1:1 in Elversberg: Später Elfmeter kostet Dynamo den Sieg
Lange sah es im ersten Sonntagsspiel des 24. Spieltages so aus, als könnte Dynamo Dresden vor 7.219 Zuschauern drei Punkte von Tabellenführer SV Elversberg entführen. Doch spät glichen die Hausherren durch einen strittigen Elfmeter zum 1:1-Endstand aus, siegten aber erstmals nach fünf Spielen nicht. Die SVE hat nun 17 Punkte Vorsprung auf Rang vier, Dynamo als Siebter steht zwei Punkte hinter diesem.
Kutschke trifft per Kopf
Nach zuletzt fünf Siegen in Folge peilte die SVE auch gegen Dynamo wieder drei Punkte an. Für diese Mission nahm Trainer Horst Steffen gegenüber dem 2:0 in Zwickau drei Veränderungen vor: Sickinger, Antonitsch und Mustafa starteten für Correia, Conrad und Koffi. Markus Anfang auf der andere Seite hingegen nahm nach dem 1:1 gegen Viktoria Köln keine Wechsel vor. Den ersten Abschluss der Partie hatten die Hausherren, Mustafa zog aus 20 Metern ab, Drljaca konnte den Ball aber zur Ecke abwehren (5.). Zu Beginn hatte der Tabellenführer mehr Ballbesitz, Dynamo hingegen stand in der Defensive kompakt und versuchte es erst einmal mit Konter-Fußball. Doch auch die SVE-Abwehr offenbarte keine Lücken. Kam es zu Dresdner Schüssen, wurden diese geblockt. Gefährlicher wurde es nach 18 Minuten auf der Gegenseite, als ein Kopfball von Antonitsch auf dem Tornetz landete. Das erste Tor des Duells erzielten jedoch die Schwarz-Gelben: Nach einer Freistoß-Hereingabe von Kulke stand Kutschke goldrichtig, musste nur noch den Fuß hinhalten und erzielte mit dem ersten Torschuss der SGD das 1:0 (23.). Es war das erste Gegentor in der Rückrunde für die Saarländer.
Und die Gäste aus Elbflorenz blieben dran, Borkowski drehte sich um seinen Gegenspieler, zog aus 18 Metern ab und zwang Kristof im SVE-Gehäuse nach einer halben Stunde zu einer starken Parade. Aufregung gab es nach einer Szene im SGD-Strafraum. Conteh hatte den Ball an den Arm bekommen, trotz Protesten blieb die Pfeife von Schiedsrichter Michael Bacher stumm. Und es kam noch ärgerlicher für die Steffen-Elf: Mustafa musste angeschlagen ausgewechselt werden, ihn ersetzte Sahin (38.). Direkt nach dem Spielerwechsel kam Rochelt infolge einer guten Kombination zum Abschluss, zielte aber doch zu hoch (39.). Der Ligaprimus kam immer wieder an oder in den Strafraum der Dynamos, dort wurde es aber aufgrund guten Stellungsspiels eng, weshalb meist nur der Abschluss aus der Distanz möglich war. Drljaca hatte deshalb weniger zu tun als vor der Begegnung angenommen.
Woltemade sucht den Kontakt
Genau eine Minute war im zweiten Durchgang gespielt, als Kammerknecht mit einem Lattenknaller aus 17 Metern das nächste offensive Ausrufezeichen der Gäste setzte. Nach 48 Minuten wurde ein Schuss von Borkowski noch geblockt, wäre sonst gefährlich aufs Tor gekommen. Nur zwei Minuten später war auch die SVE wieder aktiv, Drljaca bekam bei einem Versuch von Fellhauer aber noch rechtzeitig den linken Arm nach oben und konnte den Ball abwehren. In der 54. Minute kam die Steffen-Truppe zu einem Freistoß in hervorragender Position, Rochelt zirkelte den Ball um die Mauer, aber auch knapp neben das Tor. Nach etwas weniger als einer Stunde hatten viele Dresdner Fans den Torschrei schon auf den Lippen. Doch ein Kutschke-Kopfball wurde von Kristof auf der Linie mit dem Knie geklärt (59.). Wenige Augenblicke später lupfte Woltemade den Ball aus spitzem Winkel über den herauseilenden Drljaca, aber auch das Gäste-Gehäuse (62.). Auch der eingewechselte Lemmer zeigte sich, prüfte Kristof mit einem Abschluss (68.).
Der Aufsteiger übernahm in dieser Phase immer mehr das Kommando, bei Dresden gingen ein wenig die Kräfte aus. Doch wenn der Ball mal durch die Abwehrreihe der Gäste flipperte, fehlte das nötige Glück auf Seiten der Elversberger, um daraus Kapital schlagen zu können. Auch ein Freistoß von Dacaj fand nicht das Ziel, ging wenige Zentimeter am Pfosten vorbei (77.). Als Lohn für die Bemühungen gab es nach 79 Minuten den Elfmeter, Woltemade sucht das Bein von Kulke und fiel im Strafraum. Eine strittige Szene. Dacaj trat an und versenkte den Ball, hatte aber viel Glück, da Drljaca dran war (81.). In der Nachspielzeit zischte ein Schuss von Bobzien knapp am Dynamo-Tor vorbei (90.+1). Am Ende blieb es beim Remis, wodurch die Siegesserie der SV Elversberg gerissen ist. Dennoch bleiben die Saarländer mit großen Vorsprung Erster, haben 17 Punkte Vorsprung auf Rang vier. Dynamo belegt weiterhin Rang sieben und hat zwei Punkte Rückstand auf den vierten Platz, der aktuell zur Relegation berechtigt. Während Dynamo am kommenden Samstag nun im Derby auf Aue trifft, ist die SVE am Montag in einer Woche bei Waldhof Mannheim zu Gast.