Ziegner erhöht den Druck: "Heimsieg ist alternativlos"

Das Derby gegen Rot-Weiss Essen (1:1) ist gespielt. Für MSV-Coach Torsten Ziegner geht es gegen einen alten Bekannten weiter, wenn am Samstag (14 Uhr) der FSV Zwickau in der heimischen Arena gastiert. Zum ersten Mal seit über vier Jahren werden die Gäste ohne Joe Enochs an der Seitenlinie antreten – ein Umstand, der den Duisburger Fußballlehrer nicht nervös macht. Dennoch erhöht er nach nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen den Druck.

"So viel Druck sollten wir aushalten"

Vor viereinhalb Jahren folgte Joe Enochs in Zwickau auf Torsten Ziegner, der seinerseits zum Halleschen FC abgewandert war. Mit Toni Wachsmuth war der ehemalige Kapitän des heutigen MSV-Coaches bis zuletzt als Sportchef der Schwäne tätig. Mit beiden Personalien wird es am Samstag kein Wiedersehen geben, was bei Ziegner für Wehmut sorgte. "Das war ein Hallo-Wach-Effekt für die Liga, dass ein Team, das in den letzten zwei Spielen vier Punkte holt, den Trainer entlässt", kommentierte der MSV-Coach die Personalentscheidung an alter Wirkungsstätte. Er sei davon überrascht worden. "Ich kann es aber nicht bewerten. Fest steht, dass wir damit leben müssen. Wir wissen aber, dass die gleiche Mannschaft auf dem Platz stehen wird."

Personell hat sich bei den Schwänen schließlich nichts verändert, mit Robin Lenk wird vorerst der bisherige Assistent das Ruder in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena übernehmen. Ziegner erwartet daher nicht, dass sich große Veränderungen in der Philosophie der Zwickauer anbahnen. "Dass sie eine große, körperliche Wucht besitzen, wird sich nicht ändern", gab der MSV-Coach als Beispiel an. Entsprechend bereitet der 45-Jährige sein Team vor. Nach dem Remis im Derby ist klar, dass die Zebras im eigenen Stadion nachlegen wollen: "Für uns ist ein Heimsieg alternativlos. So viel Druck sollten wir aushalten."

Müller vor Rückkehr ins Tor

Dem Druck in Essen hat auch Marvin Bakalorz standgehalten, der nach längerer Verletzungspause über 90 Minuten auf dem Rasen stand und die Intensität schadlos überstanden hat. Vincent Müller, Aziz Bouhaddouz und Alaa Bakir, die im Derby jeweils noch verletzungsbedingt aussetzen mussten, könnten nun ebenfalls wieder zur Option werden. Sollte es bei Müller keinen Rückschlag geben, wird er nach auskurierter Schulterverletzung wohl ins Tor zurückkehren und damit Maximilian Braue verdrängen. Auch Sebastian Mai und Marvin Senger dürften nach jeweiligen Sperren in die Innenverteidigung zurückkehren. Für Benjamin Girth (Wadenverletzung) scheint die Partie hingegen noch zu früh zu kommen. Unabhängig vom Personal zählt für Ziegner am Samstag der Offensivgeist.

Denn die letzte Chance von Chinedu Ekene blieb den meisten MSV-Fans im Kopf. "Normalerweise macht jede Offensivkraft den Ball in neun von zehn Fällen rein. Uns gelingt das nicht", erklärte Ziegner sinnbildlich – explizit mit dem Hinweis, dass ein Vorwurf nicht Ekene im Einzelnen gilt. "Es geht nicht darum, ob die Personalien Müller, Schulze oder Lehmann heißen, sondern es geht darum, dass wir möglichst viele Leute an und in den Sechzehner bringen, um viele Dinge besser zu lösen." Denn das Herausspielen von Chancen sei nicht das Problem, sondern die Verwertung. Auch das System spielt eine untergeordnete Rolle für Ziegner. "Wir haben in allen Spielen ein Tor geschossen. Das ist erstmal in Ordnung", verweist der MSV-Coach auf die drei bisherigen Partien in der Raute. Gelingt das gegen Zwickau wieder, wäre ein Schritt zum Heimsieg schonmal getan.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button