Der Jahresendspurt beginnt: Wer sich besonders steigern muss

Drei Spiele noch, dann geht es aufgrund der WM in Katar in eine neunwöchige Winterpause. Die Englische Woche zum Abschluss des Jahres ist vor allem für Klubs, die ihren Zielen derzeit hinterherlaufen, die letzte Gelegenheit, sich nochmal von einer anderen Seite zu zeigen. Wer sich besonders steigern muss.


Ausgangslage: Mit der klaren Zielvorgabe 2. Bundesliga gestartet, belegt der SV Waldhof Mannheim nach 14 Spielen lediglich den siebten Tabellenplatz – und rangiert bereits sieben Zähler hinter einem direkten Aufstiegsplatz. Nach zwischenzeitlich drei Niederlagen aus vier Spielen haben sich die Kurpfälzer am vergangenen Samstag mit dem 2:1-Erfolg gegen Dynamo Dresden zwar zurückgemeldet, doch jetzt muss die Elf von Trainer Christian Neidhart auch auswärts liefern. Bislang steht aus sechs Partien auf fremden Plätzen erst ein (!) Punkt zu Buche, die letzten fünf Auswärtsspiele hat Mannheim allesamt verloren. Kein Team ist schwächer.

Restprogramm: Am Samstag geht es nach Halle (nur ein Sieg aus den letzten vier Spielen), den Mittwoch darauf gastiert der seit sechs Spielen sieglose FSV Zwickau im Carl-Benz-Stadion, ehe es abschließend zum VfB Oldenburg geht, der die letzten vier Partien allesamt verloren hat. Auf dem Papier ein machbares Programm – wenn der Waldhof seine Auswärtsschwäche ablegt.

Einschätzung: Mindestens sechs bis sieben Punkte aus diesen drei Partien sollten der Anspruch sein, in Halle muss am Samstag der erste Auswärtssieg her. Gelingt das nicht, herrscht beim Waldhof sofort wieder Unruhe. Und die würde sich bis in die Winterpause fortsetzen, sollte das Punkteziel verfehlt werden.

 


Ausgangslage: Nur ein Sieg aus den letzten sechs Spielen, die vergangenen beiden Partien gegen direkte Konkurrenten verloren und schon acht Punkte hinter einem direkten Aufstiegsplatz: Die Krise bei Dynamo Dresden lässt sich nicht wegdiskutieren. "Wir brauchen uns die Situation nicht schönreden, haben weder die Ergebnisse, noch die Tabellen-Situation, die wir uns vorstellen", spricht auch Sportchef Ralf Becker in der "Bild"-Zeitung Klartext. Die Aufgabe der Mannschaft sei es nun, "mit Punkten die unbefriedigende Hinrunde einigermaßen ansprechend abzuschließen". Immer wieder musste Dynamo in den letzten Wochen Nackenschläge in Form von frühen Gegentoren und Eigentoren hinnehmen – in Mannheim kam letzte Woche beides zusammen. Es gelte nun, "die ganze angesammelte Wut ins Freiburg-Spiel mitzunehmen und alles zu tun, um Samstag zu gewinnen".

Restprogramm: Die Breisgauer kommen am Samstag als Tabellendritter ins Rudolf-Harbig-Stadion. Danach steht mit dem Auswärtsspiel in Wiesbaden (Dienstag) noch ein weiteres Spiel gegen ein Topteam an, bevor der FSV Zwickau nach Dresden fährt (12. November).

Einschätzung: Um nicht schon vor der Winterpause den Anschluss zu verlieren, müssen aus den letzten drei Partien des Jahres mindestens zwei Siege her. Andernfalls dürfte es auch um Markus Anfang unruhig werden – der Rückendeckung von Sportchef Becker zum Trotz.

 


Ausgangslage: Zweimal geführt und doch verloren: Die 2:3-Niederlage beim VfL Osnabrück am Montagabend war schmerzhaft für die Saalestädter. Und dennoch: Auf die Leistung kann der HFC aufbauen, sie muss Mut machen. Denn die Situation ist angespannt. Nach bislang erst drei Siegen aus 14 Spielen liegt Halle gerade mal einen Punkt vor den Abstiegsplätzen. Es droht das Überwintern unter dem Strich – zumal das Restprogramm es in sich hat.

Restprogramm: Nach fünf (!) Duellen in Folge gegen direkte Konkurrenten warten auf den HFC jetzt noch drei Aufstiegskandidaten: Zunächst kommt Waldhof Mannheim ins Leuna-Chemie-Stadion (Samstag), dann geht es zum FC Ingolstadt (Dienstag), ehe der 1. FC Saarbrücken (12. November) anreist. Echte Mammutaufgaben für das Team von Trainer André Meyer wenn man bedenkt, dass Halle die bisherigen Duelle gegen Topteams in dieser Saison allesamt verloren hat. Hoffnung macht aber unter anderem, dass Mannheim das schwächste Auswärtsteam der Liga ist und sich zuletzt fünfmal in Folge in einem fremden Stadion geschlagen geben musste.

