"Wir wollen Euch kämpfen sehen": RWE-Fans nach Pleite in Köln sauer

Durch die 0:1-Niederlage bei Viktoria Köln am Montagabend ist Rot-Weiss Essen nun bereits seit sieben Spielen sieglos und steckt weiter im unteren Tabellenmittelfeld fest. Die 2.000 mitgereisten Fans waren sauer, während Trainer Christoph Dabrowski seiner Mannschaft eine klare Ansage machte.

Ein "Tritt in den Hintern"

Sie waren nicht zu überhören, die Pfiffe aus dem Gästeblock nach dem Spiel. Dass ihr Team weiter auf den ersten Sieg seit Anfang November wartet, sorgte bei den RWR-Anhängern für jede Menge Frust – und äußerte sich neben Pfiffen auch in einer deutlichen Botschaft an das Team: "Wir wollen Euch kämpfen sehen", skandierten die Fans in Richtung der Spieler, als diese vor den Zaun kamen. "Ich verstehe die Fans zu 100 Prozent. Unsere Leistung hat dazu beigetragen. Wir können so einen kleinen Tritt in den Hintern vielleicht auch mal gut gebrauchen", meinte Ron Berlinski im "RevierSport" zu den Sprechchören, sagte aber auch: "Es sollte nicht Überhand nehmen. Sie müssen uns auch den Rücken stärken." Das taten die Fans am Montagabend während des Spiels. Entsprechend missfiel es ihnen, dass die Mannschaft am Zaun schon nach kurzer Zeit wieder abdrehte und in die Kabine ging.

Trainer Christoph Dabrowski reagierte bei "MagentaSport" derweil durchaus etwas gereizt: "Von außen ist es immer leicht zu sagen, wir wollen Euch kämpfen sehen. Ich habe noch kein Spiel gesehen, in dem die Mannschaft nicht wollte. Grundsätzlich habe ich meine Mannschaft noch nie in der Bereitschaft kritisiert, das mache ich auch heute nicht." Dennoch musste auch der 44-Jährige eingestehen: "Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem wir uns an die Tugenden erinnern müssen, die uns stark gemacht haben." Denn diese konnte RWE am Montagabend nicht abrufen.

Dabrowski fordert mehr Leidenschaft

Entsprechend war Dabrowski mit der Leistung seiner Mannschaft "nicht zufrieden" und betonte: "Wir sind eigentlich ordentlich reingekommen, waren dann aber viel zu fahrig und haben die Präzision vermissen lassen." Das führte dazu, dass RWE in der Offensive über weite Strecken völlig harmlos war. Es gehe darum, "maximal zu investieren, um das eigene Tor zu verteidigen, Aktionen sauber zu Ende zu spielen und sich in Luftduellen zu behaupten". Doch in Köln habe sein Team "gefühlt 98 Prozent der Luftduelle verloren" und sei nicht auf die zweiten Bälle gegangen, kritisierte der Übungsleiter. "Das hat etwas mit Bereitschaft zu tun", sagte Dabrowski und stimmte den Fans damit doch zu. "Wenn wir nicht bei 100 Prozent, sondern nur bei 99,5 Prozent sind, werden wir Probleme bekommen."

Ein Fehler habe dann gereicht, um als Verlierer vom Platz zu gehen. Mike Wunderlich erzielte in der 50. Minute den Treffer des Tages, wenig später war Essen dann nur noch zu zehnt, nachdem Isaiah Young mit Gelb-Rot vom Platz flog. "Wir müssen uns jetzt schnell schütteln und gegen Borussia Dortmund II eine andere Energie auf den Platz bekommen", forderte Dabrowski vor dem Heimspiel am kommenden Sonntag. "Wir brauchen mehr Intensität, Leidenschaft und Biss. Jeder einzelne muss eine Schippe drauflegen. Es geht nur gemeinsam."

"Das ist einfach nur scheiße"

Das weiß auch Ríos Alonso: "Ich sage es jetzt zum dritten Mal: Das ist einfach nur scheiße! Wir sind eigentlich gut gestartet, haben dann aber etwas die Kontrolle über das Spiel verloren", wird der Abwehrspieler im "RevierSport" zitiert. "Wir haben vorne einfach nicht das Quäntchen Glück und schaffen den letzten Pass nicht. Daran müssen wir arbeiten, damit wir schnellstmöglich Tore erzielen. Wir müssen uns irgendwas einfallen lassen. Im Training haben wir unsere Qualität oft genug bewiesen, nur wir müssen das auf dem Platz hinbekommen wenn es um die Punkte geht." Neben Young wird auch Lawrence Ennali die Partie gegen den BVB verpassen, nachdem er seine fünfte gelbe Karte gesehen hat. Auf mindestens zwei Positionen wird Dabrowski seine Mannschaft damit verändern müssen. Ob vor heimischer Kulisse dann der Knoten platzt?

   

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