Nur noch Platz 15: Schweinsteiger ruft Abstiegskampf aus

Als der VfL Osnabrück Anfang Oktober mit 5:0 über Mannheim hinwegfegte, schienen die Lila-Weißen nach dem schwachen Start mit nur einem Sieg aus den ersten sieben Spielen in der Saison angekommen zu sein. Doch nach zuletzt drei Pleiten in Folge ist der VfL auf Rang 15 abgerutscht und liegt nur noch zwei Punkte vor der roten Zone, sodass Trainer Tobias Schweinsteiger nun den Abstiegskampf ausruft. 

"Es geht jetzt nur noch um eins"

Nach 63 Minuten, als Erik Engelhardt auf 1:2 verkürzen konnte, schöpfte der VfL Osnabrück am Samstag beim Auswärtsspiel in Elversberg nochmal kurzzeitig Hoffnung. Diese hielt allerdings gerademal fünf Zeigerumdrehungen, dann stellte Elversberg den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder her und fuhr am Ende einen auch in der Höhe verdienten 4:1-Erfolg ein. Für die Niedersachsen, die beim Tabellenführer eine enttäuschende Leistung boten und sich mehrfach bei Torhüter Adamczyk bedanken mussten, war es nach dem 2:3 in Dresden und dem 0:2 gegen 1860 bereits die dritte Pleite Niederlage in Folge.

Angesichts von Tabellenplatz 15 und nur noch zwei Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone ist damit nun klar, was die Stunde für die Lila-Weißen geschlagen hat. "Es geht jetzt nur noch um eins: Dass der VfL in der 3. Liga bleibt", ruft Trainer Tobias Schweinsteiger in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" den Abstiegskampf aus. "Das hat die Stadt verdient, das haben die Fans verdient und der Verein natürlich auch. Deshalb müssen Trainerteam und Spieler alles andere dem Ziel Klassenerhalt unterordnen."

Viele Fragen für Schweinsteiger

Eigentlich wollten die Osnabrücker in dieser Saison wieder oben mitspielen, nach nur 13 Punkten aus ebenso vielen Spielen geht es nun aber um den Klassenerhalt. Vom Potenzial seiner Mannschaft ist Schweinsteiger zwar überzeugt und betont: "Wir haben die Qualität schon gezeigt", allerdings gehe es nicht nur um fußballerische Dinge, sondern auch um andere Themen: "Wie bringt sich jeder ins Team ein? Wie geht der einzelne mit der Situation um? Wie unterstütze ich meinen Kollegen? Gönne ich ihm etwas? Stelle ich mein eigenes Schicksal über das des Vereins?"

Fragen, die Schweinsteiger nun schnell beantworten muss, schließlich stehen bis zur Winterpause gegen Halle, Zwickau, Verl und Meppen noch vier Duelle gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf an. "Wir wollen frühzeitig dafür sensibilisieren, worauf es ankommt. Wir brauchen Jungs, die mental stark sind und an einem Strang ziehen. Abstiegskampf ist kein Zuckerschlecken – wer sind dafür die richtigen Jungs?"

"Vielleicht tut es einigen nicht gut, gesetzt zu sein"

Klar scheint: Es muss sich etwas ändern – möglicherweise auch in der Startelf, die zuletzt fast immer dieselbe war. "Vielleicht tut es einigen nicht gut, gesetzt zu sein. Ich erwarte von dem einen oder anderen aus der zweiten Reihe mehr Einsatz und Energie. Ich brauche Jungs die positive Energie reinbringen und sich von Widerständen nicht unterkriegen lassen."

Das gilt zumindest für das nächste Spiel gegen Halle auch für Schweinsteiger selbst, muss er die Partie doch von der Tribüne aus verfolgen, nachdem er in Elversberg mit Rot aus dem Innenraum geflogen war. "Ich ärgere mich über mich selbst, mir bricht es das Herz, dass ich der Mannschaft nicht helfen kann." Im Falle einer weiteren Niederlage – es wäre die siebte im 14. Spiel – droht der VfL erstmals seit fast auf den Tag genau fünf Jahren wieder auf einen Abstiegsplatz in der 3. Liga abzurutschen. Dann wären die Lila-Weißen auch tabellarisch dort angekommen, wo sie auf keinen Fall am Ende der Saison stehen wollen.

   

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