1860: Köllner erwartet "Spiel auf Augenhöhe" gegen Saarbrücken

Auf 1860 München kommt an diesem Sonntag zu ungewöhnlicher Anstoßzeit um 15 Uhr eine besondere Begegnung drauf zu. Das Aufeinandertreffen mit dem 1. FC Saarbrücken ist nicht nur das Topspiel des 15. Spieltages, es ist auch das Duell zweier Aufstiegsaspiranten. 

"Es wird unsere Aufgabe sein, Neudecker zu stoppen"

Trainer Michael Köllner gab sich auf der Pressekonferenz vor dem Spitzenspiel erst gar keine Mühe, die speziellen Umständen der Partie kleinzureden. In München Giesing wissen alle, dass am Sonntag nur ein Sieg zählt. Zu tief sitzt der Stachel vom vergangenen Wochenende, als die Löwen in einer enttäuschenden Partie beim Tabellenletzten Bayreuth 0:1 verloren. Köllner berichtete nach der Pleite von einer "anderen Ansprache" an das Team, betonte aber, dass man zum aktuellen Zeitpunkt dieser Saison punktetechnisch bedeutend weiter sei als in den Vorjahren. Dementsprechend wies Köllner Bedenken zurück, dass aufgrund des hohen Konkurrenzkampfes die Stimmung in der Kabine unter dem jüngsten Misserfolg leiden könnte. Mut mache zudem, dass 1860 sich nach einer Liga-Niederlage bisher immer mit einem Sieg zurückmeldete.

Eine Rückkehr ins Grünwalder Stadion wird es für Saarbrückens Richard Neudecker, der seine Ausbildung bei den Löwen absolvierte und in den letzten beiden Spielzeiten im 1860-Spiel eine zentrale Rolle einnahm. Vor diesem Hintergrund erwarte Köllner, dass Neudecker "heißlaufen" werde, auch weil der Abschied letzten Sommer nicht ganz so glücklich für den Spielmacher war. Gleichermaßen kenne der Löwen-Trainer alle "Stärken und Schwächen" des 26-Jährigen, sodass es sicherlich eine wichtige Aufgabe werde, "Neudecker zu stoppen".

Köllner kann aus den Vollen schöpfen

Auf Seiten von 1860 wurde im Sommer als Neudecker-Ersatz in Joseph Boyamba und vor allem Martin Kobylanski hochkarätig eingekauft. Beide erleben nach gutem Start aktuell ein Tief und werden wohl auch am Sonntag zunächst auf der Bank sitzen. Zwar seien Auf und Abs bei Neuzugängen "normal", und jeder habe "im Training die Chance sich zu zeigen", doch die Konkurrenz in der Löwen-Offensive ist groß. Bis auf Milos Cocic, der sich nach einer Fußverletzung weiterhin im Aufbautraining befindet, stehen alle Akteure zur Verfügung. Auch die zuletzt angeschlagenen Fabian Greilinger und Stefan Lex haben Köllner zufolge gut trainiert. Lediglich Quirin Moll musste aufgrund leichter Erkältung beim Donnerstagstraining etwas kürzertreten.

Die bisher erfolgreicher Saison sowie die hohe Konkurrenzdichte sind wohl auch die Gründe, weshalb sich Köllner bezüglich des weiter im Training befindenden Thomas Pledl relativ gleichgültig gab. An der Absprache mit dem langjährigen Zweitliga-Spieler habe sich nichts geändert. Er könne sich "fithalten", "zeige im Training seine Qualität" und sei "eine Option für viele Vereine". Und zudem habe man mit dem zurückgekehrten Marcel Bär eine weitere Waffe von der Bank. Auf seine mögliche Einsatzdauer angesprochen gab sich Köllner zurückhaltend. Man wolle den Spieler "Schritt für Schritt" heranführen. Wohl dem, der einen Marcel Bär in einem Spitzenspiel als Joker bringen kann.

   

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