Erste Niederlage unter Müller: Aue unterliegt Verl trotz Führung

Nach einer turbulenten Anfangs-Viertelstunde mit drei Treffern drehte der SC Verl das zweite Sonntagsspiel des 13. Spieltags und setzte sich mit 3:2 gegen den FC Erzgebirge Aue durch. Nach dem sechsten ungeschlagenen Spiel in Serie festigt der SCV den 9. Rang, während Aue unter Interimscoach Carsten Müller erstmals verliert und auf Platz 19 verbleibt. 

Corboz und Akono drehen das Spiel

Nachdem der FC Erzgebirge Aue beim 1:1 in Halle erstmals unter Interimscoach Carsten Müller Punkte liegen ließ, sollte beim SC Verl wieder ein Sieg her, um sich weiter im Tabellenkeller freizuschwimmen. Hierbei musste Müller auf einer Position tauschen und brachte Majetschak für den gesperrten Burger. Beim Sportclub, der zuletzt fünfmal ungeschlagen blieb, brachte Trainer Kniat nach dem 3:1-Erfolg gegen Bayreuth zwei Neue zum Start: Knost und Akono verdrängten Ochojski und Otto. Den Start nach Maß in der Home-Deluxe-Arena in Paderborn erwischten dennoch die Veilchen. So setzte sich Außenverteidiger Schikora sehenswert auf der Seitenauslinie durch und bediente Stefaniak, der überzeugt in die Mitte zog, wuchtig abschloss und so bereits in der 4. Spielminute das 1:0 für den FCE erzielte.

Lange sollten die Gäste aber nicht von der Führung zehren. Keine fünf Minuten später konnte Corboz sich nach einem Fehler von Schreck am FCE-Sechzehner durchsetzen und zog im Fallen ab. Abgefälscht und somit unhaltbar für Männel flog die Kugel zum schnellen 1:1 in die Maschen (9.). Der SCV blieb nun dran und übernahm die Spielkontrolle. Die verrückte Anfangsphase sollte dabei schnell noch verrückter werden. So brachte Knost in Folge eines Freistoßes eine maßgenaue Flanke an den zweiten Pfosten, wo Paetow mit viel Übersicht per Kopf auf Akono ablegte, der aus kurzer Distanz unter Mithilfe des Innenpfostens das Spiel endgültig drehte und auf 2:1 für die Verler stellte (13.). Auch jetzt machte der Sportclub offensiv kein Halt. Nach einem starken Pass von Sessa schob sich Wolfram vor seinen Gegenspieler und überlupfte Männel, verpasste das Gehäuse aber denkbar knapp (22.).

Die Auer hielten nun körperlicher dagegen, um die agilen Gastgeber vom eigenen Tor fernzuhalten. Majetschak übertreib es dabei und sah die erste Verwarnung des Spiels (24.). Aufzuhalten waren die Verler in dieser Phase dennoch nicht. Nach einem Fehler in der letzten Reihe der Veilchen, startete Akono durch und steuerte frei auf Männel zu, wo er einen halbhohen Abschluss wählte, welchen der Keeper noch gerade so zur Ecke abwehren konnte (29.). Der FCE suchte nun Entlastung in der Offensive. Quasi im Gegenzug passte Schikora quer vor dem Verler Kasten her, wo Baumgart jedoch knapp verpasste (30.). In der 39. Minute versuchte es dann Schreck mit einem Schuss aus der Distanz, welcher aber am linken Pfosten vorbei rauschte. Es war die letzte Szene in einem von Offensivszenen und Defensivpatzern geprägten ersten Durchgang, in dem der SC Verl sich eine 2:1-Halbzeiführung erspielen konnte.

Aue beendet Spiel in Unterzahl

Ohne Wechsel ging es dann in den zweiten Durchgang. In diesem sollten die Auer die erste Chance verbuchen. In ähnlicher Manier wie bei seinem Tor des Monats kam Nazarov per Volley nach Brust-Annahme zum Abschluss, traf die Kugel diesmal aber nicht sauber und stellte Verl-Keeper Thiede so vor keine Probleme (50.). Auf der Gegenseite kam Wolfram nach schöner Vorarbeit von Corboz und Sessa zu einem aussichtsreichen Abschluss von der Strafraumkante, doch traf auch der Verler den Ball nicht richtig und schob Männel das Spielgerät direkt in die Arme (52.). Kurz darauf herrschte dann wieder Aufregung im Strafraum der Gastgeber. Nach einer Ecke schoss Majetschak den ausgestreckten Arm von Akono an und forderte einen Strafstoß, den er allerdings nicht bekam – wohl zurecht (55.).

FCE-Coach Müller wollte seine erste Pleite abwenden und wechselte offensiv: Thiel und Tashchy ersetzten Baumgart und Jastremski (60.). Thiel machte indes gleich mit einem taktischen Foul gegen Sessa auf sich aufmerksam und sah Gelb (62.). Während der erste Durchgang noch von vielen Highlights geprägt war, waren diese nun rarer gesät. Um dies zu ändern, tauschte nun auch Kniat und brachte Yari Otto sowie Grodowski für Sessa und Akono ins Spiel (67.). Der offensive Impuls sollte sich gleich auszahlen. So startete Grodowski auf dem Flügel durch und wurde von Majetschak gefällt, der bereits im ersten Durchgang verwarnt wurde und nun die Ampelkarte sah (69.). In Überzahl zog Verl das Tempo wieder an. Nach Vorlage in Folge des Freistoßes von Grodowski konnte Männel den Kopfball von Corboz aber noch stark parieren.

Anders sah dies wenige Sekunden später aus. Eingesetzt von Sapina, zog Joker Otto aus 13 Metern ab und ließ Männel diesmal keine Chance, sodass er auf 3:1 stellen konnte (71.). In der 73. Minute startete dann Grodowski durch und kam frei vor Männel zum Abschluss, überwand den Keeper jedoch nicht. Trotz eines Mannes weniger gab sich Aue nicht auf. Nach einem gewonnenen Kopfballduell hatte Thiel viel Platz und legte perfekt für Tashchy in den Rückraum ab, der in der 82. Spielminute noch einmal auf 2:3 verkürzte. Der Sportclub Verl stellte sich nun mit allen Mann hinten rein, während Aue alles nach vorne warf. Die Zeit sollte jedoch nicht reichen. Der SC Verl holte den zweiten Sieg in Serie und ist nun seit sechs Partien unbesiegt, was eine Sicherung des 9. Rangs bedeutet. Aue verliert unter Carsten Müller erstmalig nach vier Spielen, verpasst den Sprung über den Strich und bleibt auf Rang 19. Für die Verler geht es in der kommenden Woche bei Dortmund II weiter. Aue empfängt Spitzenreiter Elversberg.

   

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