VfL-Serie wird rekordverdächtig: "Immer am Maximum spielen"

Zwei Zeigerumdrehungen waren am Sonntagnachmittag in Ingolstadt vergangen, als der VfL Osnabrück auch schon mit dem ersten Treffer des Tages auf die Siegesstraße einbog. An die Lila-Weißen kommt im Moment kein anderes Team heran, blickt die Schweinsteiger-Elf doch auf sieben Siege in Serie zurück. Damit befindet sich das Team von der Bremer Brücke längst auf Rekordkurs.

VfL auf historischem Kurs

Wohl dem, der solche "schlechten" Standards schießt und drei Treffer daraus erzielt. "Heute haben wir unsere Standards nicht so gut gespielt wie sonst, und trotzdem Tore gemacht. Das freut mich für Tim Danneberg, der das gut vorbereitet und auch für die Jungs, die die Abläufe gut ausführen", holte VfL-Coach Tobias Schweinsteiger auf der Pressekonferenz nach dem 4:1-Sieg gegen den FC Ingolstadt aus. Die wichtigere Erkenntnis aus dem Spiel heraus war jedoch, dass sich die Lila-Weißen nicht vom zwischenzeitlichen Ausgleich (19.) zurückwerfen ließen. "Das Spiel hat gezeigt, dass wir nach einem Gegentor eine gute Ausstrahlung als Team an den Tag gelegt haben", so der Cheftrainer.

Der VfL ebnet zurzeit den Weg für einen Rekord, denn nur fünf Mannschaften in der gesamten Drittliga-Historie haben eine längere Siegesserie vorzuweisen, als es aktuell in Osnabrück der Fall ist – Spitzenreiter ist der Karlsruher SC mit zehn Siegen in Folge. Und auch für den VfL als Verein läuft es rekordverdächtig, denn nur zweimal in der Geschichte des Klubs gab es eine vergleichbare Serie: In den Spielzeiten 1999/2000 und 2018/19. In beiden Fällen stieg er VfL am jeweiligen Saisonende sogar auf. Und ein Altrekord könnte mit einem weiteren Sieg gegen die SpVgg Bayreuth ebenfalls fallen, denn acht Siege in Folge gab es für Osnabrück zuletzt vor 55 Jahren, wie der "Kicker" berichtet.

"Ich bin ehrlicherweise froh"

Durch den Sieg in Ingolstadt ist der VfL nun auf zwei Punkte an Saarbrücken herangerückt, das aktuell zwar den vierten Platz belegt, aber durch den SC Freiburg II in der Spitzengruppe aktuell den Relegationsplatz für die 2. Bundesliga innehält. "Was das zeigt?", wiederholte Sven Köhler die Nachfrage am Mikrofon von "MagentaSport". "Das zeigt, dass die 3. Liga unberechenbar ist. Man muss immer am Maximum spielen", umschiffte der Torschütze gekonnt, dass der VfL im Aufstiegsrennen wohl ein Wörtchen mitsprechen wird.

Dass die Siegesserie jäh enden könnte, haben die VfL-Akteure nach Köhlers Ansicht nicht im Kopf. "Wir haben eine sehr, sehr reife Leistung gezeigt. Wir hatten auf alles eine Antwort, was Ingolstadt uns geboten hat", bezog sich der Mittelfeldspieler lieber auf das aktuelle Geschehen. Mit dem klaren Hinweis, dass der Capretti-Effekt beim FCI noch eintreffen wird – den Coach kennt Köhler noch aus gemeinsamen Zeiten in Verl. "Ich bin ehrlicherweise froh, dass wir jetzt gegen sie gespielt haben und nicht erst in drei, vier Wochen." Doch der VfL, so wie er jetzt zusammengewachsen ist, wäre wohl auch zu dem Zeitpunkt ein heißer Favorit gewesen. Wenn die Serie weiter anhält, dann sowieso. Und wie Schweinsteiger das initiiert hat, verriet er auch: "Mit der größte Punkt ist, wie wir miteinander im Team umgehen. Das ist das Allerwichtigste, sonst bringt alles andere nichts."

   

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