HFC im Abstiegskampf auf der Suche nach Führungsspielern

Mit der Hypothek von nur 16 Punkten aus 17 Partien geht der Hallesche FC stark abstiegsgefährdet ins Jahr 2023. Was hilft, um aus der Misere herauszukommen: Führungsspieler. Diese sollen sich bei den Saalestädtern nun herauskristallisieren, um das Team zum Klassenerhalt zu führen. Pech hatte zuletzt wieder Timur Gayret, der im Trainingslager ausgebremst wurde.

"An Wille und Fähigkeiten mangelt es ihm nicht"

Die Statistik sprach für sich. 14 Tore und 10 Vorlagen schaffte Timur Gayret in der abgelaufenen Regionalliga-Saison für Hertha BSC II. Beim Halleschen FC sollte der nächste Karrieresprung des 24-Jährigen gelingen. Nach 16 Partien stehen allerdings erst zwei Vorlagen zu Buche. Sieben Mal wurde der offensive Mittelfeldspieler eingewechselt, neun Mal stand er von Beginn an auf dem Feld. Der endgültige Durchbruch gelang nicht.

Was auch daran liegt, dass der gebürtige Berliner in der Sommervorbereitung von Corona gebremst wurde, im Wintertrainingslager im türkischen Lara stoppte ihn nun ein grippaler Infekt. Der Kreativspieler wurde sogar in einem Zimmer isoliert. "Ich konnte nicht einmal mit den Jungs zusammen essen. Das war natürlich sehr frustrierend, aber es war leider nicht zu ändern"; sagte Gayret der "Mitteldeutschen Zeitung". Auch Coach André Meyer hatte Mitleid mit seinem Profi: "Für ihn wäre das eine gute Chance gewesen, Erfolgserlebnisse zu sammeln. Er kam zweifellos mit anderen Erwartungen an sich selbst zu uns. An Wille und Fähigkeiten mangelt es ihm nicht." 

Kann Deniz vorangehen?

So bleibt abzuwarten, ob und wann Gayret an der Saale sein Potential abrufen und der Mannschaft weiterhelfen kann. Gleiches gilt für Tunay Deniz. Der 28-jährige sollte die Mittelfeldzentrale der Rot-Weißen beleben, kam mit der Erfahrung von über 200 Regionalligaspielen aus Offenbach an die Saale. Zwei Tore und eine Vorlage sind nach 16 Spielen aber nicht zufriedenstellend. "Tunay ist von seiner Art der Typ Anführer. Aber für das Ausfüllen dieser Rolle ist die Leistung ausschlaggebend", urteilt Meyer bei der "MZ". 

Doch der 38-Jährige hatte in der Türkei einen guten Eindruck von Deniz gewonnen: "Er hat deutlich gemacht, dass er sich mit einer untergeordneten Rolle nicht zufrieden geben will. Wir sind erst einmal froh über den Eindruck, den er im Trainingslager vermittelt hat", sagt Meyer. 

"Meine Pflicht, mit Leistung voranzugehen"

Einen Schritt weiter ist da schon Niklas Landgraf. Im Sommer 2017 kam der Verteidiger von Dynamo Dresden nach Halle, spielte sich seitdem in die Startelf und die Herzen der Fans. Natürlich musste der 26-Jährige im Laufe der Zeit auch immer mehr Verantwortung übernehmen, ist nach Toni Lindenhahn der dienstälteste HFC-Spieler.

"Ich bin froh, dass ich immer mehr in diese Rolle hineinwachse. Mein Ziel ist es, mehr Verantwortung zu übernehmen. Als erfahrener Spieler ist es da meine Pflicht, mit Leistung voranzugehen. Das ist mein Anspruch. Situationen, wo ich Verbesserungsbedarf sehe, werde ich ansprechen", sagte er der "Bild". 

Vor dem Jahres-Auftakt am 14. Januar bei Aufsteiger Rot-Weiss Essen – den Landgraf mit einer Gelb-Rot-Sperre verpassen wird – ist er positiv gestimmt. "Nach dem Trainingscamp in der Türkei habe ich ein gutes Gefühl. Wir haben die Zeit erfolgreich genutzt, gerade als Truppe sind wir zusammengewachsen. Ich bin zuversichtlich."

   

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