MSV Duisburg in Aue gefordert: "Gesicht aus Wiesbaden zeigen"
Der Meidericher Spielverein ist seit drei Spielen ungeschlagen, doch echte Zufriedenheit kam zuletzt nicht bei Cheftrainer Torsten Ziegner auf. Dazu brodelt es abseits des sportlichen Geschehens, was jedoch auf die Mannschaft keinen Einfluss haben soll. In Aue wollen die Zebras wieder ein auswärtsstarkes Gesicht zeigen.
Ärger über "zu viel Schnörkel"
Rund 250 MSV-Fans werden am Dienstagabend (19 Uhr) die Reise ins Erzgebirge antreten, um ihre Mannschaft beim Tabellenletzten zu unterstützen. Nach dem 1:1-Remis am vergangenen Spieltag ist die Stimmung an der Wedau zwiegespalten. "Wir haben Dinge aufgegriffen, die uns im Spiel aufgefallen sind, die wir besser machen wollen. Aber auch Dinge, die wir beibehalten wollen. In Aue wollen wir unser Gesicht aus Wiesbaden zeigen", fordert Torsten Ziegner von seiner Mannschaft – und spricht damit aus, dass Einstellung und Einsatzwillen im Vergleich zur letzten Partie wieder über 90 Minuten stimmen müssen.
Auch die Spielweise soll "einfach gehalten" bleiben, denn dadurch kann der MSV Tempo entwickeln und gefährlicher werden. Zwischen der 20 und 45 Minute gegen Bayreuth war es Ziegner "zu viel Schnörkel", weswegen die Zebras womöglich das Wesentliche aus den Augen verloren haben. Der Fußballlehrer nimmt es mit Ruhe: "Die Tabelle hat sich in den letzten zehn Tagen nicht verschlechtert und nicht verbessert. Wir sind angehalten, dass wir so viele Punkte wie möglich sammeln." In Aue muss das wieder ohne Rolf Feltscher (muskuläre Probleme) gelingen.
Ziegner äußert sich zum Sponsoren-Streit
Dass ausgerechnet der Zweitliga-Absteiger aus Aue momentan das Tabellenschlusslicht bildet, ist für Ziegner nicht überraschend. "Sowas kann passieren. Ich habe letzte Saison in Würzburg gearbeitet, da hatten wir eine ähnliche Situation", erinnert sich der 44-Jährige an sein kurzes Intermezzo (15 Spiele) am Dallenberg, das am Ende der Saison auch zum Abstieg der Franken führte. "Wenn man die einzelnen Personalien in Aue anschaut, ist das keine Mannschaft, die auf dem letzten Platz stehen muss", hält Ziegner gleichwohl fest. "Der Tabellenplatz sagt nichts über das tatsächliche Leistungsvermögen aus."
Klar ist, dass der MSV eine kämpferische Leistung brauchen wird, denn "genau dieses eine Thema erwarten die Zuschauer" – und das gilt auch für die Fans der Veilchen. Apropos Fans: Der Zwist mit Sponsor "Schauinsland-Reisen" soll keinen Einfluss auf die Mannschaft haben, so Ziegner. "Das tangiert uns nicht wirklich. Wir kriegen das natürlich auch mit." Andreas Rüttgers – Executive Director des Reiseanbieters – hatte dem Klub vorgeworfen, sich nicht an ein vor drei Jahren entwickeltes Konzept zu halten. Ziegner sagte dazu: "Wir verfolgen innerhalb des Staffs, der Mannschaft einen klaren Plan. Den haben wir Anfang der Saison für uns erstellt, den verfolgen wir Woche für Woche." Damit sei ein Gremium zwischen Ziegner, Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp und allen Verantwortungsträgern beim MSV gemeint. Kritik aus dem Verein oder von außen habe es nicht gegeben. Ein Sieg in Aue könnte helfen, um auch dort wieder Ruhe in die Sportliche Leitung hinein zu bekommen.