Alles, was ihr zum 18. Spieltag wissen müsst

Wir melden uns zurück nach zwei Monaten Pause – und haben dabei noch nicht einmal die Hinrunde komplett absolviert. Nun zieht die 3. Liga es bis Ende Mai durch, nicht eine Länderspielpause kommt dem Spielplan dazwischen. Unsere Vorfreude ist riesig, die der 20 Klubs auch. Und zwei, drei feine Duelle hält der 17. Spieltag ja schon parat. Lasst uns draufschauen!

Die Ausgangslage

Erstmal zurückerinnern: Wie haben wir das Jahr 2022 Mitte November eigentlich beschlossen? Genau, da war diese SV Elversberg, die als Aufsteiger über allen schwebte – und der 1. FC Saarbrücken, der sich irgendwie noch pünktlich zur Pause auf den zweiten Platz geschoben hatte. Der FC Ingolstadt und der SV Wehen Wiesbaden waren vorne auch ständiger Begleiter, und die Münchner Löwen? Ja, der TSV 1860 ließ noch kräftig Federn und kündigt sich nun an, als Sechster neu anzugreifen. Für Dynamo Dresden wird das Unterfangen angesichts von acht Punkten Rückstand auf Rang 3 noch deutlich komplizierter, hier ist der Erwartungsdruck von Beginn an enorm.

Während die SGD, Osnabrück, Duisburg, Verl und Essen ein Quintett im sicheren Mittelfeld bilden, geht es ab Platz 14 und der BVB-Reserve in den Abstiegskampf, ab dem Fünfzehnten Halle sehen sich alle Kellerkinder in direkter Schlagdistanz. Schon die Spieltagseröffnung zwischen Zwickau und Oldenburg ist ein Aufeinandertreffen, in dem die berühmten, gefühlten sechs Punkte verteilt werden. Und bei Erzgebirge Aue feiert Pavel Dotchev ein weiteres Mal seinen Trainer-Einstand. Zu Gast in Ingolstadt wird das kein einfacher Job.

 

Fünf Spiele im Fokus

Der Start: FSV Zwickau gegen den VfB Oldenburg

Die 3. Liga startet ins neue Jahr, hat sogar einen Exklusivtermin vor den beiden höheren deutschen Profifußballligen. Da verwundert es ein wenig, dass sich der DFB als Ansetzung des Freitagabends Zwickau gegen Oldenburg herausgepickt hat. Keine schillernden Namen, kein Aufstiegskampf und angesichts der tabellarischen Lage höchstwahrscheinlich kein berauschender Fußball ist zu erwarten. Stattdessen der nackte Überlebenskampf mit dem beidseitigen Gefühl, viel zu verlieren zu haben.

Punkt- und torgleich steht Oldenburg nur aufgrund der mehr erzielten Treffer über dem Strich, drum sind die Gastgeber um Coach Joe Enochs unter leicht größerem Druck. Allerdings fehlen dem FSV noch Winterneuzugänge, der VfB kann erstmals auf die Erfahrung vom bundesligaerfahrenen Mittelfeldchef Marc Stendera setzen.

Wackelt der Primus? SV Wehen Wiesbaden gegen die SV Elversberg

Es wird die ultimative Prüfung gleich zum Auftakt ins Jahr: Kann Spitzenreiter SV Elversberg die Leichtigkeit des Herbstes in 2023 transportieren, sich weiterhin in einen sportlichen Rausch spielen? Als Gast von Verfolger SV Wehen Wiesbaden könnten Horst Steffen und Co. ein wuchtiges Zeichen setzen oder der Konkurrenz Schwäche zeigen. Beide Mannschaften können weitestgehend aus dem Vollen schöpfen, in Elversberg ist Bremen-Leihgabe Nick Woltemade nach drei Toren im letzten Test in starker Form.

