, dass der MSV komplett in den Keller abrutschen könne, habe er zwar nicht, "aber wir wollten natürlich eine bessere Saison spielen". Derzeit durchschreite der MSV ein Tal, was aus seiner Sicht aber nicht daran liegt, dass es schon in den letzten beiden Spielzeiten gegen den Abstieg ging: "Es standen heute nicht so viele Jungs aus der Zeit auf dem Platz. Von daher denke ich nicht, dass es eine Rolle spielt." Doch klar ist: eine Trendwende muss jetzt her. Das Heimspiel gegen Viktoria Köln, das seit acht Spielen ohne Sieg ist, am kommenden Samstag wäre ein guter Zeitpunkt dafür. Eine erneute Niederlage würde die Krise dagegen weiter verschärfen.

   

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