"Genug gesprochen": SGD muss liefern – Minuskulisse droht

Zwei Niederlagen in Folge haben Dynamo Dresden ins Mittelmaß abrutschen lassen. Damit der Rückstand zu den anvisierten Spitzenplätzen von derzeit acht Punkten noch vor der Winterpause wieder schrumpft, muss am Samstag im Heimspiel gegen den SC Freiburg II ein Sieg her. Allerdings droht eine Minuskulisse.

Erst 16.000 Tickets verkauft

Jahrelang konnte sich Dynamo Dresden vor dem Ansturm der Fans zu den Heimspielen kaum retten, selbst in der Drittliga-Saison 2015/16 strömten durchschnittlich über 27.500 Besucher ins Stadion. In dieser Spielzeit ist das anders. Zwar führt Dynamo die Zuschauertabelle mit einem Schnitt von 21.700 an, doch längst ist die Nachfrage nicht mehr so groß wie in früheren Drittliga-Jahren. Schon beim Dauerkarten-Verkauf blieb die SGD hinter den Erwartungen zurück, auch an den Tageskassen machen sich der Abstieg und die bisher wenig zufriedenstellende Saison bemerkbar.

Fast kontinuierlich nahm der Zuschauer-Zuspruch in dieser Saison ab: Kamen am 1. Spieltag gegen 1860 München noch 24.000 Fans, waren es zwischenzeitlich nichtmal 20.000 Anhänger. Beim nun anstehenden Heimspiel gegen den SC Freiburg II droht nun eine Minuskulisse: Gerade mal 16.000 Tickets waren bis Donnerstagmittag verkauft, darunter etwa 12.000 Dauerkarten. Zieht das Interesse bis Samstag nicht noch stark an, wird es die kleinste Kulisse – die Corona-Spielzeiten ausgenommen – seit April 2017, als gegen den 1. FC Heidenheim nur 19.687 Zuschauer kamen.

"Alle ziehen mit"

Es scheint, als müsste die Mannschaft nach den schwachen letzten Wochen mit nur einem Sieg aus sechs Spielen in Vorleistung gehen, um wieder mehr Fans ins Stadion zu locken. Große Reden schwingen wollte Ahmet Arslan auf der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag nicht: "Ich denke, wir haben genug gesprochen – auch innerhalb der Mannschaft. Wir müssen viel arbeiten, um belohnt zu werden. Wir geben Gas, alle ziehen mit und sind selbstkritisch, das kann ich versprechen."

Damit die Partie gegen Freiburg, das zuletzt dreimal gewinnen konnte, siegreich gestaltet werden kann, "wollen wir mal wieder in Führung gehen", so Arslan. "Wir müssen viel dafür tun, dass diese bestimmten Momente sich wieder auf unsere Seite drehen." Zuletzt war das nicht der Fall: "Vorne will der Ball nicht rein und hinten fliegt er dann abgefälscht ins Tor." Oder Dresden trifft direkt in den eigenen Kasten, wie es in dieser Saison schon dreimal passiert ist.

Anfang zeigt sich optimistisch

Und dennoch: "Wir jammern nicht, sondern wollen uns rauskämpfen", gab Trainer Markus Anfang die Richtung vor. "Ich bin überzeugt, dass wir wieder in die Erfolgsspur kommen. In der Mannschaft steckt noch viel mehr Potenzial." Was den 48-Jährigen positiv stimme, sei die Tatsache, "dass wir nie grundsätzlich unterlegen waren. Jetzt spielen wir gegen eine der spielstärksten Mannschaften. Da bin ich gespannt, wie wir das annehmen." Es gelte, dagegen zu halten und eine gewisse Härte an den Tag zu legen, ohne unsportlich zu werden. "So sind wir in der Lage zu punkten." Spielen lassen dürfe man die Breisgauer nicht. "Dann wird es schwer", warnte Anfang, der abgesehen von den Langzeitverletzten und Dennis Borkowski (krank) auf den kompletten Kader zurückgreifen kann. Im Tor wird erneut Sven Müller stehen.

Auch Arslan und Stefan Kutschke sind – entgegen anders lautender Vermerke auf Statistik-Portalen – spielberechtigt. Dynamo habe sich diesbezüglich beim DFB rückversichert, beide Spieler stehen demnach erst bei vier und nicht schon bei fünf gelben Karten. Druck verspürt Arslan trotz der angespannten Situation derweil nicht. "Mir macht es Spaß, vor solchen Kulissen zu spielen." Auch wenn sie am Samstag wohl so klein ausfällt wie schon lange nicht mehr.

   

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