Ratlosigkeit beim FCS: "Weiß nicht, was wir verbrochen haben"
Im Heimspiel gegen den VfL Osnabrück erlebte der 1. FC Saarbrücken am Samstag ein Déjà-vu. Denn wie so oft in den letzten Wochen machten die Saarländer ein gutes Spiel, belohnten sich aber nicht und gingen als Verlierer vom Platz – und das bereits zum sechsten Mal in diesem Jahr. Die Ratlosigkeit war groß.
"Absolut beschissen"
Ungläubig musste FCS-Coach Rüdiger Ziehl nach Spielende mit ansehen, wie die Bank des VfL Osnabrück aufsprang und den Sieg bejubelte, als Schiedsrichter Alexander Sather die Partie abpfiff. "Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben", war Ziehl im Interview mit "MagentaSport" nach der vierten Heimpleite in Folge ratlos. "Wir hatten wieder mal deutlich mehr Torchancen, haben eine gute Leistung gebracht und einen mutigen Auftritt gezeigt, verlieren das Spiel dann aber in fünf Minuten. Es tut extrem weh, wir hätten den Sieg verdient gehabt."
Vor allem mit der Phase nach der Pause, als sowohl Kasim Rabihic (48. / 54.), Dominik Ernst (52.) und Günther-Schmidt (52.) beste Gelegenheiten nicht nutzten, haderte der 45-Jährige. "Da müssen wir die Tore machen, dann ist das Spiel entschieden." Bitter zudem: Gleich dreimal traf der FCS während der 90 Minuten das Aluminium. Über die Linie ging der Ball allerdings lediglich in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als Julian Günther-Schmidt eine Vorlage von Dominik Ernst nutzte. Freuen konnte er sich über seinen fünften Saisontreffer aber natürlich nicht. "Es ist absolut beschissen, wieder hier zu stehen mit null Punkten in der Hand."
"Es ist kaum zu glauben"
Denn während der FCS überaus fahrlässig mit seinen Chancen umging, schlug der VfL nach etwas mehr als einer Stunde zweimal eiskalt zu und drehte die Partie binnen zwei Minuten. Besonders ärgerlich: es waren die ersten beiden nennenswerten Gelegenheiten der Lila-Weißen, die offensiv ansonsten vieles schuldig bleiben. "Es ist unfassbar. Mir fehlen die Worte. Es ist kaum zu glauben, was da gerade los ist", zeigte sich Günther-Schmidt niedergeschlagen. Es sei aktuell eine "Scheiß-Phase", in der die Mannschaft nun zusammenrücke müsse. Ähnlich sah es auch Ziehl: "Wir müssen die Köpfe hochhalten und gemeinsam daraus kommen. Die Mannschaft glaubt an sich."
Dass es am nächsten Sonntag zum Tabellendritten nach Wiesbaden geht, macht die Sache gewiss nicht leichter. Doch Saarbrückens Coach meinte: "Wenn wir dort eine schlechte Leistung abliefern, aber dafür gewinnen, ist mir das auch recht." Einen Sieg könnte der FCS in der Tat mal wieder gebrauchen. Denn nach der schon sechsten Pleite im achten Spiel 2023 sind die Saarländer auf den sechsten Rang abgerutscht und liegen nun vier Zähler hinter dem Relegationsplatz. Bis zu einem direkten Aufstiegsrang sind es schon acht Punkte. Derweil wird Ziehl seine Mannschaft am kommenden Spieltag auf mindestens zwei Positionen ändern müssen, da Dave Gnaase und Bjarne Thoelke jeweils zum fünften Mal Gelb gesehen haben. Ob sich der FCS beim SVWW dieses Mal belohnen wird?