Oldenburg zieht Optimismus aus der Pleite: "Sind konkurrenzfähig"
Nichts war es mit einem Geschenk zum Jubiläum: Am 125. Vereins-Geburtstag setzte es für den VfB Oldenburg am Montagabend eine 1:3-Niederlage beim SV Wehen Wiesbaden. So richtig viel hatte sich der Aufsteiger letztlich aber nicht vorzuwerfen. Am Ende waren die Gastgeber einfach abgezockter, schätzten die Oldenburger ein.
Wiesbaden nutzt Fehler aus
Sechs Spiele war der VfB zuletzt ungeschlagen, nun gab es die zweite Niederlage in Serie, wie schon gegen Erzgebirge Aue ein 1:3. Marcel Appiah, der erfahrene Innenverteidiger der Niedersachsen, war dennoch nicht in der Gemütslage, die große Kritik-Keule zu schwingen. "Wir haben über weite Stecken das Spiel offengehalten, haben dagegen gehalten und hatten unsere Möglichkeiten. Die Führung kam nicht unverdient."
Für die war Kebba Badjie zuständig. Der 23-Jährige hatte das nötige Glück, dass der Ball im Strafraum direkt vor seinen Füßen landete. Aus wenigen Metern erzielte der Angreifer das 1:0 für die Gäste (38.). Doch die Hessen antworteten prompt: Ivan Prtajin war nach einer Hereingabe zwei Meter vor dem VfB-Kasten völlig allein und musste nur noch seinen Fuß hinhalten. "Man hat gesehen, dass Wiesbaden zur zeit eine Topmannschaft ist. Sie machen aus den Fehlern, die wir ihnen anbieten, die sicher nicht viele waren, zwei Tore und kommen so zurück", meinte Appiah.
"Haben gegen eine abgezockte Mannschaft verloren"
Denn auch nach 56 Minuten nutzte der SVWW das Angebot der Oldenburger, die den Ball im Spielaufbau verloren hatten. Erneut flankte Brooklyn Ezeh, kurz darauf lag der Ball auf Benedict Hollerbachs Fuß, der die Hausherren in Führung brachte. "Die Qualität, die Wiesbaden einfach auf die Platte bringt – das ist Profifußball", lobte Trainer Dario Fossi den Gegner.
Aber auch seine Spieler: "Wir waren heute toll, haben sehr gut Fußball gespielt und waren ebenbürtig." Der Unterschied: "Aber man hat bei den Ballverlusten gesehen, wie stark Wiesbaden das gemacht hat. Die ersten beiden Tore haben uns den Punkt gekostet. Wir haben gegen eine abgezockte Mannschaft verloren." Die in der 86. Minute einen weiteren Fehler der Gäste ausnutze. Keeper Pelle Boevink kam nach einem langen Ball aus dem Tor, verlor aber das anschließende Kopfballduell, weshalb John Iredale den Ball nur noch ins leere Tor befördern musste.
Schweres Programm steht an
Trotz der zweiten Niederlage in Serie sei das Team in der Liga angekommen, betonte Appiah. Was Platz zehn und 15 Punkte aus zwölf Spielen unterstreichen. "Wir sind mehr als konkurrenzfähig. Natürlich müssen wir noch Stellschrauben drehen, konsequenter und effizienter werden. Dann werden wir auch wieder drei Punkt holen." Auch, wenn die kommenden Aufgaben gegen Ingolstadt, Freiburg II, Essen, Saarbrücken und Mannheim nicht weniger namhaft werden. "Das ist egal. Wir sind aufgestiegen, um auch gegen diese Mannschaften zu bestehen."