"Zu viele Geschenke und ein scheiß Eigentor": VfL zurück in der Krise
Nur sechs Tage nach dem Heimsieg gegen den Halleschen FC ist der VfL Osnabrück zurück im Krisenmodus. Am Sonntagnachmittag unterlagen die Lila-Weißen mit 3:4 beim FSV Zwickau und machten es dem Gegner zu einfach, zu Toren zu kommen. Durch die vierte Niederlage aus den letzten fünf Spielen ist der VfL nur noch durch einen Punkt von den Abstiegsplätzen getrennt.
Erneuter Dialog mit den Fans
Die Bilder glichen sich mit dem Auswärtsspiel bei der SV Elversberg vor zwei Wochen. Erneut suchten die mitgereisten und sehr enttäuschten Fans nach Abpfiff den Dialog. Dieses Mal gab es das Gespräche mit Trainer Tobias Schweinsteiger, nicht mit den Spielern. Es wurde intensiv gesprochen, am Ende verabschiedeten sich die Parteien mit aufmunterndem Beifall, der den nötigen Zusammenhalt demonstrieren sollte. "Die Fans haben gesehen, dass wir kämpfen, dass wir alles probieren und uns selber um den Lohn bringen", sagte der Coach anschließend bei "MagentaSport".
Wie schon beim letzten Auswärtsspiel im Saarland kassierten die Niedersachsen wieder vier Gegentreffer, waren dieses Mal aber immerhin nicht so chancenlos unterlegen wie beim Tabellenführer. "Aber wenn man so viele Geschenke verteilt, ist es schwierig, Spiele zu gewinnen. Das darf uns nicht passieren", schimpfte Kapitän Marc Heider. "Zu viele Kleinigkeiten, zu viele Fehler, die nicht sein müssen" und das "scheiß Eigentor" hätten zur siebten Saisonniederlage geführt. "Extrem nervig."
"Richtig gutes Auswärtsspiel gemacht"
Schon nach 19 Minuten lagen die Gäste durch einen Doppelpack von Johan Gomez mit 0:2 hinten. Doch trotz der schwierigen vergangenen Wochen gab der VfL nicht auf, kämpfte sich durch Heider (30.) und Ba-Muaka Simakala (43.) wieder zurück. Doch unmittelbar vor (45.+1/Eigentor Heider) und nach der Pause (53./Göbel) kassierten die Lila-Weißen die nächsten Nackenschläge. Mehr als der Anschlusstreffer durch Erik Engelhardt (63.) war nicht mehr drin.
Deshalb sei die Pleite "natürlich bitter, wenn man sich immer wieder zurückkämpft", sagte Heider. Sein Team habe ein "richtig gutes Auswärtsspiel gemacht", fasste Schweinsteiger zusammen. "Wir hatten das Spiel weitestgehend unter Kontrolle. Aber die ersten zwei Tore waren Geschenke, das vierte ist auch ein Geschenk. Da stellen wir die Mauer nicht richtig." Deshalb schmerze die Pleite besonders: "Es tut mir leid für die Jungs. Sie haben nicht aufgegeben, haben sich zurückgekämpft, haben alles reingeworfen und hatten noch richtig gute Chancen zum Schluss. Das 4:4 wäre definitiv verdient gewesen."
Weiter ohne Auswärtssieg
Doch davon kann sich die Mannschaft mit Blick auf die Tabelle nichts kaufen, der Abstand auf den ersten Abstiegsrang beträgt nur einen Punkt. Auswärts wartet der VfL nach acht Spielen weiter auf den ersten Sieg, holte erst drei magere Zähler. "Es ist einfach so, dass wir auswärts keine Punkte holen. Wir müssen schleunigst zusehen, dass wir das ändern", forderte Heider und konnte keine Erklärung liefern, weshalb es in fremden Stadien so schlecht läuft. "Wir müssen uns erst einmal aufrichten, den Kopf nach oben bekommen und zusehen, dass wir am Mittwoch die Brücke zum Beben bekommen." Dann steht das Heimspiel gegen den SC Verl an.