"Wollen für die Fans nachlegen": FCS im Verfolgerduell gefordert
In Dortmund konnte der 1. FC Saarbrücken die Trendwende markieren, doch die Mannschaft von Rüdiger Ziehl muss den Aufschwung nun im direkten Verfolgerduell bestätigen. Zu Gast im Ludwigspark ist der FC Ingolstadt, der seine katastrophale Negativserie noch nicht beenden konnte. Umso mehr muss sich der FCS auf seine Stärken besinnen, findet der Coach.
"Individuelle Qualität auch anerkennen"
In der Schlussphase der vergangenen Woche konnten sich die Saarländer belohnen, dass sie die Partie bei Borussia Dortmund II zu keinem Zeitpunkt aufgegeben hatten – Richard Neudecker drehte das Spiel mit dem zweiten FCS-Treffer des Tages. Damit durchbrach Saarbrücken zugleich den negativen Trend, der sich zum Start ins neue Jahr eingeschlichen hatte. Nun kann der FCS seine Jahresbilanz auch schon wieder ausgleichen: mit einem Sieg gegen Ingolstadt würde Ziehl den dritten Sieg im sechsten Spiel einfahren. Gerade im Ludwigsparkstadion fänd der Übungsleiter das angemessen.
"Wir wollen zuhause vor den eigenen Fans nachlegen. Das sind wir ihnen schuldig", betont Ziehl angesichts der großen Unterstützung, die der FCS in Dortmund und allgemein auf fremden Plätzen von den mitgereisten Zuschauern erhält. Aber mit Ingolstadt kommt der berüchtigte angeschlagene Boxer nach Saarbrücken: "Sie haben jetzt fünf Spiele verloren, stecken in einer absoluten Negativspirale. Trotzdem sind sie von der individuellen Qualität her eine richtig gute Mannschaft, die absolut zu den Top-Favoriten zählte. Das muss man auch anerkennen."
Fragezeichen hinter Uaferro und Biada
Entsprechend stellt sich Ziehl auf eine intensive Partie ein, in der die Saarländer von Beginn an den Ton angeben wollen – auch, um dem FCI schnell klarzumachen, dass es im Ludwigspark nichts zu holen gibt. "Sie sollen keinerlei positive Faktoren aus dem Spiel nehmen können, um sich aus dem Negativen herauszuziehen", forderte der FCS-Coach, dass seine Spieler eine klare Haltung an den Tag legen. Aber: "Am Ende ist es ein normales Spiel. Elf Spieler aus Saarbrücken stehen elf Spielern aus Ingolstadt gegenüber. Unsere eigene Leistung muss halt gut sein."
Dennoch ist auch klar, dass der FCS den direkten Konkurrenten um den Aufstieg mit einem Sieg aus dem Rennen kegeln könnte. Mit Marcel Gaus hat er einen Winterzugang an seiner Seite, der die Schanzer noch von seiner letzten langjährigen Station kennt. "Der Verein hat andere Ansprüche, das weiß ich aus der Vergangenheit. Wir sollten vorsichtig sein, sie nicht zu unterschätzen", warnt der Außenverteidiger. Mit Guerino Capretti haben die Schanzer zudem einen Trainer an der Seitenlinie, den auch Ziehl schätzt – und mit dem sich der Manager möglicherweise auch zeitweise ausgetauscht hatte. "Ein 4-3-3 und eine mutige Spielweise zeichnen ihn aus", sagt Ziehl augenzwinkernd. Neben den Langzeitverletzten muss der Cheftrainer möglicherweise noch auf Boné Uaferro (Knöchelverstauchung) und Julius Biada (muskuläre Probleme) verzichten, ein Fragezeichen steht hinter den Personalien.