MSV demnächst mit Doppelspitze? Bouhaddouz will zweistellig treffen
Der MSV Duisburg hat sich im ersten Test des Jahres einen 6:0-Sieg gegen den KFC Uerdingen geholt. Auffällig war, dass Cheftrainer Torsten Ziegner eine Doppelspitze im Sturm starten ließ. Vier Treffer gingen auf das Konto der Mittelstürmer – so viele, wie in der gesamten Hinrunde. Ein Modell für die Zukunft?
Ziegner bewertet die Doppelspitze
Sechs Tore gegen einen Oberligisten, das klingt erst einmal nach einer Selbstverständlichkeit. Die Art und Weise, wie sie zustande kamen, dürften Torsten Ziegner und das MSV-Publikum jedoch gleichermaßen freuen. Im Test gegen Uerdingen setzte der Cheftrainer nämlich auf eine ungewohnte Doppelspitze mit Benjamin Girth und Aziz Bouhaddouz. "Wir haben in der Hinrunde überwiegend im 4-2-3-1 oder im 4-3-3 gespielt. Das heißt, die Automatismen in diesen Systemen funktionieren", blickt Ziegner in der "RevierSport" auf die bisherige Herangehensweise zurück.
Nun erweitern die Zebras ihr Repertoire möglicherweise um ein 4-4-2-System. "Es geht darum, in einem neuen System Erfahrungen zu sammeln. Sowohl positiv als auch negativ", verweist Ziegner darauf, dass die vorherigen Formationen damit nicht automatisch zu den Akten gelegt werden. Das Testspiel bot sich eben an, um die Doppelspitze zu testen. "Trotzdem müssen wir dann am Meisterschaftsspieltag schon auch Bezug darauf nehmen, was der Gegner macht und wo deren Stärken sind. Da ist es dann auch wieder denkbar, dass wir ganz normal unser gewohntes System spielen", so Ziegner.
"Will zweistellig getroffen haben"
Girth (11.) und Bouhaddouz (3./77.82.) waren erfolgreich. Im bisherigen Saisonverlauf durften beide noch nicht allzu oft jubeln. Der Sommer-Neuzugang aus Braunschweig erzielte einen Treffer, stand aber verletzungsbedingt auch nur in zwei Spielen auf dem Rasen. Aziz Bouhaddouz hingegen blickt auf magere zwei Tore in 16 Einsätzen zurück. Hinzu kommt noch ein Stürmertor von Chinedu Ekene, keines von Phillip König. "Manchmal weiß man nicht, wieso es nicht klappt. Ich arbeite auf jeden Fall weiter hart und hoffe, dass in 2023 der Knoten platzt. Ich habe mir einiges vorgenommen", erklärt der erfahrene Stürmer ebenfalls im "RevierSport".
Für den 35-jährigen Stürmer geht es auch um die Zukunft, zum Saisonende läuft der Vertrag in Duisburg aus. Bouhaddouz macht sich nichts vor: "In Deutschland geht die Tendenz, eigentlich schon seit Jahren, in die Richtung, dass auf junge Angreifer gesetzt wird. Mal schauen: Vielleicht ist für mich auch noch im Ausland etwas möglich. In der Vergangenheit gab es da immer wieder mal Anfragen." In den nächsten Monaten konzentriere er sich jedoch erst einmal auf den MSV – um auch für die Zebras Argumente zu sammeln. "Ich will am Ende der Saison zweistellig getroffen haben", so Bouhaddouz.