"Schon verwunderlich": Neidhart irritiert über erneuten BVB-Umzug
Weil das Stadion Rote Erde nach wie vor umgebaut wird, der Rasen im Signal-Iduna-Park geschont werden soll und im Stadion in Wuppertal die Rasenheizung fehlt, findet die Partie zwischen Borussia Dortmund II und dem SV Waldhof Mannheim am Samstag in Oberhausen statt. Trainer Christian Neidhart zeigt sich irritiert.
Dritter BVB-Spielort in dieser Saison
Es sei "schon verwunderlich", wie er auf der Pressekonferenz am Donnerstag sagte, "dass wir jetzt dort spielen müssen. Erst haben sie in Wuppertal gespielt, jetzt in Oberhausen. Ich dachte immer, man muss immer ein Ausweichstadion angeben. Aber ich kenne mich mit den Statuten nicht aus. Natürlich hätten wir auch gerne im Signal-Iduna-Park gespielt." Nicht zuletzt deswegen, weil der Rasen dort trotz der aktuellen Witterungsbedingungen in einem sehr guten Zustand sei.
Wie die Platzverhältnisse im Stadion Niederrhein aussehen werden, darüber konnte der Waldhof-Coach nur mutmaßen. "Ich kenne es noch aus meiner Zeit in der Regionalliga West. Da war der Platz nicht immer der beste, aber ordentlich." Am Ende des Tages werden die Bedingungen für beide Teams gleich sein. Aus sportlicher Sicht schätzt Neidhart den BVB als "spielstarke Mannschaft" ein, wenngleich die Westfalen acht der letzten neun Partien verloren haben und auch unter Neu-Trainer Jan Zimmermann in zwei Spielen ohne Punkte blieben. "Sie können kicken und haben sich zuletzt absolut unter Wert geschlagen." Der Waldhof-Coach geht mit "viel Respekt" in das Duell und erwartet eine "interessante Partie".
Neidhart vor "brutal harten Entscheidungen"
Bevor der Anstoß am Samstag ertönt, wird der 54-Jährige aber wieder "brutal harte Entscheidungen" mit Blick auf die Kadernominierungen treffen müssen. Denn da bis auf die Langzeitverletzten Marco Höger (Kreuzbandriss) und Gerrit Gohlke (Schulter-OP) alle Akteure einsatzbereit sind, mussten zuletzt mehrfach namhafte Spieler auf der Tribüne Platz nehmen. Vor allem Marc Schnatterer traf es zuletzt häufiger: In drei der letzten vier Spiele gehörte der erfahrene Offensivspieler nicht zum Kader, obwohl er fit war. "Ich weiß, wie sich die Jungs fühlen, die draußen sitzen. Man hat das Gefühl, nicht dazuzugehören."
Dennoch würden alle im Training Gas geben, diesbezüglich könne Neidhart den weniger berücksichtigten Spielern nichts vorwerfen. "Ich hoffe, dass die Jungs weiterhin so professionell damit umgehen. Noch ist mir keiner an die Gurgel gegangen, und die Ergebnisse helfen natürlich, das nach außen zu verkaufen". Es seien aber "Scheiß-Entscheidungen", die "leider dazugehören". Adrien Lebeau, der unter der Woche im Training umgeknickt war, wird wohl rechtzeitig fit, konnte auch schon wieder trainieren – und will dann in Oberhausen dazu beitragen, dass der Waldhof noch näher an die Aufstiegsplätze heranrückt. Derzeit trennt den SVW nur die Tordifferenz vom vierten Rang.