"Du wirst dich dafür schämen": Großer Schiri-Ärger beim Waldhof

Sechs Spiele in Folge war der SV Waldhof Mannheim zuletzt ungeschlagen, beim 1:2 in Aue setzte es am Freitagabend nun die erste Niederlage seit Anfang November. Neben der schwachen Leistung seiner Mannschaft ärgerte sich Trainer Christian Neidhart auch über Schiedsrichter Tobias Schultes, der einen klaren Handelfmeter nicht gab.

Schiri entschuldigt sich nach dem Spiel

Es war eine Mischung aus Ungläubigkeit, Ärger und Galgenhumor, mit der Neidhart nach Spielende die Szene des Abends kommentierte. Was war passiert? Es lief die 55. Minute, als Aue eine Ecke ausführte und den Ball in den Strafraum brachte. Marvin Stefaniak wollte offenbar mit dem Kopf zum Spielgerät, verschätzte sich aber um einiges und kam letztlich mit beiden Händen an den Ball, ehe er ihn in Volleyball-Manier unter Kontrolle brachte und klärte. Obwohl Schiedsrichter Tobias Schultes beste Sicht auf die Szene hatte, ließ er weiterspielen – sehr zum Unverständnis von Neidhart: "Ich habe dem Schiri nur gesagt: 'Tobias, wenn du das nicht siehst, ganz ehrlich: Wenn du das selber im Fernsehen siehst, dann wirst du dich dafür schämen.' Noch ein klarerer Elfmeter wäre, wenn du das Ding fangen würdest im Sechzehner." Auch Aues Pavel Dotchev musste zugeben: "Da haben wir großes Glück gehabt."

Was der Waldhof-Coach dem Unparteiischen aber hoch anrechnete, war die Tatsache, dass sich dieser nach Spielende entschuldigt habe, wie Neidhart auf der Pressekonferenz berichtete. "Das beweist große Stärke, ändert aber nichts an der Tatsache, dass es ein Elfmeter war." Beim Stand von 2:1 für Aue zu diesem Zeitpunkt hätte Mannheim, nur sechs Minuten nach dem Anschlusstreffer, ausgleichen und so nochmal ins Spiel zurückfinden können. Dazu kam es jedoch nicht, sodass der SVW die siebte Auswärtsniederlage im elften Spiel kassierte und den Sprung auf Rang 4 verpasste.

"Ich dachte, wir wären weiter"

Doch bei allem Frust über den nicht gegebenen Elfmeter: Noch schwerer wog Neidharts Ärger über die schwache Leistung seiner Mannschaft – vor allem im ersten Durchgang. "Wir sind eigentlich gut in die Tiefe gekommen, waren aber viel zu fahrig. Immer wieder war entweder ein Kontakt, ein Pass oder ein Laufweg schlecht." Möglicherweise habe die geistige Frische gefehlt, suchte der Waldhof-Coach nach einer Erklärung. Ein weiterer Grund war, dass die Mannheimer nicht ans Leistungsmaximum kamen und so zwei Gegentore kassierten (20. / 40.). Eine Tatsache, die den 54-Jährigen durchaus auf die Palme brachte: "Wenn du denkst, du musst ein bisschen weniger machen in der Liga … Vor dem Spiel reden wir über die Tabellenspitze und den ganzen Scheiß, aber du musst gucken, dass du Woche für Woche deine Hausaufgaben machst. Du kannst es dir nicht leisten, ein bisschen weniger zu machen so wie in der 1. Halbzeit. Das haben wir gemacht und deshalb wurden wir auch bitter bestraft. Da ärgere ich mich maßlos drüber. Ich dachte, wir wären weiter."

Die zweite Halbzeit sei zwar ausgeglichener gewesen, allerdings ohne, dass sich die Buwe zwingende Torchancen herausgespielt hätten. "Da müssen wir mehr Galligkeit reinbringen, dann kannst du über andere Dinge sprechen. Aber wenn du das nicht hinkriegst, dann brauchen wir über gar nix sprechen." Daher sei der Sieg für Aue "nicht unverdient". Auch Kapitän Marcel Seegert sprach davon, dass sein Team zu schlampig gespielt habe – offensiv wie defensiv. "Das müssen wir uns ankreiden. Jeder einzelne muss besser spielen", kritisierte der Innenverteidiger und sprach von einem "kleinen Rückschlag". Mit einem Sieg hätte Mannheim zumindest vorübergehend auf Rang 4 springen können, nun könnte es bis auf Platz 8 runtergehen. Am nächsten Samstag, wenn der seit 17 Spielen sieglose SV Meppen im Carl-Benz-Stadion gastiert, wollen die Kurpfälzer dann wieder an ihr Leistungsmaximum kommen.

 

   

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