Vergewaltigungs-Prozess: FCS-Spieler Schwede freigesprochen

Seit Anfang November musste sich Saarbrückens Tobias Schwede wegen des Verdachts der gemeinschaftlichen Vergewaltigung vor dem Wiesbadener Landgericht verantworten. Am Freitag sind der 28-Jährige und ein Mitangeklagter nun freigesprochen worden, wie die "Bild" berichtet.

Urteilsbegründung nicht öffentlich

Wie das Gericht den Freispruch begründet hat, ist nicht bekannt, da die Urteilsbegründung nicht öffentlich ist, nachdem schon Teile der Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden hatten. Gegenüber der Zeitung teilte das Landgericht Wiesbaden lediglich mit: "Die Staatskasse hat die Kosten des Verfahrens einschließlich der notwendigen Auslagen der Angeklagten zu tragen und ist zur Entschädigung dafür verpflichtet, dass aufgrund der Beschlüsse des Amtsgerichts Wiesbaden vom 15.06.2020 und vom 30.06.2020 die Wohnanschriften der Angeklagten durchsucht und die Mobiltelefone der Angeklagten vom 22.07.2020 bis heute sichergestellt waren."

Schwede war vorgeworfen worden, während seiner Zeit beim SV Wehen Wiesbaden in der Nacht vom 12. auf den 13. Januar 2020 zusammen mit einem Kumpel eine 23 Jahre alte Frau aus Mainz vergewaltigt zu haben. Laut Anklage, die sich auf die Aussagen der 23-Jährigen stützte, sollen die beiden Männer gegen ihren erklärten Willen gehandelt gehabt haben. Auch von zeitweiser Gewalt war die Rede. Schwede und seine Anwälte hatten den Vorwürfen einer gemeinschaftlichen Vergewaltigung vehement widersprochen und die Frau als "treibende Kraft" bezeichnet.

Eigentlich sollte der Prozess noch vor Weihnachten abgeschlossen werden, doch weil sich Mitte Dezember eine weitere Zeugin gemeldet und ebenfalls den schweren Vorwurf der Vergewaltigung gegen Tobias Schwede erhoben hatte (dabei ging es um einen vermeintlichen Vorfall aus dem Jahr 2015), waren weitere Verhandlungstage angesetzt worden. Bereits im vergangenen März hatte es aufgrund eines Vorfalls im Jahr 2020 ein Ermittlungsverfahren gegen Schwede wegen Nötigung, sexuellen Übergriffs und Vergewaltigung gegeben, das jedoch eingestellt worden war. Im Falle einer Verurteilung hätte dem 28-Jährigen eine Freiheitsstrafe zwischen zwei und 15 Jahren gedroht.

FCS-Zukunft vorerst offen

Wie es für Schwede nun sportlich weitergeht und ob er noch eine Zukunft beim 1. FC Saarbrücken hat, ist ungewiss. Seit Prozessbeginn war der 28-Jährige freigestellt und trainierte somit nicht mehr mit der Mannschaft. "Er ist freigestellt, um sich darauf zu konzentrieren, weil es natürlich keine einfache Situation für ihn ist. Und für uns hätte es auch keinen Sinn ergeben, dass er bei uns jetzt trainiert. Es gilt die Unschuldsvermutung", sagte Trainer und Manager Rüdiger Ziehl im Dezember. Schwede, der im Sommer aus Rostock nach Saarbrücken kam und in der Hinrunde 13 Mal auf dem Platz stand, steht beim 1. FC Saarbrücken noch bis 2024 unter Vertrag.

   

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