"Ein absoluter Skandal": Kleine tobt nach verwehrtem Elfmeter
Beim 0:1 gegen Wintermeister SV Elversberg kassierte die SpVgg Bayreuth am Dienstagabend die neunte Pleite im 16. Spiel und bleibt damit auf einem Abstiegsplatz hängen. Die Oberfranken boten zwar einen großen Kampf, sahen sich aber erneut vom Schiedsrichter benachteiligt, was Trainer Thomas Kleine mächtig auf die Palme brachte.
"Habe kein Verständnis mehr dafür"
Seine Stimme war schon heiser, als Bayreuth-Coach Thomas Kleine nach Spielende zum "MagentaSport"-Interview kam, auch ein Halsbonbon konnte daran nichts ändern. Als er dann die Szene aus der 23. Minute sah, in der Elversbergs Laurin von Piechowski den Ball im Strafraum nach einem Schuss von Alexander Nollenberger an die abgespreizte Hand bekam und das Spielgerät blockte, verschlug es ihm endgültig die Sprache: "Ich sage es ganz deutlich: das ist ein absoluter Skandal. Wir haben die achte oder neunte wirklich heftige Fehlentscheidung gegen uns. Das ist unfassbar. Hier keinen Elfmeter zu pfeifen, ist schwer."
In der Tat sind die Oberfranken in dieser Saison laut liga3-online.de-Experte Babak Rafati bereits bei sieben Elfmeter-Entscheidungen benachteiligt worden – so häufig wie kein anderer Klub. Auf der anderen Seite profitierte die SpVgg als einziger Klub noch nicht von einer Fehlentscheidung gegen den Gegner. "Wir stehen da unten, das wäre die Möglichkeit zum Ausgleich gewesen", echauffierte sich Kleine. "Wir müssen uns jede Woche anhören, dass wir ruhig bleiben sollen. Aber die Anzahl, die mittlerweile gegen uns gepfiffen wird, ist unfassbar. Ich habe kein Verständnis mehr dafür. Es tut mir auch für die Mannschaft leid." SVE-Trainer Horst Steffen sagte zu der Szene: "Es kann sein, dass es ein Elfmeter war. Der Schiedsrichter hat es nicht gepfiffen – gut für uns."
Bayreuth zu harmlos
Die Niederlage allein an der Elfmeter-Szene festzumachen, wäre aber zu kurz gedacht, wie auch Kleine zugeben musste. Zum einen hätte Bayreuth den Strafstoß erstmal verwandeln müssen, zum anderen erspielte sich der Aufsteiger gerade im ersten Durchgang nur wenige Chancen und blieb über weite Strecken harmlos. Die SV Elversberg hätte dagegen durchaus mehr als einen Treffer erzielen können. "Wir hatten nicht die Aggressivität mit den Ball, haben zu viele Fehler gemacht und hätten mehr Umschaltmomente herausspielen müssen", gestand Kleine ein.
Gleichwohl bescheinigte Bayreuths Coach seiner Mannschaft einen "guten Kampf über 90 Minuten" und attestierte ihr, in den zweiten 45 Minuten "alles reingeworfen" zu haben. "Wir haben aber auch gesehen, warum Elversberg oben steht", zollte Kleine dem Wintermeister Respekt und lobte die Saarländer in den höchsten Tönen. Mit seiner Mannschaft werde er am kommenden Sonntag beim Auswärtsspiel in Köln nun "120 Prozent" geben, um das Jahr mit drei Punkten abzuschließen. Andernfalls wird der Aufsteiger auf einem Abstiegsplatz in die lange Winterpause gehen.