Nico Antonitsch könnte sein Debüt in der Innenverteidigung geben, die bei besagtem Vorbereitungsspiel gegen Viktoria Köln auch fünf Tore zuließ. Beim SVWW geht es wohl mit der gewohnten Elf ins neue Jahr. Einschalten dürfte sich lohnen: Von den besten Offensiven der 3. Liga (33 Tore vs. 42 Tore) darf einiges erwartet werden.

Sechzigs Neustart: SV Waldhof Mannheim gegen 1860 München

Nun aber zum ersten Kracher, bei dem auch das Publikum sein Übriges dazutun wird: Mehr als 15.000 Zuschauer werden ins Carl-Benz-Stadion strömen, wenn der Waldhof die von rund 3.000 Fans begleiteten Münchner Löwen empfängt. Die Voraussetzungen sind eindeutige, denn der SVW hat von neun Heimspielen acht gewonnen und steht "nur" aufgrund einer historischen Auswärtsschwäche in der Tabelle nicht auf Augenhöhe mit den Sechzigern.

Bei denen dürfte der Top-Transfer Raphael Holzhauser trotz knapper Integrationszeit schon in die Startelf rücken, um Toptalent Leandro Morgalla gibt es aufgrund von Knieproblemen Sorgenfalten. Auch Kapitän Stefan Lex ist fraglich. SVW-Coach Christian Neidhart darf dagegen auf die Rückkehr von Führungsspieler Baxter Bahn nach doppeltem Bänderriss hoffen, zudem wird Thomas Pledl in Kürze wohl zum Team stoßen. Dieser erzielte beim 1:5 in Karlsruhe zuletzt den einzigen Waldhof-Treffer der Vorbereitung – bei drei Niederlagen in drei Spielen. Gegen die Löwen soll eine Reaktion her.

Hält der FCS Platz 2? 1. FC Saarbrücken gegen den MSV Duisburg

Lange waren die Saarländer Jäger, in 2023 werden sie zunächst zum Gejagten. Rüdiger Ziehls 1. FC Saarbrücken ging als eines der drei formstärksten Teams (mit Elversberg und Viktoria Köln) aus dem alten Jahr, holte ab dem zwölften Spieltag 16 von 18 möglichen Zählern. Nun kommt der MSV Duisburg im Ludwigspark vorbei. Die Zebras haben gegen Spitzenteams bislang überwiegend die Punkte abgegeben, doch Achtung: Beim 3:1-Sieg in Wiesbaden haben sie aus ganz ähnlicher Ausgangslage einen FCS-Kontrahenten mächtig geschockt.

Bis zur 0:4-Generalprobe gegen Zweitligist Paderborn verlief die Vorbereitung der Duisburger gut, einige Stürmer deuteten an, Lebensversicherung Moritz Stoppelkamp Druck von den Schultern nehmen zu können. Saarbrücken hat zuhause noch nie verloren, der MSV in der Fremde noch nicht die Punkte geteilt. Endet eine dieser Serien?

Dotchevs drittes Debüt: FC Ingolstadt gegen Erzgebirge Aue

Vor Wochen wurde der FC Erzgebirge Aue landesweit belächelt, weil er sich dazu entschied, ein drittes Mal auf Pavel Dotchev als Cheftrainer zu vertrauen. Jener Person, mit der die Veilchen vergangenes Jahr erst in die 3. Liga abgestiegen waren und von der viele dachten, dass die endgültige Trennung nun doch eintreten müsse – zumal Dotchev das Ende seiner Trainerkarriere schon angekündigt hatte und sich mit den Veilchen in einem Rechtsstreit befand. Jetzt wird der 57-Jährige abermals zum Gesicht eines möglichen Aufbruchs.

Der aber soll beim ungleich besser platzierten, einstigen Mitabsteiger Ingolstadt starten. Kracher-Transfers haben beide noch nicht vermeldet, dafür drängt jeweils intern ein potenzieller Schlüsselspieler zurück: Maximilian Dittgen will nach langer Verletzungspause sofort in die Startelf, bei Aue meldet sich der einst schon aussortierte Antonio Jonjic mit starker Vorbereitung zurück.

 

   

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