BVB II: Die "schwierige" Suche nach Offensiv-Verstärkungen im Winter
Vergleicht man den Zwischenstand der U23 des BVB mit dem der Vorsaison, lässt sich ein klarer Abfall in Sachen Tore, Punkte und Platzierung feststellen. Und ungeachtet dessen, dass der BVB immer noch über dem Strich steht, zeigt sich Teammanager Ingo Preuß nicht ganz zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf und dem Ende der letzten Transferphase.
Später Abgang von Torjäger Fink wirkt nach
Es war der 17. August 2022, knapp zwei Wochen vor dem Ende des ersten Transferfensters, als der Abgang von U23-Torjäger Bradley Fink gen Basel bekanntgegeben wurde. Und trotz einer finanziellen Kompensation von geschätzten 800.000 Euro Ablöse konnte bisher sein sportlicher Verlust nicht aufgefangen werden. In einem Interview mit den "Ruhr Nachrichten" gesteht Teammanager Preuß jetzt, dass "es mir in den letzten Stunden der Transferperiode nicht mehr gelungen ist, eine Verpflichtung umzusetzen".
Während Fink jetzt in der ersten UEFA Conference League aufläuft, schlingern seine früheren Teamkollegen mehr schlecht als recht durch die Saison. Insbesondere offensiv tut sich das Team von Enrico Maaßen-Nachfolger Christian Preußer schwer: Erst 13 Saisontore in 17 Spielen sind nicht nur zu wenig, sondern für eine U23-Mannschaft, die in der Regel ihr Heil in der Offensive sucht, äußerst ungewöhnlich. Im Vergleich zum Vorjahr sind es zum selben Zeitpunkt satte zehn Tore weniger, würde man das aus der Wertung gefallene Spiel gegen Türkgücu München mitzählen. Doch wie ist die Wandlung vom "tollen Fußball und grandiosen Offensivkräften" (Preuß) zur zweitschwächsten Offensive zu erklären? Neben des Abgangs von Bradley Fink verließen auch Berkan Taz, Richmond Tachie oder Immanuel Pherai, der gerade die 2. Liga aufmischt, das Team. Offenbar zu viel Substanz.
Verstärkungen im Winter sollen her
Die Lage der BVB-Reserve ist (noch) nicht alarmierend, aber zumindest besorgniserregend. Zwei Punkte auf den ersten Abstiegsplatz sind kein Ruhekissen. Preuß: "Es war schwierig. Es gab nicht diese tollen Hurra-Erlebnisse wie im letzten Jahr, obwohl wir bis zum Spiel in Elversberg (15. Spieltag, Anm. d. Redaktion) fast punktgleich unterwegs waren." Aber auf Basis der unbeschwerten Vorsaison kann sich eine verschobenen Erwartungshaltung und gedrückte Stimmungskurve einstellen. Preuß stellt fest: "Wir sind in der letzten Saison nie ernsthaft in Abstiegsgefahr geraten."
Um die Situation zu verbessern, soll ein zusätzlicher Scout eingestellt werden: "Ich hätte schon gerne Verstärkungen, aber das muss dann auch in das Gesamtkonzept des Vereins passen. Wir wollen was versuchen, aber es ist im Moment sehr sehr schwierig", so Preuß. Die U23 von Bayern München flog vor zwei Jahren genau damit auf die Nase, als trotz prekärer Lage keine Soforthilfen im Winter geholt wurden…