Alles, was ihr zum 19. Spieltag wissen müsst

Spieltag 19, der Hinrunden-Abschluss! Fühlt sich eher nicht danach an, wo wir doch gerade ins neue Jahr durchstarten. Der ein oder andere Drittligist könnte sein Bergfest aber noch mit wichtigen Punkten veredeln, sowohl auf dem Dachboden als auch im Untergeschoss der Tabelle schmiegen sich die Klubs eng an eng. Lasst uns auf den Spieltag schauen.

Die Ausgangslage

Gestürzt ist der Spitzenreiter noch nicht, aber er wackelt leicht: Die SV Elversberg zeigte sich beim 0:1 in Wiesbaden verwundbar – und büßte doch kaum ein. Denn von den ersten sechs Mannschaften der Tabelle siegte abseits des SVWW? Richtig, niemand. Nun empfängt Elversberg den FC Ingolstadt, der sich gleich mal einen Dämpfer gegen Erzgebirge Aue abholte, zum nächsten Spitzenspiel. Wiesbaden reist nach Halle, eine stets unangenehme Aufgabe. 1860 München ist derzeit ein Fall für sich, die Krise vom Vorjahr wurde durch das 1:3 in Mannheim nahtlos übernommen – am Trainer wird aber noch nicht gerüttelt. Gegen Zwickau muss allerdings ein Heimsieg her. Für Saarbrücken geht’s nach der harten Landung gegen Duisburg zu Viktoria Köln. Auch das fällt in die Kategorie "Alles möglich":

Unter Druck sind auch andere. Dynamo Dresden quälte sich daheim gegen Meppen und kassierte verdient die Quittung, muss nun in Oldenburg viel souveräner auftreten. Aue und Bayreuth messen sich nach Ausrufezeichen am 18. Spieltag im Kellerduell, der Sieger wird mit hoher Wahrscheinlichkeit die Abstiegsränge verlassen. Und auch der SV Meppen (daheim gegen Freiburg II) muss endlich wieder Spiele gewinnen. Trotz guter Leistung in Dresden ist Platz 20 die erbarmungslose Quittung einer fünfmonatigen Durststrecke.

 

Fünf Spiele im Fokus

Licht im Keller: Erzgebirge Aue gegen die SpVgg Bayreuth

Ein 2:1 in Ingolstadt hier, ein 3:1 über den BVB II da – ein kleines bisschen Druck haben sich beide Klubs entledigen können, die Wichtigkeit des direkten Duells ist dennoch immens. Aue feierte den perfekten Start unter Pavel Dotchev und peilt jahresübergreifend sogar den dritten Erfolg in Serie an, eine Aussicht, die es im Erzgebirge gefühlt jahrelang nicht gab. Dotchev könnte die Veilchen dabei nicht nur aus der Abstiegszone, auch von Platz 20 der Heimtabelle (ein Sieg aus acht Spielen) hieven.

Bayreuth brach vergangenen Sonntag einen Fluch und schaffte es im 18. Versuch endlich, binnen 90 Minuten mehr als einmal das gegnerische Tor zu treffen. Für Tim Danhof und Ivan Knezevic gibt es das Wiedersehen mit ihrem Ex-Klub, über den vor der Saison ebenfalls von den Oberfranken zu den Sachsen gewechselten Trainer Timo Rost redet auf beiden Seiten dagegen kaum noch jemand.

Sechzig im Stress: 1860 München gegen den FSV Zwickau

1860 München kommt nicht in die Spur, das 1:3 in Mannheim offenbarte eindrücklich das viel zu fragile Mannschaftsgebilde. "Wir halten zusammen"; heißt es vom Jordanier, während Sportchef Günther Gorenzel sich in einer Pressemitteilung mit dem Satz zitieren ließ, eine klare Reaktion aller Akteure zu erwarten. Die muss gegen den FSV Zwickau aus einem überzeugenden Sieg bestehen. Sollten die Löwen hingegen zum sechsten Mal in Folge sieglos bleiben, könnte es das für Trainer Michael Köllner gewesen. Dass in besagter Pressemitteilung nur die Rede davon war, dass Köllner auch im Spiel gegen Zwickau auf der Bank sitzen wird, werteten manche im 1860-Umfeld bereits als Ultimatum für den Oberpfälzer.

