SVWW "hoffentlich wieder in der Spur": Standardtore als Dosenöffner
Nach zuletzt zwei Pleiten konnte sich der SV Wehen Wiesbaden am Freitagabend mit 3:0 gegen den SV Meppen durchsetzen. Zwar waren sich alle Beteiligten darüber einig, dass der Sieg zu hoch ausfiel, doch umso erfreuter waren sie, dass eingelernte Abläufe den gewünschten Erfolg brachten.
Drei Standardtore machen den Unterschied
Als Brooklyn Ezeh sich die Kugel in der 5. Spielminute im rechten Halbfeld zurechtlegte, sollte er vermutlich noch nicht ahnen, was an diesem Abend folgen sollte. Butterweich brachte der Außenbahnspieler den Ball an den zweiten Pfosten, wo Stürmer Ivan Prtajin per Kopf das 1:0 erzielte. In ähnlichen Abläufen und unterschiedlichen Konstellationen sollten noch zwei weitere Treffer an diesem Abend für die Hessen nach ruhenden Bällen fallen, sodass am Ende nach zuletzt zwei Niederlagen wieder ein Sieg stand. "Das ist immer Thema", antwortete SVWW-Coach Markus Kauczinski nach dem Spiel bei "MagentaSport" auf die Frage, ob Standards nochmal gesondert besprochen worden seien. So haben die Hessen dies "die Woche über trainiert, weil wir unzufrieden waren."
Ausschlaggebend war die 1:3-Pleite gegen Duisburg. "Wir hatten letzte Woche sehr viele Standardsituation – irgendwie 13 oder 14 –, aber konnten das nicht in Tore ummünzen. Heute ist es natürlich umso schöner", freute sich Keeper Arthur Lyska, der weiter den verletzten Stritzel zwischen den Pfosten ersetzte, über die wiedergefundene Stärke. Kauczinski selbst habe auch "den Anspruch" an die Mannschaft, mehr aus Standards zu machen. "Gerade mit so starken Spielern wie wir haben. Auch gute Schützen wie Wurtz oder Brooklyn (Ezeh, d. Red.)." Zweifach konnte dabei der Kroate Prtajin als Vollender glänzen. Der Stürmer "bringt seinen Körper gut vor, hat gutes Timing", schwärmte der Coach über den Doppelpacker, der nun in zehn Einsätzen acht Treffer beisteuerte.
"Dieser Sieg wird uns guttun"
Doch nicht nur, dass die Trainingsinhalte der vergangenen Tage fruchteten, sorgte für Erleichterung bei den Wiesbadenern. Auch, dass die kleine Mini-Krise nun gebannt wurde, war ihnen anzumerken. "Es ist sehr wichtig, hier den Dreier nochmal mitzunehmen gegen eine gute, kämpferische Mannschaft", ordnete Lyska ein. Dass der Sieg dabei etwas zu hoch ausfiel und die Meppener durchaus eigene Chancen hatten, blieb den Akteuren dabei nicht verborgen. "Das war ja kein Topspiel von uns. Wir haben das nicht beherrscht, aber machen trotzdem drei Tore", urteilte auch Kauczinski. Am Ende wusste die Beteiligten zwar selbst nicht genau wie, doch stand der erst zweite Zu-Null-Sieg der Spielzeit sowie der Sprung auf den 3. Rang. So war es für Lyska "wichtig in die Englische Woche so reinzustarten, gerade nach den zwei Niederlagen." Die Hessen seien so nun "hoffentlich wieder in der Spur."
"Dieser Sieg wird uns guttun. Nach den zwei Niederlagen hat uns das schon gewurmt", gestand der Übungsleiter. Motiviert sei das Team besonders, da es die Chance habe, "oben dranzubleiben, weil auch alle untereinander spielen und Punkte lassen. Man hat gesehen, dass keiner da souverän durchmarschiert, sondern nach unserer Niederlage haben auch die anderen Federn gelassen", blickte der 52-Jährige auch auf die Ausrutscher von Elversberg und 1860 vom vergangenen Spieltag. Allzu viel auf andere Plätze schauen konnte der Coach jedoch nicht, auch für Feiern war kaum Zeit. Schon am Dienstag geht es in der Englischen Woche gegen Dresden weiter. "Das wird cool. Eine gute Kulisse für uns", blickte der Trainer auf das kommende Duell. Vor der Standardstärke und Eiseskälte der Wiesbadener sollte der Aufsteiger nun aber gewarnt sein.