Lübeck, Cottbus und Co: So läuft der Aufstiegskampf in der Regionalliga

Auch die fünf Regionalliga-Staffeln haben sich mittlerweile in die Winterpause verabschiedet. Wer hat im Rennen um die 3. Liga derzeit die Nase vorne? liga3-online.de zeigt die Ausgangslage in der Übersicht:

Nord: Kehrt Lübeck nach zwei Jahren zurück?

An der Lübecker Lohmühle steht der Weihnachtsbaum auf festem Grund. Mit 47 Punkten führt der ehemalige Drittligist die Tabelle an und wahrt dabei einen Vorsprung von sechs Punkten auf den Hamburger SV II, der sich als erster Verfolger anschickt – offen ist jedoch, ob die U23-Abteilung der Elbestädter überhaupt eine Drittliga-Lizenz beantragen wird. Dahinter steht noch Hannover 96 II mit 38 Punkten und einer Nachholpartie in der Hinterhand, aber auch die Niedersachsen kämen im Erfolgsfall erst einmal nur auf sechs Punkte an den Spitzenreiter heran.

Weit entfernt von diesen Sphären ist der TSV Havelse, der im Abstiegskampf feststeckt. Erst 25 Punkte hat der Drittliga-Absteiger in 21 Partien erspielt, hinzu kommt noch ein Abzug von drei Zählern wegen verspäteter gezahlter Verbandsabgaben. Das Präsidium des Norddeutschen Fußballverbandes (NFV) hat sogar einen Gnadengesuch der Niedersachsen am Montag abgelehnt. Der Meister der Nord-Staffel steigt in diesem Jahr direkt auf.

Nordost: Cottbus führt dichtes Aufstiegsrennen an

Wer will nochmal, wer hat noch nicht? Eine neue Runde, Runde, Runde – die Nordost-Staffel hat kurz vor dem Jahreswechsel die Dynamik einer verrückten Kirmesveranstaltung aufgebaut. Insgesamt zehn (!) Klubs könnten in der zweiten Saisonhälfte um den Aufstieg mitspielen. An der Spitze steht zurzeit Energie Cottbus um Trainer Claus-Dieter Wollitz mit 33 Punkten aus 16 Spielen, knapp dahinter lauert Aufsteiger Rot-Weiß Erfurt mit 31 Zählern aus 15 Partien. Schon in der ersten Partie nach Neujahr könnte somit ein Wechsel an der Tabellenspitze folgen. Aufgrund von Spielausfällen im Winter ist das weitere Verfolgerfeld noch sehr durcheinander – aber auch der Berliner AK oder Chemie Leipzig könnten in Erfolgsfällen die Tabellenführung noch holen.

Selbst der amtierende Meister BFC Dynamo wird sich mit 23 Punkten auf Platz 10 insgeheim noch Chancen ausrechnen, wenn der Start ins neue Jahr glückt. Zu den weiteren Kandidaten zählen unter anderem Chemnitz, Jena oder Lok Leipzig. Der Nordost-Sieger muss im Anschluss in der Relegation gegen den Bayern-Meister antreten. Drittliga-Absteiger Viktoria Berlin hingegen wird auch in der zweiten Saisonhälfte nur um den Klassenerhalt spielen.

West: An Münster kommt keiner heran

Im Westen läuft der Aufstiegskampf auf ein eindeutiges Ergebnis hinaus. Schon jetzt hält Preußen Münster einen Vorsprung von acht Punkten an der Tabellenspitze auf Borussia Mönchengladbach II (2.) – und hat sogar noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Die Konkurrenten aus Wuppertal (Platz 3), Oberhausen (Platz 6) oder Rödinghausen (Platz 9) können punktetechnisch in dieser Saison nicht mit den Adlerträgern mithalten.

Nennenswert ist, dass ehemalige Drittligisten wie Alemannia Aachen und Fortuna Köln nach einem katastrophalen Saisonstart wieder in die Spur zurückgefunden haben, sodass auch diese Klubs wieder im gesicherten Mittelfeld stehen – und vielleicht nächstes Jahr wieder angreifen können.

Südwest: Ulm souverän, aber lange nicht durch

Der SSV Ulm 1846 bereitet ebenfalls die Rückkehr in den Profifußball vor: Mit 45 Punkte nach 20 Spielen stehen die Spatzen in der Regionalliga Südwest ganz oben – bei bereits sieben Zählern Vorsprung auf Rang und die TSG Balingen. Das Verfolgerfeld reicht bis Hoffenheim II (Platz 6, 35 Punkte) und kann durch Nachholspiele noch dichter zusammenrücken – allen voran die U23-Mannschaft der Sinsheimer (zwei Partien weniger) hat dann noch gute Karten auf ein enges Rennen in der Meisterschaft.

Die üblichen Verdächtigen wie die Kickers Offenbach und der TSV Steinbach werden sich in der zweiten Saisonhälfte steigern müssen, um die Ulmer noch in Verlegenheit zu bringen. In beiden Fällen wurden bereits die Cheftrainer in dieser Spielzeit ausgetauscht, weil die ambitionierten Klubs ihren Ansprüchen hinterherlaufen.

Bayern: Zweikampf zwischen Haching und Würzburg

Ein absoluter Zweikampf herrscht in der Bayern-Staffel, mit der SpVgg Unterhaching (57 Punkte) und den Würzburger Kickers (54 Punkte) liefern sich zwei ehemalige Drittligisten ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Momentan halten die Oberbayern den punktetechnischen Vorteil, aber die Kickers vom Dallenberg brillierten bereits mit 71 Toren in 23 Spielen – das sind mindestens drei Treffer pro Partie. Dennoch muss der Bayern-Meister danach noch in die Relegation gegen den Nordost-Sieger.

Von den Punkten her ist Türkgücü München nicht in Reichweite der Tabellenspitze, aber mit einem starken Platz 5 in der Tabelle erweist sich der Drittliga-Absteiger nicht als das sportliche Wrack, das oft bei gescheiterten Investorenprojekten herausspringt. Dennoch soll die finanzielle Lage bei Türkgücü weiterhin undurchsichtig sein. Ex-Drittliga-Meister Bayern II steht mit 35 Punkten auf dem sechsten Rang und spricht im diesjährigen Aufstiegsrennen kein Wörtchen mit.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button