Datenanalyse: Warum der SV Meppen den letzten Platz belegt

Nach dem befreienden 2:1-Heimsieg gegen den TSV 1860 München und dem ersten Sieg nach 17 Partien gab es für den SV Meppen am Samstag eine 1:3-Niederlage beim SV Waldhof Mannheim. Die Emsländer sind dadurch wieder auf dem letzten Tabellenplatz, das rettende Ufer ist jedoch weiterhin in Reichweite. Ein Blick auf die Datenplattform "wyscout" zeigt, woran es bei der Mannschaft von Stefan Krämer hakt. 

Defensive ist zu anfällig

Erst vier Mal in 23 Spielen blieben die Meppener ohne Gegentreffer. Das zeigt deutlich: In der Defensive ist die Mannschaft zu anfällig. 39 Mal schlug es schon im eigenen Tor ein, nur bei drei Vereinen war das öfter der Fall. Im Schnitt gehen pro 90 Minuten 12,51 Schüsse aufs Tor des SVM, was der fünfthöchste Wert der Liga ist. Durchschnittlich 3,18 Schüsse werden gehalten, was einer Quote von 28,2 Prozent entspricht und damit der sechshöchste Wert der Liga ist – daran scheitert es zumindest nicht.

Das Problem ist die Arbeit der Vorderleute, der Torhüter, denen nur noch die Hoffnung bleibt, das zu entschärfen, was gefährlich aufs Tor fliegt. Von den rund 67 Defensivduellen pro Partie (Platz zehn) werden lediglich 62,1 Prozent gewonnen. In dieser Hinsicht sind nur sechs Teams schwächer. Dementsprechend oft kommt der Gegner in gefährliche Zonen und zu guten Szenen, die zu Gegentoren führen können. Auch 114 Ballverluste im Spiel sind nicht zuträglich. Lediglich acht Mannschaften sind in dieser Statistik schlechter. 

Wenig Ballbesitz, wenige Schüsse, wenig Genauigkeit

Eine anfällige Defensive muss mit einer guten Offensive ausgebügelt werden, soll der Abstieg vermieden werden. Doch das mag bei den Meppenern noch nicht gelingen. Erst 23 Mal wurde der gegnerische Torhüter überwunden. Nur der BVB II (18), FSV Zwickau (19) und die Bayreuther (20) sind noch harmloser. 

Doch auch die Zurückhaltung in der vordersten Front ist schnell erklärt. Der Gegner hat im Schnitt öfter den Ball als der SVM, der auf 47 Prozent Ballbesitz und damit Rang 16 im Ligavergleich kommt. Im Schnitt gibt die viertälteste Mannschaft der Liga (27,2 Jahre) etwas mehr als elf Schüsse pro 90 Minuten ab, was Rang 14 entspricht. Davon geht allerdings nicht einmal ein Drittel (31,9 Prozent) aufs Ziel, was Platz 17 bedeutet. Die Chancenverwertung ist ein Problem: Die Qualität der Möglichkeiten hätte statistisch für 33 Treffer gereicht, was eine Diskrepanz von zehn Toren zur Realität bedeutet!

Dribbling-Quote passt

Wer den Ball nicht so oft hat, kann sein Spiel nicht aufziehen, spielt wenige Pässe (317 pro Spiel/nur drei Teams haben weniger). Wenn davon auch nur 75 Prozent ankommen (ebenfalls Platz 17), ist es klar, dass die Stürmer auf dem Trockenen sitzen. Die Niedersachsen gehen im Schnitt in 21 Offensiv-Zweikämpfe/Dribblings (nur fünf Teams haben weniger). Immerhin werden 52,9 Prozent dieser für sich entschieden. Lediglich sieben Mannschaften sind hier besser als der SVM.

Doch es ist nur ein schwacher Trost, weil die wichtigen Statistiken klar gegen die Emsländer sprechen, die schleunigst aufbessern müssen, soll der Abstieg und damit nach sechs Jahren die Rückkehr in die Regionalliga vermieden werden. Immerhin ist das rettende Ufer nur zwei Punkte entfernt, was in 15 verbleibenden Duellen aufgeholt werden kann. 

   

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