Rot-Weiß Erfurt stürzt den Tabellenführer: 2:1 gegen Osnabrück

Auch heute zeigte sich wieder: In dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Das dachten sich auch die Spieler des RWE und schickten den Ligaprimus ohne Punkte nach Hause. Dank einer sehr ordentlichen Leistung, gelang es den Erfurter das Spiel zu drehen und sich im Tabellenkeller wieder ein wenig Lust zu verschaffen. Dabei hatten die Hausherren alles andere als einen Start nach Maß. Bereits nach zwei Minuten konnte Claus Costa, bereits Torschütze zum spielentscheidenden 1:0 in der Hinrunde, nach Vorarbeit von Manno einnetzen.

Turbulente Anfangsphase

Die Defensive der Thüringer machte dabei keinen guten Eindruck. Doch wer dachte, dass der frühe Rückschlag den Rot-Weißen das Genick brechen würde, sah sich getäuscht. Der stark aufspielende Aykut Öztürk wurde nur fünf Minuten später gefoult und Schiri Kunzmann zeigte auf den Punkt. Eine Aufgabe für Kapitän Nils Pfingsten-Reddig, die er souverän meisterte. Er verlud Osnabrücks Schlussmann Zumbeel und vollendendete ins rechte Eck (8.). Danach entwickelte sich eine sehr unterhaltsame Partie, in der die Gäste überraschend harmlos waren. Nach 15 Minuten beinahe das 2:1 für die Männer von Alois Schwartz: Nils Pfingsten-Reddig zirkelte einen Freistoß aus 20 Metern an den Pfosten, der Nachschuss tuschierte eben diesen. Zumbeel wäre in beiden Fällen wohl chancenlos gewesen. Erfurt hatte das Spielgeschehen im Griff und brachte sich nur durch die teils kuriose Abwehrleistung das ein ums andere Mal selber in Gefahr. So geschehen in der 24. Minute: Nach einem Eckball für die Gäste herrschte Chaos im 16er der Erfurter. Doch kein Osnabrücker war in der Lage daraus Kapital zu schlagen. Wirklich gefährliche Situationen gab es danach nicht mehr zu bestaunen und so ging es mit einem schmeichelhaften 1:1 aus Sicht des Vereins für Leibesübungen in die Kabine.

 

Osnabrück zu Beginn mit leichten Vorteilen

Nach dem Seitenwechsel setzt Mijo Tunjic gleich ein Zeichen, doch sein Schuss verpasste das Gehäuse des Tabellenführers nur knapp (47.). Danach kamen allerdings die Schützlinge von Pele Wollitz besser ins Spiel. Sie setzten die abstiegsbedrohten Thüringer früher unter Druck, aber abgesehen von einem Schuss, welcher das Ziel nur knapp verfehlte, konnten die Osnabrücker nicht erklären, warum sie als Aufstiegsfavorit gehandelt werden.  Es dauerte etwas mehr als 70 Minuten, ehe wieder etwas Gefahr vor dem Erfurter Gehäuse aufkam. Gaetano Manno, ehemaliger Spieler der Thüringer, verpasste mit einem Schuss vom Strafraumeck nur knapp das Tor von Andreas Sponsel.

Es entwickelte sich eine hochspannende Schlussphase in der das Spiel in beide Richtungen hätte kippen können. Alois Schwartz brachte im wiedergenesenen Smail Morabit und Neuzugang Morten Nielsen noch einmal frische Kräfte. Letztgenannter sollte nur vier Minuten nach seiner Einwechslung spielentscheidend eingreifen. Nach Pass auf die Außenbahn, bewies der 22-jährige Däne gutes Auge und legte Marco Engelhardt auf, dessen Treffer in die Rubrik “Tor des Monats“ fällt. Aus knapp 30 Metern hämmerte er das Spielgerät in den Winkel. Von der Unterkante der Latte sprang der Ball in die Maschen (79.). Das zweite Saisontor für den ehemaligen Nationalspieler, der wie die ganze Mannschaft heute eine sehr ansprechende Leistung zeigte.

Die 15 Minuten bis zum Abpfiff lebten von ihrer Spannung. Wirklich hochklassiges passierte auf dem Rasen allerdings nicht mehr. So konnten der RWE einen ganz wichtigen Sieg im Abstiegskampf feiern und belegt nun wieder Tabellenplatz 15. Der VfL Osnabrück rutschte mit der Niederlage und dem gleichzeitigen Punktgewinn der Konkurrenz auf den dritten Rang ab.

 

Aufstellungen:

FC Rot-Weiß Erfurt: Sponsel – Ofosu-Ayeh, Möckel, Oumari,
 Czichos – Baumgarten (74.Morabit), 
Pfingsten-Reddig, Engelhardt – 
Öztürk, Ströhl (85. Strangl) – Tunjic (74. Nielsen)

 

VfL Osnabrück:  Zumbeel – N. Fischer, Pisot, 
Beermann, Krük – S. Neumann (77. 
Nagy), Costa – Staffeldt, Piossek 
(72. Glockner), Manno – Zoller (77. 
Grimaldi)

 

Stimmen zum Spiel:

Claus-Dieter Wollitz (Trainer VfL Osnabrück): „Gratulation zum Sieg an die Erfurter. Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und haben ein schnelles Tor erzielt und bekommen dann einen berechtigten Elfmeter gegen uns. Wir hatten nicht das Selbstverständnis durch das Zentrum zu spielen. Wir hatten auch das Quäntchen Glück, dass nicht schon vorher das 2:1 gefallen ist. Wir haben dann nach der Halbzeit versäumt das Tor zu machen. Die Möglichkeiten waren da und man hätte noch überzeugter und zielstrebiger auf das 2:1 drücken müssen. Beim Gegentor haben wir dann keinen hinter der Abwehr, Engelhardt läuft nach und haut das Ding ins Dreieck. Aber entscheidend ist die Entstehung des Tores. Danach haben wir es versucht, hatten dann auch noch eine Szene, haben den Kopfball dann aber nicht so drücken können. Wir müssen dem Gegner ein Kompliment machen.“

 

Alois Schwartz (Trainer FC Rot-Weiß Erfurt): „Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Nach dem Spiel gegen Heidenheim drei Tage später so etwas abzuliefern. Wir haben so begonnen wie wir gegen Heidenheim aufgehört haben – mit einem Genickschuss, mit 0:1 nach zwei Minuten. Wir konnten schnell wieder zurückschlagen und waren wieder im Spiel drin. Wir hatten dann eine Vielzahl an Möglichkeiten, konnten diese aber leider nicht nutzen. Ich hatte dann in der Halbzeit dann schon ein mulmiges Gefühl, ob die Kraft reicht, da wir am Mittwoch schon viel investiert haben. Wir hatten dann 20 Minuten nach der Pause einen Hänger, haben das aber gut überstanden und dank des Sonntagschusses von Marco Engelhardt gewinnen können.

FOTO: Cello Klettermaxe / fototifosi.de

 

 

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button