Doch ein Selbstläufer wird die Partie gegen den Drittletzten keinesfalls. Zwar mussten sich die Schwäne am vergangenen Freitag trotz zahlreicher Chancen mit 0:1 gegen den VfB Oldenburg geschlagen geben, haben die vergangenen beiden Gastspiele auf Giesings Höhen aber zu Null gewonnen. Und drei Punkte haben die Schwäne ebenfalls nötig, nachdem es in der Tabelle auf Platz 18 runterging.

Preußer in Problemen: Borussia Dortmund II gegen den VfL Osnabrück

Selbst die 1:0-Führung in Bayreuth brachte nicht genug Sicherheit, um die BVB-Reserve auf Kurs zu halten. Auf schwerem Geläuf zahlten die Talente einmal mehr Lehrgeld – und sind nach der schon zehnten Saison-Niederlage wieder voll auf Kurs Abstiegsplätze. Nun wartet mal wieder ein erzwungenes Auswärtsspiel im Wuppertaler Stadion am Zoo, wo eine deutlich vierstellige Anzahl an Fans des VfL Osnabrück akustisch dominieren wird.

Auch sportlich sind die Lila-Weißen im Vorteil, denn für sie gilt wie für die Schwarz-Gelben: Der Trend aus 2022, beim BVB ein schlechter, bei Osnabrück ein guter, wurde einfach mitgenommen. Christian Preußer als Trainer der Hausherren muss Lebenszeichen aussenden – mit einer zweiten Halbzeit der Vorwoche dürfte der aufstrebende Tabellenneunte leichtes Spiel haben. Fraglich allerdings, ob die Partie aufgrund von Schneefällen überhaupt stattfinden kann.

Mission am Marschweg: VfB Oldenburg gegen Dynamo Dresden

Auch am letzten Hinrunden-Spieltag haben wir noch ein Duell mit historischer Bedeutung beizusteuern: VfB Oldenburg gegen Dynamo Dresden – diese Paarung gab es im deutschen Profifußball noch nie. Und wer hätte gedacht, dass den vielleicht kleinsten und den vielleicht größten Etat der 3. Liga nach knapp einer Saisonhälfte nur drei Plätze voneinander trennen?

Unser Fokus liegt auf dem Klub, der sich dafür schämen muss: Dynamo erlebt bislang eine Spielzeit zum Vergessen, in die das 1:1-Remis gegen Meppen, um das die SGD förmlich gebettelt hatte, gut hineinpasst. Wird das noch etwas unter Markus Anfang? Die ersten werden skeptisch, und gelingt im Nordwesten nicht der erste Erfolg nach mittlerweile sieben (!) Sieglos-Spielen, werden es noch deutlich mehr.

Der nächste Anlauf: MSV Duisburg gegen den SV Waldhof Mannheim

Es bleibt dabei: Zuhause ist der Waldhof eine Macht, feierte am Samstag den neunten Heimsieg im zehnten Spiel und ist damit die beste Mannschaft im eigenen Wohnzimmer. Im krassen Gegensatz dazu steht die Auswärtsbilanz, die nach acht Spielen nicht einen Sieg ausweist. In Duisburg unternimmt Mannheim nun den nächsten Anlauf, um die Horrorbilanz endlich zu durchbrechen.

Im Weg steht der MSV, der mit dem 3:2-Sieg aus Saarbrücken im Rücken auf der Heimfahrt kaum noch Motorunterstützung brauchte. Nun ließen die Zebras auch noch einiges zu, was der Waldhof per Video genau studieren sollte. Schließlich ist der Abstand nach oben unverhofft massiv geschrumpft, in Mannheim brandete Jubel auf ob der strauchelnden Konkurrenz. Nun heißt es, die eigenen Hausaufgaben zu erledigen. Wer aufsteigen will, der muss Gegner wie den MSV auch mal auswärts schlagen können.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button