Spitzenreiter zu Gast: FSV in der "schwierigsten Lage seit Aufstieg"

Mit einer 0:4-Niederlage war der FSV Zwickau im ersten Spiel nach der Ära von Joe Enochs in Duisburg untergegangen. Trotz angespannter Lage hielten die Fans aber weiter zu den Schwänen. Im Duell mit dem Spitzenreiter aus Elversberg (Samstag, 14 Uhr) baut Interimstrainer Robin Lenk wieder auf die Unterstützung der eigenen Zuschauer. Wer danach das Traineramt übernimmt, ist noch offen.

Gegner ist das "absolute Maß aller Dinge"

In Duisburg stellte sich die Zwickauer Mannschaft den mitgereisten Fans, obwohl das Team von Robin Lenk zuvor vier Gegentore kassierte und mit leeren Händen da stand – noch dazu blieb der FSV unter dem Strich. Der Interimscoach startete die Pressekonferenz vor der nächsten Aufgabe daher mit lobenden Worten an die Zuschauer. "Es ist nicht selbstverständlich, dass sie einen nicht runtermachen oder anpöbeln, sondern aufrichtende Worte an die Mannschaft geben. Das ist sehr stark angekommen und gut aufgenommen worden von den Jungs", so Lenk, der den eigenen Fans ein "ganz feines Gespür" attestiert.

Gleichzeitig muss der 38-Jährige festhalten, dass die Zwickauer unweigerlich in der "schwierigsten Situation seit dem Aufstieg" in die 3. Liga feststecken. Ausgerechnet jetzt kommt auch noch die SV Elversberg, die das "absolute Maß aller Dinge" für Lenk ist. "Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, speziell als Aufsteiger, die so sehr eine Liga dominiert hat und die so sehr über allen anderen Mannschaften steht", erklärte Lenk. Die Statistik ist aus Zwickauer Sicht furchteinflößend, denn in den letzten drei Partien kassierte Elversberg beispielsweise kein Gegentor mehr und schoss jedes Mal mindestens drei eigene Tore. "Nichtsdestotrotz geht auch das Spiel bei 0:0 los", erinnerte der Interimstrainer.

Lenk setzt auf Überraschungsfaktor

Unter der Woche musste Lenk die Köpfe seiner Spieler freibekommen. Kaum verwunderlich, denn die Entlassung von Joe Enochs – der zuvor noch vier Punkte in zwei Spielen holte – setzte nicht den erwünschten Impuls frei. "Die Jungs sind keine Maschinen. Denen geht die Situation auch an die Nieren", setzte sich Lenk für das Wohl seiner Spieler ein. Gleichwohl forderte der 38-Jährige, dass sich die Akteure nun auf dem Rasen für den Fan-Einsatz revanchieren. "Wir müssen uns an all unsere Stärken erinnern. Es gibt viele Sachen, die wir auch gut machen und gut können", sprach Lenk vom berüchtigten "halbvollen Glas". Gegen Elversberg könne es für den FSV schließlich auch die Chance geben, befreit aufzuspielen.

"Niemand erwartet etwas von uns, das ist einfach so. Das lässt sich vielleicht ein Stück weit leichter vom Kopf her spielen. Wenn wir alles reinhauen, mit den Tugenden, der Disziplin und der Grundordnung, sind wir – mit dem nötigen Mut und Glück, das man sich erarbeiten muss – auch gegen den Tabellenführer nicht chancenlos", schwörte Lenk seine Mannschaft ein. Abgesehen von den Langzeitverletzten muss der Interimscoach dabei auch Robert Herrmann (grippaler Infekt), Robin Ziegele (Muskelfaserriss) und Jan-Marc Schneider (Aufbautraining) verzichten. Hinter Nico Carrera (Knöchelblessur) steht ein Fragezeichen.

Trainerfrage weiterhin offen

Nach dem SVE-Spiel wird dann auch die Interimszeit des 38-Jährigen enden, denn Lenk besitzt nicht die nötige Fußballlehrer-Lizenz für die Fortsetzung der Aufgabe. Welcher Coach den FSV übernimmt, ist noch offen – für eine Wasserstandsmeldung sei Lenk der falsche Ansprechpartner. Er versicherte jedoch, dass die verantwortlichen Gremien "umtriebig" nach einer Lösung suchen. Die Spieler seien mit diesen Unwägbarkeiten jedoch "hervorragend" umgegangen, sodass das Grundgefühl für den nächsten Auftritt positiv ist. "Es wird mit Sicherheit nicht viele Chancen geben, aber es wird welche geben. Es ist an uns, diese dann auch zu nutzen", so Lenk.

   

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