"Bin extrem angepisst": Wehen Wiesbaden verpasst große Chance
Chance vertan! Mit 1:3 musste sich der SV Wehen Wiesbaden im Spitzenspiel des 13. Spieltags beim Tabellenzweiten 1860 München geschlagen geben. Dabei verspielten die Hessen nicht nur die Chance auf den direkten Aufstiegsrang, sondern sind auf den vierten Tabellenplatz abgerutscht.
Hollerbach "extrem enttäuscht"
Nach zuletzt drei Siegen in Folge (plus der 7:3-Erfolg im Landespokal bei der SG Bornheim) sollte beim Spiel in München an der Grünwalder Straße der vierte Streich in der Liga folgen. Bei nur zwei Punkten Rückstand vor dem Spiel war die Ausgangslage klar: Mit einem Sieg würde man an den Löwen vorbeiziehen und könnte – je nach Ergebnis in Elversberg – in Schlagdistanz zum Ligaprimus bleiben. Zudem könnte man mit einem Dreier die Gruppe um Saarbrücken, Ingolstadt und Dresden gehörig unter Druck setzen, die derzeit allesamt um den Aufstieg in die 2. Bundesliga spielen (Freiburg II darf nicht aufsteigen).
Doch es kam anders. Der sonst so treffsichere Stürmer Benedict Hollerbach lief beim Stand von 0:0 gleich zweimal alleine auf Löwen-Keeper Marco Hiller zu und vergab. Deichmann (54.), Skenderovic (79.) und Rieder (80.) machten dann in der 2. Halbzeit alles klar für 1860, Najar konnte mit dem Abpfiff nur noch nur für Ergebniskosmetik sorgen (90.+2). Aufgrund der Pleite hat Wehen nun fünf Punkte Rückstand auf die Münchner.
Der 21-jährige Unglücksrabe Hollerbach war nach dem Spiel sichtlich geknickt und zugleich sein größter Kritiker: "Ich bin extrem enttäuscht über die zwei Riesenchancen, die ich liegen gelassen habe. Mein Anspruch ist, dass ich da mindestens einen reinmache, und wenn das gelingt, gewinnen wir das Spiel. Von daher bin ich extrem angepisst, und es tut mir leid für die Mannschaft, weil ich finde, dass wir heute im Mittelfeld sehr griffig waren. Zudem haben mich die Kollegen heute direkt gesucht. Über solche Bälle bin ich sehr dankbar, und da will man sich natürlich belohnen, aber das ist heute nicht gelungen."
Kauczinski sieht Chancen auf beiden Seiten
Auch Trainer Markus Kauczinski tat die Niederlage auf der einen Seite weh: "Sechzig hat mit Sicherheit gefälliger kombiniert, hatte Chancen. Wir haben aber ebenfalls Chancen gehabt, Hollerbach geht da schon zwei-, dreimal alleine aufs Tor zu. Es kann zur Halbzeit schon 2:2 stehen. Es war ein attraktives Spiel." Ganz unverdient war sie am Ende in seinen Augen aber nicht: "Unterm Strich war Sechzig heute den Tick besser als wir. Deswegen war der Sieg am Ende verdient."
Weil der FC Ingolstadt am Sonntag in Oldenburg gewonnen hat, sind die Hessen auf den vierten Rang abgerutscht, liegen aber nur einen Zähler hinter dem Relegationsplatz. Die Chance zur Wiedergutmachung gibt es schon am Freitagabend beim Heimspiel gegen den MSV Duisburg.