FCS muss "einfach besser verteidigen": Ohne Ziehl in Aue?
Der 1. FC Saarbrücken findet noch nicht in die Spur zurück. Zum zweiten Mal in Folge gab es vier Gegentore im eigenen Stadion – deswegen liegt der Fokus der Ziehl-Elf nun klar darauf, besser zu verteidigen. Eventuell jedoch ohne Rüdiger Ziehl, denn der Übungsleiter der Saarländer ist derzeit krank.
Heemsoth springt für Ziehl ein
In der Spieltags-Pressekonferenz saß Co-Trainer Bernd Heemsoth an der Seite von Calogero Rizzuto im Presseraum, um sich den Fragen der anwesenden Medienrunde zu stellen. Aufgrund eines grippalen Infekts musste sich Rüdiger Ziehl zuvor kurzfristig abmelden – und reiht sich damit in die Liste der Fragezeichen ein, die der FCS vor dem Auswärtsspiel bei Erzgebirge Aue (Sonntag, 14 Uhr) vorweist. Neben den Langzeitverletzten Sebastian Jacob und Steven Zellner werden Julius Biada (Oberschenkelverletzung), Dominik Becker, Frederik Recktenwald (Schambeinentzündung) und Mike Frantz (Bänderdehnung) definitiv ausfallen, bei Pius Krätschmer (Knöchelprellung) und Boné Uaferro (Aufbautraining) ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Rizzuto steht für die Partie bei seinem Ex-Klub bereit. "Viele Mannschaften sind nicht gerne nach Aue gefahren, weil sie genau wussten, wie ekelig das da im Stadion ist und was für eine ekelige Truppe das ist", erinnerte sich der Außenbahnspieler an die letzten sechs Jahre, die er im Erzgebirge verbracht hat. Nun kehrt er selbst als Gegner zurück – und muss die Kritik, die zuletzt vor allem an der Defensivarbeit festgemacht wurde, mit Leistung zurückzahlen. "Wenn du die entscheidenden Duelle nicht für dich entscheidest, dann kannst du auch mit neun Verteidigern spielen", deutete Rizzuto an, dass in der Trainingswoche viel über die Abwehr gesprochen wurde.
"Dann wäre Fußball ganz einfach"
Heemsoth bestätigte den Eindruck. "Wir lernen aus der letzten Partie, dass wir einfach besser verteidigen müssen", legte sich der 56-Jährige fest. Dabei spiele das System keine Rolle, sondern die Einstellung. "Die Verteidigung fängt vorne an. Wir müssen als Gruppe defensiv besser arbeiten, egal, in welcher Höhe wir den Ball erkämpfen und pressen wollen." Weil insbesondere in der Innenverteidigung der personelle Schuh drückt, stellt sich die Systemfrage trotzdem – einfach schon deshalb, weil die Optionen für die Dreierkette schwinden. Vor finalen Entscheidungen wollte Heemsoth das Training am Freitag abwarten, der Verweis ging auf das Allgemeine: "Wir haben jetzt leider eine schlechte Phase, vorher hatten wir eine Bombenphase. Aber besser jetzt als kurz vor knapp. Wir sollten nicht vergessen, dass wir auf dem vierten Platz sind. Wir können noch viel erreichen."
Eine Garantie für die Trendwende gebe es natürlich nicht. "Wenn das so einfach wäre, dann wäre Fußball ganz einfach", machte Heemsoth ganz unaufgeregt klar. "Es geht darum, dass aus einer guten Aktion vielleicht mehrere gute Aktionen werden können. Um diese Aktion muss ich kämpfen", forderte der Co-Trainer. Wie das funktioniert, zeige der kommende Gegner aus Aue – der mit ganz anderen Ambitionen in die Saison gestartet war und erst seit der Rückkehr von Pavel Dotchev im November in die Spur zurückgefunden hat. Heemsoth appellierte an die Einstellung: "Man muss auch mal ein Arschloch auf dem Platz sein. Aber wir dürfen uns nicht zerfleischen. Machen wir auch nicht. Wir sprechen Sachen klar an, und dann wird man sehen." Denn einen guten Verein mache es aus, dass man die Ruhe behalte und dranbleibe. Und eine gute Mannschaft macht aus, dass die Abwehr gut steht, denn: "Defense wins Championships", so Heemsoth.