Fünf Gründe für die Siegesserie von Dynamo Dresden

Mit vier Siegen in Folge ist Dynamo Dresden zurück im Aufstiegskampf – und hat den Rückstand auf den vierten Tabellenplatz, der derzeit zur Relegation berechtigen würde, von acht auf drei Zähler reduziert. liga3-online.de nennt fünf Gründe für die Siegesserie der Sachsen.

Grund 1: Ahmet Arslan

Und plötzlich ist die SGD wieder mitten im Aufstiegsrennen! Dabei war die Stimmung zu Beginn des Jahres nach sieben Partien ohne Sieg im Keller. Doch die Sachsen blühten zuletzt auf. So auch Ahmet Arslan. Die 28-jährige Leihgabe von Holstein Kiel kann im Siegeszeitraum der Schwarz-Gelben auf eine überragende Ausbeute von sechs Toren und vier Vorlagen in vier (!) Partien zurückblicken, war in jedem Spiel an mindestens einem Treffer direkt beteiligt. Allein beim 7:1-Sieg gegen den Halleschen FC erzielte der Mann aus Memmingen drei Tore, legte ein weiteres auf. Der Rechtsfuß agiert in der Offensive überall, ob in der Spitze oder auf den Flügeln, ist deshalb für die Gegner momentan nicht zu stoppen. Mit 14 Toren nach 20 Einsätzen führt er sogar die Torjäger-Liste der 3. Liga an – als offensiver Mittelfeldspieler.

Grund 2: Höhere Effizienz

Dass der Absteiger über eine hervorragend besetzte Offensive verfügt, ist nicht abzustreiten. Doch in der Hinrunde war die Effizienz vor dem gegnerischen Tor die große Schwachstelle. Laut den "xGoals", die nach Qualität der Chancen erwarteten Tore, hätten die Dresdner 28 Mal treffen müssen, in der Realität waren es aber vier Tore weniger, die erzielt wurden. Zudem hätte das Team statt 20 nur 14 Gegentore kassieren müssen. Deshalb wurden zehn Punkte weniger geholt als statistisch gesehen möglich gewesen wären.

Doch nun läuft es für die Truppe aus Elbflorenz besser. Das bereits angesprochene 7:1 gegen den HFC war der höchste Sieg in der Drittliga-Geschichte der SGD, insgesamt netzte Dynamo in den letzten vier Partien 15 Mal ein. Es wären sogar noch mehr Treffer möglich gewesen. Ein Grund für die Siege zuletzt und die bessere Offensive: Trainer Markus Anfang ist ein Stück vom frühen Anlaufen des Gegners abgewichen. Dynamo zieht sich bei gegnerischem Ballbesitz weiter zurück, hat dadurch aber mehr Räume, um die Schnelligkeit Christian Contehs in der Offensive auszuspielen.

Grund 3: Comeback-Qualitäten

Nach elf Rückstanden holten die Sachsen bislang 13 Punkte, liegen damit auf dem zweiten Platz der Comeback-Tabelle. Jedoch wurde diese Statistik erst in den jüngsten Wochen deutlich aufgehübscht. Gegen den VfB Oldenburg (3:1) und den TSV 1860 München (2:1) lag die Mannschaft zur Pause hinten, drehte die Spiele aber im zweiten Durchgang noch. Auch am vergangenen Wochenende führte der Kontrahent aus Verl nach elf Minuten. Selbst der Ausgleich zum 2:2 verunsicherte die Mannschaft nicht anhaltend, kurz vor dem Schluss wurde der 3:2-Siegtreffer erzielt. Es waren Spielverläufe, die in der Hinrunde sehr wahrscheinlich zu Niederlagen geführt hätten. Doch nun, mit dem nötigen Selbstvertrauen, kann Dynamo auch auf Rückstände reagieren.

Grund 4: Verbesserter Stefan Drljaca

Nach dem Abstieg wechselte Kevin Broll nach Polen, dafür wurde Stefan Drljaca von der zweiten Mannschaft des BVB geholt, um künftig die Nummer eins zu werden. Doch der 23-Jährige hatte keinen guten Stand, war nicht der erhoffte Rückhalt. Nicht umsonst verlor er nach dem 13. Spieltag seinen Stammplatz an Sven Müller. Doch dieser verletzte sich, sodass Drljaca mit dem Start ins neue Jahr auch eine neue Chance bekam – und diese bislang nutzte. Mehrmals parierte der Schlussmann stark und verhinderte sichere Gegentore. Ein Grund für die Leistungssteigerung: Drljaca arbeitete in der Winterpause an seiner Fitness und nahm fünf Kilo ab. Die neugewonnene Agilität ist ein großer Pluspunkt, um besser reagieren zu können. So gelang es dem gebürtigen Homburger, seinen Stammplatz auch gegen Winter-Rückkehrer Broll bislang zu verteidigen.

Grund 5: Mannschaft spielt befreiter

Ein Absteiger ist automatisch immer ein heißer Aufstiegs-Kandidat. Vor allem in Dresden kennen sie sich mit diesem Fußball-Gesetz gut aus. Nach den vergangenen beiden Abstiegen benötigte der Klub einst zwei Anläufe, um wieder in die 2. Bundesliga zurückzukehren. Beim letzten Versuch in der Saison 2020/21 gelang sogar der direkte Wiederaufstieg. Die Erwartungshaltung war auch vor und während dieser Spielzeit entsprechend groß. Das tat den Spielern nicht gut, das Team wirkte oft verkrampft, spielte ängstlich und gehemmt.

"Wir haben in der ersten Saisonhälfte oft auf die Tabelle geguckt und gesagt: nur noch drei Punkte. Und dann ging es schief", sagte Arslan zuletzt in der "Bild". Mittlerweile geht die Mannschaft anders an die Aufgaben heran: "Wir tun gut daran, momentan einfach Spaß am Fußball zu haben, uns reinzukämpfen und Spiele zu gewinnen. Ob es dann drei, sechs oder acht Punkte bis zum Relegationsplatz sind, ist uns gerade völlig egal." Derzeit sind es nur drei Punkte. Und setzt Dynamo die Serie in den nächsten Wochen fort, wird der Rückstand weiter schmelzen.

   

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