FCS will nach Fehlstart "nicht alles über den Haufen werfen"
Beim 1. FC Saarbrücken ist Wiedergutmachung angesagt: Nach dem misslungenen Wiederbeginn der Saison mit der Heimpleite gegen den MSV Duisburg stehen die Saarländer im Freitagspiel bei Viktoria Köln im Aufstiegsrennen zumindest zur Festigung ihres Relegationsranges unter Erfolgszwang.
"Drei Punkte sind elementar"
"Mit Blick auf die Tabelle und die Zufriedenheit im Umfeld", machte Trainer Rüdiger Ziehl seine Erwartungshaltung auf der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag unmissverständlich klar, "sind drei Punkte elementar." Für einen rundum "guten Tag" wünschte sich der 45-Jährige zudem in Anspielung auf den Fehlstart ins neue Jahr ausdrücklich "eine Reaktion auf eine schlechtere Leistung". Ziehl bemühte sich allerdings gleichzeitig um eine Bewertung der Vorstellung gegen Duisburg als Ausrutscher: "Ich möchte nicht nach einem Spiel, das mit Sicherheit nicht gut war, gleich alles über den Haufen werfen und alles schlechtreden. Eine ähnliche Mannschaft hat in den vergangenen Wochen und Monaten viele, viele Punkte geholt. Die Spieler wissen selbst, dass es gegen Duisburg keine Topleistung gewesen ist."
Als Grundlage für eine erfolgreiche Rehabilitierung schon in Köln wählte Ziehl die mitunter auch persönliche Ansprache von Spielern wegen individueller Fehler. "Es wäre falsch, darüber hinwegzugehen und zu sagen, dass das schon einmal passieren kann. Da muss man auch denen sagen, die es können, dass sie etwas falsch gemacht haben, aber eben auch besser können. Da ist der Unterschied zwischen 1. Liga und Kreisklasse gar nicht so groß", beschrieb der Coach seine Art der Aufarbeitung.
Vorfreude auf "Heimspiel" am Rhein
Für Tabula rasa bot der Rückschlag gegen die Zebras aus Ziehls Sicht auch keinerlei Anlass. "Wir hatten auch ohne 100 Prozent viele Chancen, und haben auch viel Willen gezeigt, haben da nur leider zu unsauber gespielt. Insgesamt haben wir aber besonders bei der Aufholjagd nach dem 0:3 einen Glauben an uns und unsere Stärke bewiesen, aus dem wir viel ziehen können", betonte Ziehl positive Aspekte. Darüber hinaus stehen die Chancen auf einen Sieg auch statistisch gut. Mit schon fünf Erfolgen auf fremden Plätzen ist Saarbrücken die zweitstärkste Gastmannschaft, während Viktorias Heimqualitäten trotz einer positiven Bilanz am Höhenberg (nur zwei Niederlagen) eher Mittelmaß (Rang 10) darstellen.
Dennoch stellt Ziehl sein Team auf Widerstand durch die Rheinländer ein. "Köln hat auch Ambitionen, was ihre Zugänge in der Winterpause zeigen. Sie sind spielstark mit vielen Spielern, die auch gern den Ball am Fuß haben, besitzen aber gegen den Ball auch eine körperliche Robustheit", charakterisierte der Saarländer die Rheinländer. Umso wichtiger schätzte Ziehl für das Gastspiel in der Domstadt die Unterstützung von voraussichtlich rund 2.000 mitreisenden Fans ein: "Gerade in Köln kann das für uns ein echtes Heimspiel werden." Nicht mit dabei sein werden die Langzeitverletzten Julian Bauer, Sebastian Jacob und Frederik Recktenwald, während Bjarne Thoelke (nach Oberschenkelzerrung), Steven Zellner und Marvin Cuni (beide angeschlagen) noch fraglich sind. Gleiches gilt für Julius Biada und Dominik Ernst, die schon wieder voll im Training, aber noch nicht bei 100 Prozent sind.
Grimaldi zurück in die Startelf?
Denkbar daher, dass Adriano Grimaldi in die Startelf zurückkehren wird. "Adriano hat 30 Minuten sehr gut durchgehalten (gegen Duisburg, d. Red.). Warum sollte es nicht auch 45 Minuten gehen? Und warum auch nicht von Anfang an?", so Ziehl in der "Bild"-Zeitung. "Er bringt eine unfassbare Präsenz auf den Platz. Das zeichnet ihn aus. Und er ist eben einer, der auch kaltschnäuzig den Ball reinhaut." Damit es gegen Köln zurück in die Erfolgsspur geht.