"Total zufrieden": MSV baut Serie aus, hat aber Schiri-Ärger

Im Jahresendspurt kommt der MSV Duisburg doch noch in Fahrt. Mit dem 2:0 bei Erzgebirge Aue holten die Zebras den zweiten Auswärtssieg in Serie und blieben im vierten Spiel in Folge ungeschlagen. Ein Wermutstropfen war der Platzverweis für Stürmer Aziz Bouhaddouz, bei dem sich Trainer Torsten Ziegner Fingerspitzengefühl gewünscht hätte.

"Man muss den Jungs auch mal Leine geben"

Die Partie war entschieden und auch schon so gut wie beendet, da traf Aziz Bouhaddouz seinen Gegenspieler an der Ferse und sah in der Nachspielzeit von Schiedsrichter Martin Speckner die gelb-rote Karte. In der 70. Minute hatte der Angreifer, der erst fünf Minuten vorher eingewechselt wurde, das erste Mal eine Verwarnung des Unparteiischen erhalten. Als "sehr ärgerlich für uns und ihn selbst" schätzte MSV-Coach Torsten Ziegner den Platzverweis ein und hätte sich "ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl" des Schiedsrichters gewünscht. "Es war nicht notwendig, da Gelb-Rot zu geben."

Schon die erste gelbe Karte bewertete Ziegner als "total unverständlich". Dem Offensivspieler wurde eine Schwalbe unterstellt. "Er ist unmittelbar danach wieder aufgestanden, hat sich nicht gekrümmt und gerollt. Das muss man nicht abpfeifen. Man muss den Jungs auch mal Leine geben, das hat der Schiedsrichter nicht gemacht", ärgerte sich der Coach. Das Jahr ist für Bouhaddouz somit vorzeitig beendet. Beim Heimspiel gegen Ingolstadt wird der 35-Jährige fehlen.

Schon vier Eigentore erzwungen

Es war ein Schönheitsfehler an einem ansonsten gelungenen Abend für die Meidericher, die einen "total verdienten Auswärtssieg" feiern konnten, wie Ziegner betonte. Seine Spieler hätten die Vorgaben "herausragend" umgesetzt: von Anfang an hellwachen, aktiv und aggressiv sein. Die Auer Spieler sollten permanent unter Druck gesetzt werden, um nicht in den Spielaufbau zu kommen. Ein Eigentor von Alexander Sorge hatte zur Folge, dass die Leistung auch mit der Zebra-Führung belohnt wurde (27.).

Es war bereits zum vierten Mal in dieser Saison der Fall, dass ein gegnerischer Spieler das Toreschießen für die Meidericher übernahm. "Es waren keine kuriosen Eigentore, sondern immer Situationen, wo wir in der Nähe waren und der Gegner keine Möglichkeit hatte, als in den Ball zu grätschen. Erzwingen der Eigentore ist der treffende Begriff", sah Ziegner die Mithilfe überhaupt nicht als Zufall oder Glück, sondern Lohn für die vorgetragenen Angriffe an.

Wunsch nach mehr Konstanz

Unmittelbar nach der Pause legte Kolja Pusch den nächsten Treffer nach, brachte seine Mannschaft immer mehr auf die Siegerstraße (49.). "Das 2:0 hat uns Sicherheit gegeben und den Deckel aufs Spiel gemacht", sagte der 29-Jährige am "Telekom"-Mikrofon. "Das Gesicht, das wir heute gezeigt haben, ist gut." Es war die erhoffte Reaktion nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Bayreuth am vergangenen Wochenende. "Ich bin total zufrieden mit der Mannschaft", lobte der Coach.

Der Wunsch sei nun, "mehr Konstanz in die Leistungen zu bekommen. Die Jungs zeigen immer wieder, zu was sie in der Lage sind". Der Sieg bei den Sachsen tue neben der Stabilisierung im Mittelfeld (22 Punkte) auch gut, damit "im Umfeld Kritiker ruhiggestellt werden und die Mannschaft gutes Feedback von den Fans bekommt", meinte der 45-Jährige. Das soll auch am Samstagnachmittag nach dem Spiel gegen den FC Ingolstadt der Fall sein.

   

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