Simakala im Interview: "Haben wieder richtig Lust"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Ba-Muaka Simakala vom VfL Osnabrück über die effiziente Nutzung der langen Winterpause, den bevorstehenden Ligaauftakt gegen Viktoria Köln, die Gier von Trainer Tobias Schweinsteiger und einen Moment für die Ewigkeit, bei dem er Blut geleckt hat.

"Spielfreude auch auf den Platz bringen"

liga3-online.de: Nach über zwei Monaten Pause geht es wieder los. Kribbelt es schon ein wenig, Herr Simakala?

Ba-Muaka Simakala: Es ist nicht so, dass wir mit zu großer Anspannung in die Partie gehen. Da überwiegt doch schon die Freude, wieder auf dem Platz stehen zu dürfen. Man merkt den Jungs in den Trainingseinheiten an, dass sie wieder richtig Lust haben. Diese Spielfreude wollen wir auch auf den Platz bringen.

Wie bewerten Sie die außergewöhnlich lange Winterpause?

Es war für alle eine neue Situation, mit der wir uns erst einmal anfreunden mussten. Aber wer mag es schon nicht, länger Urlaub zu haben und Zeit mit der Familie verbringen zu können? (lacht) Auch ich war bei Verwandten und Freunden in Köln und habe außerdem die zur Verfügung stehende Zeit für einen Urlaub in Mexiko genutzt.

Apropos Familie: Sie sind unweit von Köln in Eschweiler geboren. Ist das Duell gegen den FC Viktoria für Sie ein besonderes?

Nein, dafür habe ich keine Berührungspunkte zum Klub. Aber ich freue mich, dass Familienangehörige und Freunde aus der Heimat die Reise mit an die Bremer Brücke antreten. Es ist immer ein schönes Gefühl, Besuch im Stadion zu haben.

Was für ein Duell erwarten Sie gegen die Kölner?

Wir treffen auf eine spielstarke Mannschaft, die zudem in der Defensive kompakt steht. Ich gehe davon aus, dass es ein kampfbetontes Spiel mit vielen Zweikämpfen wird. Dem wollen wir uns stellen und uns mit allen Mitteln dagegenstemmen. Für uns spricht, dass wir vor heimischer Kulisse antreten. An der Bremer Brücke haben wir uns schon in der ersten Saisonhälfte deutlich besser präsentiert. Die Fans treiben uns immer wieder voran. Das kann auch gegen Köln ein großer Vorteil für uns sein.

 

Schweinsteiger? "Gier und Lebensfreude"

Der VfL läuft in dieser Saison ein wenig den eigenen Erwartungen hinterher. Nach dem ersten Halbjahr steht mit 22 Punkten Platz zehn zu Buche. Wie bewerten Sie die bisherige Spielzeit?

Sicherlich hätten wir uns den einen oder anderen Zähler mehr erhofft. Viele Punkte haben wir viel zu einfach verschenkt. Zum Beispiel bei Dynamo Dresden hätten wir das Spiel nach einer 2:0-Halbzeitführung nicht mehr aus der Hand geben dürfen. Das sind aber Erfahrungen, an denen wir auch innerhalb der Wintervorbereitung gearbeitet haben. Uns Ziel ist es nun, in der Verteidigung kompakter zu stehen. Diese defensive Stabilität ist uns in der ersten Halbserie ein wenig abhandengekommen.

Welche Rolle hat bei den schwankenden Leistungen auch der Trainerwechsel innerhalb der Saison gespielt, als Tobias Schweinsteiger auf Daniel Scherning folgte?

Zu Beginn war es schon ein kleiner Schock für uns. Mit der Zeit haben wir den Wechsel aber gut weggesteckt und haben mit Tobias Schweinsteiger immer besser in die Spur gefunden. Auf dem Platz ist er Feuer und Flamme. Diese Gier und Lebensfreude springen auch auf uns Spieler rüber.

Trotz der schwankenden Teamleistungen haben Sie bislang die vielleicht beste Saison Ihrer Laufbahn gespielt (acht Tore, vier Vorlagen). Warum läuft es bei Ihnen derzeit so gut?

Ich fühle mich einfach sehr wohl beim VfL und habe in Osnabrück eine gute Zeit. Ich arbeite jeden Tag hart daran, mich stetig weiterzuentwickeln. Umso schöner ist es, wenn dieser Aufwand und Fleiß Früchte trägt.

Was haben Sie sich für die restliche Spielzeit vorgenommen?

Es bringt nichts, jetzt große Parolen herauszuposaunen. Erst einmal müssen wir Schritt für Schritt schauen, was möglich ist. Mit drei Punkten gegen Viktoria Köln wollen wir den Startschuss legen, um uns in der Tabelle nach oben zu verbessern.

Sie feiern am 28. Januar Ihren 26. Geburtstag. Nur wenige Tage vor dem runden 20. Ehrentag vor sechs Jahren erlebten Sie mit dem bisher einzigen Einsatz in der Bundesliga mit Borussia Mönchengladbach (zehn Minuten beim 0:0 gegen den SV Darmstadt) ein Highlight Ihrer Karriere. Wie sehr erinnern Sie sich noch an diesen Moment?

Es ist eine absolut tolle Erinnerung, die mir keiner mehr nehmen kann. Damals ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich kann mich noch erinnern, dass ich ab dem Zeitpunkt, als ich den Platz betreten hatte, nicht mehr aufgehört habe zu strahlen. Wenn ich an dieses Spiel zurückdenke, weckt es immer wieder den Ansporn, eines Tages wieder in die höchste Spielklasse zurückkehren zu wollen.

   

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