Jacobacci bittet Medienvertreter vor 1860-Debüt um Mithilfe
Seit Montag ist Maurizio Jacobacci bei 1860 München im Amt, mit dem Heimspiel gegen Viktoria Köln am Samstag wird es nun ernst für den 60-Jährigen. Im Vorfeld richtete der Italiener einen ungewöhnlichen Appell an die Medienvertreter und bittet um ihre Mithilfe.
Aufstellung soll geheim bleiben
Eigentlich sollte die obligatorische Spieltags-Pressekonferenz am Freitag um 13 Uhr beginnen. Doch weil das Training etwas länger gedauert hat, ging es erst mit einigen Minuten Verspätung los. Das führte dazu, dass Teile des eigentlich geheimen Trainings für Teile der anwesenden Medienvertreter sichtbar waren. Eine Tatsache, die Jacobacci zu Beginn der Pressekonferenz dazu veranlasste, einen ungewöhnlichen Appell an die Journalisten zu richten: "Ich bitte Euch, dass morgen keine Aufstellung frühzeitig erscheint, damit wir den Gegner nicht mit internen Abläufen versorgen. Ich hoffe sehr, dass ihr mir da entgegenkommt. Das ist wichtig." Ob der Appell Gehör gefunden hat, wird sich am Samstagvormittag zeigen.
Große Änderungen, das ließ der 60-Jährige bereits durchblicken, wird es aber wohl ohnehin nicht geben. "Entscheidend ist, die Spieler, die beginnen, nicht aus Dingen rauszureißen. Das Grundmuster muss beibehalten werden", sagte Jacobacci und berichtete von einem positiven Eindruck aus den ersten Einheiten mit seinem neuen Team. "Es ist eine sehr willige Mannschaft, die hellhörig und wissbegierig ist. Ich hoffe, dass die Spieler auf dem Platz Männer sind und keine Jungs." Denn der Charakter sei entscheidend, ob man gewisse Resultate erzielen könne. Und die braucht 1860 nach nur einem Sieg aus den letzten elf Spielen dringend.
Jacobacci will pushen, aber nicht zu viel
Damit die Löwen gegen Köln in die Erfolgsspur zurückkehren, hofft Jacobacci darauf, "dass die Lockerheit bei den Spielern da ist". Daran hatte er unter der Woche angesetzt. "Wir spielen zuhause, werden wahrscheinlich ein volles Stadion haben. Entscheidend wird sein, wie wir in dieses Spiel reingehen und welche Mentalität wir auf den Platz kriegen. Wir müssen es schaffen, dass der Funke überspringt. Dann haben wir ein fantastisches Publikum." Dass Jacobacci sein Debüt vor eigenem Publikum bestreitet, "ist auf jeden Fall ein Vorteil".
Ein Selbstläufer werde die Partie in keinem Fall, sei Viktoria Köln doch ein "Gegner mit einer guten Qualität", so der 60-Jährige, der mit der Mannschaft am Mittwoch gemeinsam essen war. "Wir wollen das Spiel in die Hand nehmen, den Gegner unter Druck setzen und unsere Qualitäten ausspielen", gab er als Ziel vor. "Wir wollen gewinnen, das ist ganz klar. Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft die Message verstanden hat." Bei der Ansprache vor dem Spiel will Jacobacci vor allem über Emotionen kommen, die Mannschaft aber auch nicht zu stark pushen. "Das ist auch nicht gut", so der Chefcoach, der bis auf Marius Wöhrl (nicht im Kader) und Tim Rieder (Knie-Verletzung) auf alle Spieler zurückgreifen kann. Mit welcher Aufstellung und Formation die Löwen dann auftreten werden, soll bestmöglich dann erst gegen 13 Uhr feststehen, wenn die Aufstellung für alle veröffentlicht wird.