"Natürlich ärgerlich": Dynamo verpasst dickes Ausrufezeichen
Bis in die Schlussphase hinein hatte Dynamo Dresden die SV Elversberg am Rande einer Niederlage und stand somit vor einem dicken Ausrufezeichen, ehe der Tabellenführer spät doch noch zum Ausgleich kam. Die Enttäuschung über den verpassten Sieg war groß.
Elfmeter? "Elfmeter!"
Erst drei Mannschaften ist es in dieser Saison gelungen, die SV Elversberg zu besiegen. Dynamo Dresden wäre am Samstag beinahe die vierte gewesen, nachdem Stefan Kutschke die Sachsen bereits nach 22 Minuten in Führung gebracht hatte. Doch weil Dresden danach mehrere gute Chancen liegenließ und Elversberg zehn Minuten vor dem Ende zum Ausgleich kam, reichte es nur zu einem Remis. Vor dem Spiel hätte die SGD einen Punkt beim enteilten Spitzenreiter sicherlich unterschrieben, so aber sorgte das Unentschieden nur bedingt für Zufriedenheit. "Wenn du bis kurz vor Ende 1:0 führst, ist es natürlich ärgerlich", sagte Trainer Markus Anfang im "MagentaSport"-Interview. "Wir hätten lieber die drei Punkte mitgenommen." Die Gelegenheiten dazu waren durchaus vorhanden, etwa als Kutschke aus kurzer Distanz vergab (59.). "Ich hätte mir gewünscht, dass wir die eine oder andere Kontersituation besser ausnutzen", so Anfang.
Und während es vorne etwas an der Effizenz mangelte, kam hinten Pech dazu, dass es nach einem Zweikampf zwischen Max Kulke und Nick Woltemade einen Elfmeter gab, den Eros Dacaj zum Ausgleich verwandelte. Der Kontakt des Dresdners war zwar vorhanden, allerdings lassen die TV-Bilder den Schluss zu, dass Woltemade den Kontakt dankend annahm. Anfang wollte sich damit aber nicht näher auseinandersetzen: "Er hat es gepfiffen, ändern können wir es nicht mehr."
Kutschke legte sich dagegen fest – jedoch anders, als man es erwartet hätte: "Elfmeter!", sagte der Stürmer kurz und knapp, als er die Szene gezeigt bekam. "Er trifft ihn." Dass von SVE-Kapitän Robin Fellhauer zuvor möglicherweise die Hand im Spiel war, vernachlässigte Kutschke: "Ob Hand oder nicht, das gleicht sich während der Saison wieder aus." Zur Wahrheit gehört zudem, dass die Saarländer bereits nach 31 Minuten einen Elfmeter hätten bekommen können, nachdem Conteh den Ball an den Arm bekommen hatte.
"Punkt geht in Ordnung"
Vielmehr ärgerte sich der Stürmer, dass Dynamo mit nur einem Punkt aus der Partie ging. "Mit ein bisschen mehr Aufwand, mehr gegen den Ball und einer besseren Chancenverwertung hätten wir den Sieg mitnehmen können." Denn bis auf den Elfmeter und einen Schuss kurz vor Abpfiff habe die SVE "keine klare Torchance gehabt", meinte der 34-Jährige. Unter dem Strich räumte der Angreifer aber ein: "Wenn man das ganze Spiel betrachtet, geht der Punkt in Ordnung."
Nachdem die SGD in der Hinrunde oft "auf die Fresse" bekommen habe, sei nun eine Mannschaft zu sehen, "in der jeder für den anderen kämpft. Es wächst was zusammen. Wer weiß, wohin das noch führt". In der Tabelle belegen die Sachsen nach 14 Punkten aus den letzten sieben Partien den siebten Rang und haben weiterhin nur zwei Punkte Rückstand auf den vierten Platz, der momentan zur Relegation berechtigt. Weiter oben ran rücken können die Dresdner am kommenden Samstag gegen Aue. Dann sollen nach zuletzt zwei Unentschieden wieder drei Punkte her. Die Vorfreude bei Kutschke auf das mit 30.000 Zuschauern ausverkaufte Duell ist bereits groß: "Wenn man sieht, dass es schon zwei Wochen vorher ausverkauft ist, da braucht es keine Worte mehr."