"Mega geiles Spiel": Aue zwar wieder Letzter, aber "unheimlich stolz"
Es reichte gegen den Tabellenführer zwar "nur" zu einem Punkt, dennoch konnte Erzgebirge Aue beim 1:1 gegen die SV Elversberg mit der bisher besten Saisonleistung überzeugen. So sehr, dass sich Interimstrainer Carsten Müller sogar bei den Spielern für die Leistung bedankte. Dennoch mahnte der 51-Jährige, nicht den Blick vor der Realität zu verschließen.
"Nur das Ergebnis hat nicht gepasst"
"Es war ein mega geiles Spiel – von Anfang bis Ende", lobte Carsten Müller, der sich bei seiner Mannschaft für das Spiel bedankt hatte, am "Telekom"-Mikrofon und strahlte dabei sehr zufrieden. Man habe sich zwar nicht mit einem Sieg belohnen können, "aber die Art und Weise macht mich unheimlich stolz", so der Interimstrainer nach dem fünften Ligaspiel unter seiner Leitung. "Wir hatten genügend Chancen, um in Führung zu gehen. Aber man darf nicht vergessen, gegen wen wir gespielt haben." Schließlich pflügte der Aufsteiger phasenweise durch die Liga und ließ den Gegnern mit seiner hervorragenden Offensive oft keine Chance.
Die Veilchen waren im ersten Durchgang nah dran am perfekten Spiel, schnürten den Gegner phasenweise in dessen eigener Hälfte ein. Nur der erlösende und auch verdiente Treffer blieb aus. "Wir haben aufopferungsvoll verteidigt, sodass wir versucht haben, das Umkehrspiel des Gegners zu unterbinden Das ist uns über weite Strecken gelungen. Nur das Ergebnis hat nicht gepasst", so Müller.
Aue wieder Letzter
Und so kam es, wie es so oft kommt: Mit dem erstem Eckball gingen die Saarländer in Führung, nachdem Luca Schnellbacher per Kopf zur Stelle war (59.). Während das Aue aus dem Saisonanfang nun vermutlich geschlagen gewesen wäre, gab es am Samstag die schnelle Antwort. Nur zwei Minuten später erzielte Startelf-Debütant Paul-Philipp Besong mit seinem ersten Profitor den Ausgleich (61.). "Es war ein sehr gutes Gefühl, gegen den Ersten so eine Leistung abzurufen", war auch der 22-jährige Angreifer stolz und zufrieden. Müller richtete ein "Kompliment an die Mannschaft, dass sie nach Rückstand nicht aufgegeben hat".
Doch letztlich bedeutete dieses Unentschieden, dass der Absteiger wieder auf dem letzten Platz steht. Im schlimmsten Fall beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer nach dem Spieltag drei Punkte. Auch Müller, der weiterhin zu Fleiß und Demut fordert, verschließt die Augen nicht vor der Realität: "Wir sind in einer Region, in der wir gar keinen Grund haben, uns auf die Schulter klopfen zu lassen." Aber: "Wenn die Jungs im Kopf wach bleiben und aus dem Spiel Mut schöpfen, haben wir die Möglichkeit, weiter Punkte zu holen." Und das schon am kommenden Samstag, wenn mit dem Spiel bei Viktoria Köln die Englische Woche und damit der Schlussspurt vor der Winterpause eingeläutet wird.