Dotchev warnt: "Werden auch mal auf die Fresse bekommen"

Am Samstag ein Sieg gegen die SpVgg Bayreuth, und Erzgebirge Aue hätte zum ersten Mal in dieser Saison dreimal hintereinander gewonnen und stünde wohl erstmals seit dem 3. Spieltag nicht mehr unter dem Strich. Für Trainer Pavel Dotchev aber kein Grund in Euphorie zu verfallen. Stattdessen spricht er eine Warnung aus.

"Haben noch einen langen Weg vor uns"

2:1 nach 0:1 beim FC Ingolstadt: Erzgebirge Aue hat sich mit einem Sieg im neuen Jahr angemeldet und ein Ausrufezeichen an die Konkurrenz im Abstiegskampf gesendet. Während einige Fans bereits in Euphorie verfallen, bleibt Dotchev auf dem Boden und warnte auf der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag: "Wir werden auch mal auf die Fresse bekommen." Da sprach die Erfahrung aus fast 200 Spielen in der 3. Liga. Der Rekordtrainer weiß, dass die Lage nach wie vor angespannt sind – zumal Aue mit nur einem Sieg aus acht Spielen das schwächste Heimteam der Liga ist.

"Wir haben noch einen langen Weg vor uns und brauchen noch sehr viele Punkte. Daher sehe keinen Grund, jetzt euphorisch zu werden oder zu träumen." Vielmehr gelte es, stabil und der Linie treu zu bleiben. Die Partie beim Mitabsteiger aus der 2. Bundesliga soll künftig als Maßstab dienen. "Es wäre schön, wenn wir an die Leistung aus Ingolstadt anknüpfen könnten. Die Art und Weise, wie sich die Mannschaft präsentiert hat, war sehr stark. Das erwarte ich am Samstag genauso." Dann trifft der FCE auf die SpVgg Bayreuth.

"Haben was zu verlieren"

Dotchev geht von einem "ganz anderen Spiel" als am Montag aus. "Gegen Ingolstadt waren wir der Außenseiter, jetzt sind wir Favorit." Eine ungewohnte Rolle für die Veilchen, die in den letzten Monaten meist hinter ihren Gegnern in der Tabelle standen. Nun geht die Spielvereinigung mit der etwas schlechteren Ausgangslage in das Duell, wenngleich nur ein Punkt zwischen beiden Klubs liegt. Letzte Saison war es noch eine ganze Liga. "Wenn einer etwas zu verlieren hat, sind wir das", meinte der Coach und ist gespannt, "wie meine Mannschaft mit dieser Situation umgehen wird". Er hofft, dass sich seine Spieler nicht zu sehr unter Druck setzen. Stattdessen setzt Dotchev auf eine "gesunde Motivation" aus einer gewissen Spannung heraus, die jedoch nicht in Angst überspringen dürfe.

Gleichzeitig mahnte der Deutsch-Bulgare: "Wir dürfen nicht denken, dass es ein leichter Gegner wird." Damit die drei Punkte im Erzgebirge bleiben, müsse die Mannschaft "noch hungriger, noch zielstrebiger und noch williger" agieren als beim FCI. Als Tugenden nennt Dotchev zudem Geduld, Selbstvertrauen und Hartnäckigkeit. Fehler dürfen derweil passieren, viel wichtiger sei, wie das Team darauf reagiere. "Am Montag war die Reaktion top", lobte der 57-Jährige, der sich nach eigenen Angaben keine zusätzlichen Gegner-Infos von den Ex-Bayreuthern Tim Danhof und Ivan Knezevic eingeholt habe. "Ich konzentriere mich nur auf das Sportliche. Die Mannschaft weiß, um was es geht."

Stefaniak und Nazarov noch fraglich

Mit einem Sieg würde Aue die insgesamt enttäuschende Hinrunde mit 20 Punkten abschließen. "Das wäre dann eine gute Ausgangsposition für die restlichen Spiele. Aber wir dürfen nicht träumen, sondern müssen Gas geben." Das erhofft sich der Übungsleiter auch von den Fans: "Sie können der Katalysator sein." Bislang sind allerdings erst 5.500 Karten verkauft. Fraglich sind noch die Einsätze von Marvin Stefaniak und Dimitrij Nazarov, die Blessuren aus der Ingolstadt-Partie davontrugen – am Freitag soll es einen Härtetest geben. Dotchev geht davon aus, dass sie diesen bestehen – und hat einen Wunsch: "Nach dem Spiel sollen sich die Spieler vor der Fankurve feiern lassen." Dazu braucht es den zweiten Heimsieg im neunten Spiel.

   

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