"Fühlt sich scheiße an": Krise des VfB Oldenburg verschärft sich
Die Talfahrt des VfB Oldenburg hält auch nach dem Spiel beim SC Verl weiter an. Durch die 1:2-Niederlage sind die Norddeutschen nun seit sechs Spielen sieglos und auf den drittletzten Tabellenplatz abgerutscht. Dennoch spürt Trainer Dario Fossi weiterhin das Vertrauen in ihn.
Gelb-Rot "hat uns das Genick gebrochen"
Ratlos und niedergeschlagen standen sie nach Abpfiff auf dem Platz, die Spieler des VfB Oldenburg. Auch Trainer Dario Fossi war die Enttäuschung sichtlich anzumerken. Den Knackpunkt hatte er im Interview mit "MagentaSport" schnell ausgemacht: es war die gelb-rote Karte gegen Marc Stendera in der 65. Minute. Auch für Kapitän Max Wegner war der Platzverweis die entscheidende Szene: "Das hat uns das Genick gebrochen." Denn nur vier Minuten, nachdem Stendera frühzeitig zum Duschen musste, ging der SC Verl wieder in Führung. Zuvor hatte Kamer Krasniqi kurz nach Wiederbeginn der 2. Halbzeit den Ausgleich erzielt und damit das Elfmetertor der Verler unmittelbar vor der Pause egalisiert. Es war bereits der siebte Strafstoß, den die Oldenburger in dieser Saison hinnehmen mussten – Liga-Spitze. Wie schon am vergangenen Montag beim Spiel gegen Halle war es Robert Zietarski, der den Elfmeter mit einem leichten Tritt gegen Verls Tugbenyo verursachte.
Fossi war mit der durchaus vertretbaren Entscheidung jedoch alles andere als einverstanden: "Es wäre besser, wenn ich nichts sage. Der Mann in Rot hat das exklusiv, dann ist es in Ordnung." Was den 41-Jährigen ärgerte: "Wir spielen einen Sport, in dem Kontakt erlaubt ist. Wir können darüber sprechen, ob es der Abwehrspieler geschickter machen kann. Aber der Verler Spieler geht schon vorher nach unten und sucht den Kontakt. In England würde man den Spieler dafür ausgepfiffen, in Deutschland bekommst du dafür jedes Mal Elfmeter. Das ist ärgerlich." Die Niederlage allein auf den Elfmeter schieben, wollte Fossi aber keineswegs, zumal im Spiel nach vorne die Durchschlagskraft fehlte.
Weiter Vertrauen in Fossi?
"Mit einem Mann weniger war es schwierig, dennoch haben wir es ordentlich gemacht, uns dagegen gestemmt und das Herz auf dem Platz gelassen", lobte Fossi die Einstellung seiner Mannschaft. Für Punkte reichte das jedoch nicht, stattdessen setzte es die dritte Pleite in Folge. Schon seit sechs Partien sind die Oldenburger jetzt sieglos, ohnehin nahm der Aufsteiger aus den letzten 14 Partien nur einmal alle drei Zähler mit. "Das fühlt sich scheiße an", gab Wegner zu. "Wir haben eine sehr schwierige Phase und wollten den Bock umstoßen, das haben wir nicht geschafft." Die Folge: In der Tabelle ist der VfB auf den drittletzten Platz abgerutscht und hat bereits drei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.
Wird die Luft für Fossi, der "maximal enttäuscht" war, nun dünner? Noch sei das Vertrauen da, wie er berichtete: "Bisher habe ich an keinem Tag gemerkt, dass man mir hier nicht den Rücken stärkt", sagte der 41-Jährige. Dennoch müssen nun dringend Punkte her. "Wir müssen uns schütteln, die Saison ist mit 14 Spielen noch lang", übte sich der VfB-Coach in Durchhalteparolen. Als nächstes kommt der MSV Duisburg in einer Woche nach Oldenburg. Neben Stendera fällt dann womöglich auch Christopher Buchtmann aus, der am Samstag bereits nach einer halben Stunde verletzt vom Platz musste.