SVE nach Spektakel bescheiden: "War kein besonders gutes Spiel"

Sieben Tore, zwei Platzverweise, zwei Elfmeter und ein jubelnder Tabellenführer: Der 4:3-Sieg der SV Elversberg gegen den FC Ingolstadt war ein Spektakel, an dessen Ende die Saarländer ihren Vorsprung in der Tabelle ausbauen. Ein besonderer Dank – in Form von neuen Drittliga-Bestmarken – ging an die Fans, die den Platz zuvor in mühseliger Arbeit spielbereit gemacht hatten.

Furiose SVE in acht Minuten

Als Horst Steffen am Morgen das Haus verließ, glaubte er wegen des starken Schneefalls noch nicht daran, dass das Spitzenspiel an der Kaiserlinde stattfinden könne. Dann bekam der 53-Jährige jedoch Videos zugespielt, in denen Dutzende SVE-Fans seit 4 Uhr in der Frühe den Platz befreiten. In der Kabine war das Anlass genug, um die Partie gegen Ingolstadt gewinnen zu wollen. "Heute morgen waren wir alle noch ein bisschen am Zweifeln. Ich bin den Fans richtig dankbar, dass sie angepackt haben. Deswegen auch der kleine Jubel für sie", erklärte Dreifach-Torschütze Thore Jacobsen nach Abpfiff bei "MagentaSport".

Auch der Cheftrainer bedankte sich ausgiebig, um anschließend das sportliche Geschehen in der ersten Kurzanalyse zu betrachten. "Dass wir heute den einen oder anderen Spieler mit unseren Pässen nicht gefunden haben, lag nicht am Platz", so der Fußballlehrer. Die SVE erlebte ein wildes Spiel, in dem die Saarländer nach anfänglichen Wacklern plötzlich mit drei Toren führten. Zum zweiten Mal in dieser Saison schoss Elversberg innerhalb der ersten 25 Minuten drei Treffer, zum ersten Mal gelang der SVE innerhalb von acht Minuten ein Drei-Tore-Vorsprung. In dieser Spielzeit war noch kein Team schneller, als Schnellbacher (17.) und Jacobsen (23./FE, 25.)

"Viele einfache Fehler drin"

Trotzdem blieb gerade Jacobsen bescheiden. "Es war kein besonders gutes Spiel von uns, auch von mir nicht. Ich hatte viele einfache Fehler drin", erklärte der defensive Mittelfeldspieler. Die Worte des 25-Jährigen waren ein Sinnbild für das Elversberger Spiel an diesem Tag, das auch von eklatanten Fehlentscheidungen des Schiedsrichters profitierte. Ein Charakterzug, den Horst Steffen bevorzugt? "Ich finde es gut, dass die Jungs sehr solide antworten und nicht überschwänglich sind. Sie dürfen aber auch feiern heute, das ist klar."

Der Fußballlehrer konzentrierte sich auf das Sportliche, die SVE schließt die Hinrunde als Tabellenführer mit einem Vorsprung von acht Punkten vor dem Dritten ab. Mit seiner Vertragsverlängerung bis 2026 wird Steffen womöglich bald zum Zweitliga-Trainer aufsteigen, daran bestehen zum jetzigen Zeitpunkt nur wenige Zweifel. Oder? "Es ist alles angerichtet, um konzentriert und gut zu arbeiten", hielt sich Steffen weiterhin lächelnd zurück. "Wir haben gemerkt, wenn wir ein paar Unkonzentriertheiten drin haben, kann das bestraft werden. Das wollen wir verbessern und uns steigern." Durch die anstehende Gelb-Rot-Sperre von Lukas Pinckert wird der 53-Jährige in der kommenden Partie erst einmal seine verletzungsgebeutelte Abwehr wieder umstellen müssen. Bei Robin Fellhauer (Rückenprobleme) besteht die Hoffnung, dass er zurückkehren kann.

   

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