Einschätzung: Will der HFC nicht auf einem Abstiegsplatz in die lange Winterpause gehen, braucht es zum Abschluss des Jahres drei Top-Leistungen. Mindestens vier Punkte sollten es schon sein, um einigermaßen beruhigt die lange Saison-Unterbrechung antreten zu können.

 

Ausgangslage: Auch wenn der SV Meppen mit dem 0:0 beim 1. FC Saarbrücken am vergangenen Spieltag ein durchaus achtbares Ergebnis eingefahren und die Serie von vier Niederlagen in Folge gestoppt hat, sind die Emsländer nun bereits seit zehn Partien sieglos – kein anderes Team wartet länger auf einen dreifachen Punkteerfolg. Daher überrascht es auch nicht, dass der SVM gerade mal zwei von 14 Partien für sich entscheiden konnte – und somit unter dem Strich steht. Was aber Hoffnung macht, ist zum einen der starke Auftritt beim FCS und zum anderen die Tatsache, dass der Rückstand auf Platz 16 nur einen Zähler beträgt.

Restprogramm: Die letzten drei Aufgaben für den SVM hätten durchaus leichter sein können: Zunächst steht das Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden an (Freitag), dann muss Meppen in den Hexenkessel Hafenstraße nach Essen (Mittwoch), bevor es noch zum Derby gegen den VfL Osnabrück kommt (12. November).

Einschätzung: Auch wenn die Emsländer seit Mitte August, als es ein furioses 6:2 gegen Mannheim gab, ohne Sieg sind, war die Mannschaft von Stefan Krämer zuletzt in vielen Spielen nicht das schlechtere Team und hätte durchaus punkten können. Daran wird sich der SVM aufrichten können, dennoch muss die Sieglos-Serie vor der Winterpause beendet werden. Andernfalls geht es auf einem Abstiegsplatz in die lange Unterbrechung.

 


Ausgangslage: Bereits seit sechs Spielen wartet der FSV Zwickau auf einen Sieg, konnte beim 1:1 in Essen am vergangenen Samstag aber zumindest die Serie von drei Niederlagen in Folge stoppen. Großes Manko ist die Offensive: Gerade mal zehn Tore brachten die Schwäne bislang zustande, nur die SpVgg Bayreuth ist mit neun Treffern noch harmloser. "Die Situation ist sehr gefährlich", sagte Trainer Joe Enochs zuletzt in der "Bild". Immerhin: Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt – obwohl aus den letzten neun Partien nur ein Sieg heraussprang – gerade mal einen Zähler. "Wir müssen definitiv punkten, um nicht den Anschluss zu verlieren", so Enochs.

Restprogramm: Beginnen wollen die Schwäne damit am Sonntag, wenn Enochs' Ex-Klub, der VfL Osnabrück, in Zwickau gastiert. Danach warten bei Waldhof Mannheim (9. November) und in Dresden (12. November) noch zwei schwere Auswärtsspiele auf die Westsachsen.

Einschätzung: Drei Punkte gegen den VfL Osnabrück sind angesichts der Tabellenlage eigentlich Pflicht, denn in Mannheim und Dresden etwas zu holen, dürfte deutlich schwieriger sein. Die Lila-Weißen haben am Montag mit einem 3:2-Erfolg gegen den Halleschen FC jedoch einen Befreiungsschlag gelandet und sind ihrerseits gewillt, den Vorsprung auf die Abstiegsplätze weiter auszubauen. Kein einfaches Unterfangen. "Ich bin trotzdem weiterhin fest überzeugt von meiner Mannschaft. Wir haben die Qualität, um die Klasse zu halten", so Enochs.

 

Ausgangslage: Dass die Veilchen in dieser Rubrik Erwähnung finden, mag nach dem starken Auftritt gegen Tabellenführer SV Elversberg, als Aue das bessere Team war und hätte gewinnen müssen, überraschen. Doch die Lage vor den letzten drei Spielen in diesem Jahr ist noch immer ernst: Als Absteiger aus der 2. Bundesliga belegt Aue den letzten Tabellenplatz und hat zwei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Damit läuft der FCE seinen Ansprüchen meilenweit hinterher, auch wenn es unter Interimstrainer Carsten Müller zuletzt klar bergauf ging. Acht Punkte aus fünf Spielen sind eine vorzeigbare Bilanz, derzeit wartet Aue jedoch seit drei Partien auf einen Sieg.

Restprogramm: Auf den ersten Blick liest sich das Restprogramm mit Spielen gegen Köln (A), Duisburg (H) und Dortmund II (A) machbar. Doch Vorsicht: Köln hat am Sonntag den FC Ingolstadt besiegt, der MSV gewann am vergangenen Freitag in Wiesbaden und der BVB hat gar die letzten drei Partien allesamt für sich entschieden.

Einschätzung: Mindestens fünf bis sechs Zähler wird Aue wohl holen müssen, um nicht unter dem Strich in die Winterpause zu gehen. Kann der FCE an die Leistung aus der Partie gegen Elversberg anknüpfen und zeigt sich zudem effektiver in der Chancenverwertung, ist Platz 16 zur Winterpause ein durchaus realistisches Unterfangen.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button