"Schade und bitter": BVB II setzt Pleitenserie fort
Borussia Dortmund II ist wieder unter den Strich gerutscht. Beste Chancen – auch vom Elfmeterpunkt – reichten gegen Wehen Wiesbaden nicht aus, um etwas Zählbares mitzunehmen. Somit steht die sechste Niederlage in Folge für Cheftrainer Christian Preußer und seine Mannschaft auf dem Papier. Der Frust wächst.
"Waren alles ähnliche Spielverläufe"
Zu Saisonbeginn holte die U23-Mannschaft aus dem Signal-Iduna Park nur vier Punkte aus acht Spielen. Die Alarmglocken in Westfalen schrillten bereits, doch dann folgten sechs Spiele ohne Niederlage – und am 14. Spieltag betrug der Vorsprung auf die Abstiegsrängen schon sechs Punkte. Die Kehrtwende schien geschafft. Seitdem haben die jungen Schwarz-Gelben jedoch nur noch drei Tore geschossen, zwölf Gegentreffer kassiert und keinen Punkt erspielt. Nach dem Spiel gegen Wiesbaden (0:1) war Cheftrainer Christian Preußer bedient.
"Ich wiederhole oft, was schon in den letzten vier, fünf Spielen war. Das waren alles ähnliche Spielverläufe", fasste der 39-Jährige seinen Frust zusammen. Im Detail bedeutet das: die BVB-Reserve spielte wieder einmal mit, ging am Ende aber als Verlierer vom Platz. "Wir hatten alle Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen", fand Preußer – obwohl die erste Halbzeit seinem Empfinden zufolge schon einen Tick in Richtung Wiesbadener ausfiel. Nach der Pause folgte der Schock. "Die ersten zehn Minuten waren nicht gut, gleich mit dem Anstoß schon", so Preußer. Die Wiesbadener erzielten das goldene Tor, der BVB nicht.
Kritischer Pfanne hat vollstes Vertrauen
Obwohl die jungen Borussen natürlich die Flucht nach vorne suchten. Aber selbst ein Strafstoß half nicht, um die Misere zu beenden (62.). "Ich bin wieder einmal enttäuscht", zeigte sich auch Kapitän Franz Pfanne frustriert. "Besonders nach der zweiten Hälfte wäre ein Punkt verdient gewesen. Wir hatten zwei dicke Bretter, am Ende des Tages muss einer davon rein. Ich weiß auch nicht, was ich sagen soll." Denn insbesondere das Toreschießen fällt der U23 nicht leicht. Gerade einmal 15 Tore nach 20 Spielen stehen zu Buche, gemeinsam mit der SpVgg Bayreuth hält der BVB II damit den Tiefstwert.
Und hinzu kommt, dass die Schwarz-Gelben nun wieder unter dem Strich stehen. "Wenn man die Chancen vergibt, dann steht man zurecht da unten drin", so Pfanne. In den nächsten Spielen gegen Ingolstadt (A), Saarbrücken (H) und Essen (A) müssen Punkte her. "Scheißegal, gegen wen wir spielen", fand auch der BVB-Kapitän, der dann aber noch lobende Worte übrig hatte: "Ich wirke vielleicht sehr negativ, aber ich habe vollstes Vertrauen in die Mannschaft. Wir haben die Qualität." Davon ist auch der Cheftrainer weiterhin überzeugt, dessen kritische Worte nach Abpfiff allerdings etwas weniger Pfeffer als bei Pfanne hatten: "Ein bisschen schade und bitter, gerade der Frust nimmt zu. Sehr ärgerlich, weil vermeidbar." Immerhin spielerisch sei der Unterschied zwischen dem Tabellenzweiten und dem Abstiegskandidaten nicht allzu groß gewesen. Am kommenden Samstag muss der BVB nach Ingolstadt, der die ersten drei Spiele im neuen Jahr ebenfalls verloren hat. Die Chance für die Wende?