Seit fünf Spielen ohne Sieg: FSV Zwickau rutscht tiefer in die Krise
Nach der 0:1-Heimpleite gegen den SC Freiburg II spitzt sich die Lage beim FSV Zwickau weiter zu. Schon seit fünf Spielen sind die Westsachsen nun sieglos und bleibt damit im Tabellenkeller stecken. Entsprechend ernüchtert zeigten sich die Beteiligten, auch wenn Trainer Joe Enochs kämpferisch bleiben wollten.
Wende verpasst
Wie beim halbleeren oder -vollen Glas stellt sich wie bei vielen Drittligisten nun auch insbesondere beim FSV Zwickau die Frage, ob erst oder schon ein Drittel der Saison vorbei ist. Eigentlich sollte dem bitteren 2:3 gegen Saarbrücken in der Vorwoche im Heimspiel gegen die Zweitvertretung der Freiburger möglichst die Wende folgen. Dies misslang. Stattdessen erscheint die Situation gar noch bedrohlicher. Nach nur einem Punkt in den letzten fünf Spielen sowie einem Sieg aus den letzten acht Partien schaffte es der FSV nicht aus der Abstiegszone zu entkommen und kann bei entsprechenden Ergebnissen der Konkurrenz gar noch tiefer reinrutschen. Dabei hatte der FSV "genügend Chancen, um ein Tor zu machen", haderte Trainer Joe Enochs am "MDR"-Mikrofon. Zwar habe die Mannschaft "alles dafür getan, den Ausgleich zu schießen", doch sollte dieser nicht gelingen.
Nahe ran kamen sie durchaus. So setzte Patrick Göbel schon im ersten Durchgang einen Freistoß an das rechte Kreuzeck (32.). Auch der 29-Jährige beklagte bei "MagentaSport", dass die Zwickauer derzeit "sehr viele Tormöglichkeiten brauchen, um auch ein Tor zu machen." So stellt der 17. des Tableaus mit gerade einmal neun Treffern gemeinsam mit Dortmund II nach Schlusslicht Bayreuth den zweitschwächsten Angriff. In acht Spielen erzielten die Schwäne überhaupt keinen Treffer. "Was wir machen müssen? Wir müssen weiter dran glauben. Dann werden wir uns auch belohnen dafür", war sich Göbel indes sicher. Generell könne niemand der Mannschaft vorwerfen "nicht alles gegeben zu haben." Gereicht hat es am Ende dennoch nicht.
"Ich bin von unserer Mannschaft überzeugt"
Ein Grund dafür? Die ebenfalls ausbaufähige Defensive. Mit 21 Gegentreffern stellen die Zwickauer auch die drittschwächste Defensive. Symbolisch der entscheidende Gegentreffer am Freitag. Als "ein krummes Ding" empfand Enochs das Tor von Freiburgs Vermeij (51.). So grätschten gleich zwei Zwickauer in einen freien Ball, sodass dieser bei Wagner landete, dessen von Lienhard parierter Schuss dann beim niederländischen Knipser landete. Auch hier sei es, so Enochs, "nicht nur Pech. Die Situationen können wir klären. In solchen Situationen muss einfach Klarheit herrschen". Entsprechend seine Forderung: "Wir müssen unser Glück erzwingen!" Die Lösung bleibt dabei jedoch, selbst wieder zu treffen. Achtmal ging der FSV in den 13 Saisonspielen in Rückstand, achtmal verloren sie. Demnach forderte auch Göbel, "dass wir 1:0 in Führung gehen und das Spiel über die Bühne bringen".
Die Hoffnung aufzugeben, war dabei indes überhaupt keine Option. Enochs, der seit mehr als vier Jahren an der Seitenlinie der Zwickauer steht, glaubt weiter an seine Mannschaft. "Ich bin von unserer Mannschaft überzeugt", stellte der US-Amerikaner unmissverständlich klar. So habe diese sich nach einem desaströsen Saisonstart wieder "gefangen" und zeige auch derzeit gute Ansätze, "die Basis" stimme. Zudem spielten derzeit "viele unerfahrene Spieler. Die kommen aber langsam." So bräuchte es nun nur ein wenig Zeit. "Wenn wir weiter ans uns arbeiten, werden wir die Wende schaffen." Bereits am kommenden Samstag wartet mit Rot-Weiss Essen ein direkter Konkurrent auf den FSV. Auch hier war Enochs "überzeugt, in Essen eine gute Chance zu haben zu gewinnen". Dafür braucht es jedoch schleunigst wieder eigene Treffer.