Alles, was ihr zum 14. Spieltag wissen müsst
Der Jahres-Endspurt der 3. Liga beginnt. Noch vier Duelle hat jede Mannschaft zu absolvieren, dann geht es in die XXL-Winterpause. Welcher Krisen-Klub kann einen Befreiungsschlag landen, wer setzt seine Serie fort? liga3-online.de wirft einen Blick auf den 14. Spieltag.
Die Ausgangslage
Die Favoriten straucheln weiter. Dynamo Dresden und auch der SV Waldhof Mannheim stecken im Mittelmaß fest. Beide Teams kassierten zu Hause eine 1:2-Pleite und verlieren allmählich den Anschluss an die Aufstiegsplätze. Der 1. FC Saarbrücken hingegen konnte wieder etwas Boden gutmachen und gewann bei den Schwarz-Gelben. Unter Rüdiger Ziehl, der nun doch erst einmal bis Winter Trainer bei den Saarländern bleibt, zeigt die Formkurve wieder nach oben.
Komplett entgegengesetzt ist die Lage beim SV Meppen. Die Emsländer warten seit neun Spielen auf einen Sieg, befinden sich seit dem vergangenen Spieltag auf einem Abstiegsplatz. Der Druck auf Coach Stefan Krämer wächst. Doch der Verein will am 55-Jährigen festhalten. Auch der gebürtige Mainzer sieht keinen Grund für einen Rücktritt, will die schwierige Lage durchstehen.
Fünf Spiele im Fokus
Mannheim gegen Dresden: Wer muss den nächsten Dämpfer einstecken?
Gegen Rot-Weiss Essen kassierte der Waldhof die erste Heimpleite dieser Drittliga-Saison. Zuvor profitierte die Mannschaft von ihrer Stärke im heimischen Carl-Benz-Stadion. Gibt es nun gleich die zweite Niederlage in Folge? Die Form der Kurpfälzer zeigte in den vergangenen Wochen jedenfalls stark nach unten, sechs der jüngsten acht Pflichtspiele wurden verloren. Dementsprechend steht auch Trainer Christian Neidhart immer mehr unter Druck. Denn das Ziel ist das größtmögliche: der Aufstieg. Dafür wäre ein Sieg gegen die Sachsen erforderlich, damit der Klub nicht komplett in der tabellarischen Bedeutungslosigkeit versinkt.
Bei der SGD verliefen die letzten Wochen zwar besser, doch eitel Sonnenschein ist auch in Elbflorenz nicht angesagt. Zu sehr nervte die Heimpleite gegen den 1. FC Saarbrücken am Samstag. Damit endete die Ungeschlagen-Serie nach sieben Partien beim Team von Trainer Markus Anfang, der seinen Profis jedoch keine großen Vorwürfe machen wollte und konnte. Acht Punkte liegt der Absteiger hinter Rang zwei, soll der Abstand nicht noch weiter anwachsen, wäre der vierte Auswärtssieg von Nöten.
Saarbrückens neuer Optimismus trifft auf Meppener Abstiegsangst
Nachdem die Trainersuche in dieser Woche überraschend kurz vor der Ziellinie scheiterte, bleibt Rüdiger Ziehl im Amt. Bis zur Winterpause steht der 45-Jährige an der Seitenlinie, betreut die Mannschaft und wird somit ein Interimstrainer, der länger Verantwortung trägt als so mancher Cheftrainer bei anderen Vereinen. In seinen ersten beiden Spielen in Übergangs-Funktion gab es zwei Siege, dementsprechend breit ist die Brust beim Spiel gegen Meppen. Mit einem eigenen Sieg und Patzern der Konkurrenz könnte der Sprung bis auf Rang drei gelingen.
Stefan Krämer stand in den vergangenen Tagen mehr im Mittelpunkt als ihm lieb war. Erst musste der SV Meppen versichern, den 55-Jährigen nicht freizustellen. Dann wandte sich auch der Coach höchstpersönlich an die Außenwelt, verkündete, er würde nicht über einen Rücktritt nachdenken. Dass der Druck aus dem Umfeld zunimmt, wird den erfahrenen Coach aber nicht überraschen. Seit neun Spielen ist der SVM sieglos, verlor die letzten vier und erzielte dabei nur einen Treffer. Seit dem Wochenende steht das Team auf Abstiegsplatz 17, hat zwei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.
