Alles, was ihr zum 25. Spieltag wissen müsst

In Sachsen steigt die Anspannung vor einem prestigeträchtigen Derby, in Saarbrücken geht es um Aufstiegs- und Relegationsplatz – und Ingolstadt kämpft um die vielleicht letzte Chance, sich mit einem Sechs-Punkte-Spiel noch zurückzumelden. Dazu debütiert in München ein neuer Trainer. Grund genug, den 25. Spieltag unter die Lupe zu nehmen!

Die Ausgangslage

Zur Abwechslung hat die SV Elversberg ihren Vorsprung nicht ausbauen können, er bleibt konstant bei 17 Punkten – vielleicht zehn bis zwölf fehlen noch, dann ist der Aufstieg besiegelt. Nach dem 1:1 gegen Dresden wartet nun das nächste Spitzenspiel im Südwesten, am Montagabend geht es zum Waldhof nach Mannheim. Und auch andernorts messen sich die (einstigen) Giganten der Liga: Wehen Wiesbaden empfängt den neun Punkte entfernten FC Ingolstadt, der im Gegensatz zu einigen Kontrahenten den Aufstieg noch nicht abgehakt hat, nun aber ein Ausrufezeichen setzen muss. Deutlich defensiver geht es Saarbrücken an, das aber nur einen Punkt vom formstarken Gegner Osnabrück entfernt ist.

Über das Sachsenderby Dresden gegen Aue, dazu gleich mehr, geht es in die untere Tabellenhälfte. Und auch hier wird es an einem Spieltag mit lauter reizvollen Spielpaarungen rappeln: Meppen empfängt Halle, Platz 19 gegen Platz 17! Oldenburg wittert gegen Duisburg daheim seine Chance, Trainer Fossi braucht allerdings auch dringend Erfolge. Und Bayreuth reist zum Aufsteigerduell nach Essen: Geht die kleine Siegesserie weiter, lockt bald der Sprung ins Mittelfeld.

 

Fünf Spiele im Fokus

Das Sachsenderby: Dynamo Dresden gegen Erzgebirge Aue

Es ist schon seit einer Woche mit rund 30.000 Zuschauern restlos ausverkauft und wird einen Zuschauer-Saisonrekord in der 3. Liga aufstellen. Nun rückt das stets emotionale Derby zwischen Elbmetropole und Kleinstadt aus dem Erzgebirge immer näher. Und einen Favorit ist – abseits des üblichen Stimmungsvorteils für Dynamo – gar nicht so klar auszumachen: Die gemeinsamen Zweitliga-Absteiger haben ihre Mannschaften nach erheblichen Startproblemen auf Kurs gebracht, Aue kommt auf 16 Punkten in den sieben Punktspielen des neuen Jahres, Dresden auf 15.

Die SGD hat nur vier ihrer zwölf Heimpartien gewonnen, tat sich immer mal wieder schwer. Dazu kommen schwere Personalsorgen, fraglich sind neben den Langzeitverletzten unter anderem Conteh, Hauptmann und Schäffler. Doch auch Aue fehlt ein Schlüsselspieler: Rückrunden-Star Jonjic muss nach dessen Tätlichkeit beim 2:1-Sieg über Saarbrücken zwei Spiele aussetzen.

Jacobaccis Einstand: 1860 München gegen Viktoria Köln

Zugegeben: An den Namen Maurizio Jacobacci müssen sich die Finger erst noch gewöhnen: Der zuletzt in Tunesien tätige Schweizer ist hierzulande ein ziemlich unbeschriebenes Blatt, nun soll er die schwer taumelnden und zuvor fast einen Monat trainerlosen Löwen irgendwie wieder auf Kurs bringen. Da stellt sich die Frage: Wenn nicht jetzt, wann dann? Viktoria Köln hat nur eines von sieben Spielen in 2023 gewonnen und zuletzt in einem erstaunlich einseitigen Match vom SC Freiburg II klare Grenzen aufgezeigt bekommen – das 0:3 war noch ein gnädiges Ergebnis. Dazu fehlen Greger und Koronkiewicz gesperrt.