Duell der Gegensätze: Essen empfängt Zwickau
Viel Lehrgeld musste Aufsteiger Rot-Weiss Essen zu Saisonbeginn zahlen. Nun ist die Mannschaft von Trainer Christoph Dabrowski in der Liga angekommen. Zuletzt gab es zwei Auswärtssiege und ein Remis zu Hause gegen Dynamo. Der Vorsprung auf die gefährliche Zone beträgt dank sieben Punkten aus drei Partien jetzt fünf Zähler. Zu locker wird das Team des 44-Jährigen die Partie trotzdem nicht angehen. Dafür war das Landespokal-Duell gegen Schwarz-Weiß Essen am Dienstagabend Warnung genug: Trotz einer 3:0-Führung nach 29 Minuten ging es ins Elfmeterschießen, wo sich RWE durchsetzte.
Ein Erfolg nach Führung – wenn auch mit etwas Nervenkitzel – hätten sie in Zwickau auch gern wieder. Seit fünf Partien warten die Schwäne auf einen Sieg, holten in diesem Zeitraum nur beim 0:0 in Ingolstadt einen Punkt. Die Konsequenz: Die Mannschaft wurde auf einen Abstiegsplatz durchgereicht. Extrem nervös werden sie beim FSV deshalb nicht, schließlich war allen klar, dass der noch straffere Sparkurs dazu führen könnte. Doch soll der Abstand von zwei Punkten auf Rang 16 nicht noch weiter anwachsen, wäre eine vierte Niederlage in Folge kontraproduktiv.
Wird der Letzte zum Stolperstein für 1860 München?
Die Leistung spiegelte eine 0:3-Niederlage nicht wider. Doch letztlich musste sich die SpVgg Bayreuth vorwerfen am Montagabend beim Halleschen FC nicht die Chancen genutzt zu haben. Der Gegner machte dies besser und zementierte so den letzten Tabellenplatz des Aufsteigers. Fünf Punkte liegt der Liga-Neuling schon hinter dem ersten Rang über dem Abstiegsstrich. Das Problem sind die erst acht Tore. Da muss schnellstmöglich nachgebessert werden. Vielleicht hilft die Extra-Motivation der sechs Ex-Löwen (Markus Ziereis, Jann George, Moritz Heinrich, Tobias Stockinger, Nicolas Andermatt und Felix Weber) der Offensive, neuen Schwung zu entfachen.
Big-Points sammelten die Sechzger am vergangenen Wochenende beim 3:1-Erfolg zu Hause gegen Verfolger SV Wehen Wiesbaden. Erst zwei Niederlagen musste das Team von Trainer Michael Köllner hinnehmen – gegen Elversberg und Ingolstadt. Der Favoritenrolle kam der Zweitplatzierte so gut wie immer nach, was für die Einstellung und den Willen, endlich den Aufstieg zu packen, spricht. Da soll auch der Aufsteiger aus dem 230 Kilometer entfernten Bayreuth nicht im Weg stehen. Zumal bei einem Patzer der Elversberger auch die Tabellenführung winkt.
Keller-Duell in Osnabrück: Wer kann sich etwas absetzen?
Zum Abschluss des Spieltages treffen am Montagabend der Sechzehnte und der Fünfzehnte aufeinander: Kellerduell. Beide Teams stehen zwei Zähler vor einem Abstiegsplatz. Bei den Lila-Weißen wurde nach der 1:4-Packung in Elversberg der Abstiegskampf ausgerufen. Nach zuletzt drei Pleiten in Serie soll dies als Wachrüttler für die Mannschaft dienen, endlich das Potential auf den Platz zu bringen. Nach der Niederlage im Saarland gab es auch ein paar warme Worte der Fans mit auf die Heimreise. Vielleicht haben diese ja geholfen.
Fünf Spiele musste Halle auf einen Sieg warten, am Montag gelang dieser mit dem 3:0 gegen Bayreuth. Vorerst konnten sich die Saalestädter von einem Abstiegsplatz befreien. Auch wenn es in den vergangenen acht Partien nur zwei Niederlagen gab, war die Lage bei den Rot-Weißen zuletzt doch arg angespannt. Immer wieder gab es Diskussionen um Trainer André Meyer. Gelingt erstmals in dieser Saison ein zweiter Sieg in Folge könnte der Coach weiter durchpusten und Argumente für sich sammeln.