Beide steuern auf eine Saison im Nirgendwo der Tabelle hin, eher noch könnten die Löwen das ändern. Die aber haben sich seit Herbst auch spielerisch rückentwickelt, ganz nebenbei fehlt Sechser Rieder nun auch noch längere Zeit verletzt. Ein weiteres zähes Spiel vor missmutig gestimmten Fans deutet sich an. Aber vielleicht kann Jacobacci ja etwas Zuversicht beisteuern.

Abstiegskracher im Emsland: SV Meppen gegen den Halleschen FC

Zwei Torlos-Truppen der Vorwoche treffen aufeinander: Sowohl bei Meppens Gastspiel in Duisburg als auch dem HFC-Aufeinandertreffen mit 1860 München fand kein Ball den Weg über die Linie. Und beide höchst abstiegsgefährdeten Kellerkinder durften sich darüber ärgern, hatten sie doch defensiv überzeugt, ihre vorhandenen Chancen aber nicht genutzt. So also stimmen sich Ems- und Saalestädter auf die Urgroßmutter des Sechs-Punkte-Spiels ein.

Nur einer kann den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze herstellen, für den anderen steigt die Abstiegswahrscheinlichkeit in noch besorgniserregendere Höhen. Halles Coach Ristic ist bislang ungeschlagen, ihm wird aber der gesperrte Offensivmann Bolyki beim Versuch fehlen, endlich Platz 20 in der Auswärtstabelle (nur ein Sieg in elf Anläufen) loszuwerden. Meppen verzichtet zusätzlich zu den üblichen Verdächtigen wie Tankulic und Pepic auf Stamm-Verteidiger Kraulich (Innenbanddehnung).

Süddeutsches Understatement? 1. FC Saarbrücken gegen den VfL Osnabrück

Alles, was den Aufstieg betreffe, werde hintenangestellt – diese interne Marschroute verriet Saarbrückens Mittelfeldallrounder Dave Gnaase zuletzt. Was angesichts eines Ein-Punkte-Rückstands auf die Aufstiegsrelegation doch etwas voreilig erschien, oder? Klar: Die Niederlage in Aue war die fünfte im neuen Jahr, in der 2023er-Tabelle ist der FCS ein Abstiegskandidat. Und der VfL Osnabrück, der mit elf Zählern Rückstand auf die Blau-Schwarzen überwinterte, ist vor dem direkten Duell dank dessen Formstärke sogar vorbeigezogen.

Die Favoritenrolle ist damit zu den Niedersachsen übergewandert, die im Hinspiel (2:2) den Saarbrückern am 6. Spieltag die allerersten Gegentore einschenkten. Vom Bollwerk ist wenig übriggeblieben, nur Ingolstadt kassierte seit Januar mehr Gegentreffer als der FCS. Trainer Ziehl, der nach Covid-Erkrankung auf die Trainerbank zurückkehrt, fordert allerdings primär mehr eigene Tore. Könnte also ein flottes Spiel werden…

Kräftemessen der Besten: SV Waldhof Mannheim gegen die SV Elversberg

Bester Klub der Auswärtstabelle? Die SV Elversberg. Bester der Heimtabelle? Auch Elversberg – allerdings punktgleich mit dem Waldhof, der SVW hat aber ein Heimspiel weniger absolviert. Es ist also ein Gipfeltreffen der liebsten Disziplinen beider Klubs und verspricht einiges. Auch weil schon das 1:0 für den Ligaprimus im Hinspiel ein ganz hart umkämpftes und leidenschaftliches war.

Fraglich ist: Bekommt der eigentlich stark ins neue Jahr gestartete Waldhof die 0:4-Pleite bei der BVB-Reserve zügig aus dem Kopf? Elversberg kann die Sache viel entspannter angehen, auch wenn mit dem 1:1 gegen Dresden eine fünf Spiele lange Siegesserie endete. Die Steffen-Elf darf sich eine ganze Reihe von Ausrutschern erlauben. Wird aber wissen: Beim Waldhof, der mit 40 Gegentoren die fünftschlechteste Defensive der 3. Liga aufweist, lassen sich Lücken finden…

   

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