Fossi beim VfB vor dem Aus? "Wir sind keine tote Mannschaft"
Beim 2:3 gegen den MSV Duisburg musste der VfB Oldenburg am Sonntag die vierte Pleite in Serie einstecken. Insgesamt war es das siebte Spiel in Folge, das nicht gewonnen werden konnte. Entsprechend wird die Luft für Trainer Dario Fossi immer dünner, wenngleich dieser noch gar nicht ans Aufgeben denken wollte – im Gegenteil.
Hadern mit individuellen Fehlern
Als die vierte Pleite und das damit verbundene Abrutschen auf den vorletzten Tabellenrang bereits besiegelt erschien, kam der VfB in der 87. Minute nochmal über Joker Patrick Hasenhüttl zum Anschluss. Er sollte zwar zu spät kommen, doch stand das versuchte Aufbäumen symbolisch für die Lage der Oldenburger. Vier Pleiten gab es zuletzt, dreimal mit lediglich einem Tor Unterschied. Nur Ligaprimus Elversberg setzte sich mit 3:0 gegen den VfB durch. Selten war die Mannschaft von Dario Fossi chancenlos. Auch der Pausenstand von 1:3 gegen den MSV am Sonntag sollte nicht dafür sorgen, dass der Aufsteiger sich aufgab. "Ich finde nicht, dass es eine hohe Hürde war. Ich glaube, Duisburg hat drei Tore gemacht aus drei Torchancen oder vier", beklagte Fossi nach dem Spiel bei "MagentaSport" das fehlende Matchglück.
"Wieder" habe seine Mannschaft "alles reingehauen", doch auch wieder gab es dafür zu wenig Ertrag. Defensiv bleiben die Oldenburger einfach viel zu anfällig. Mit satten 48 Gegentreffern nach 25 Spielen stellt der VfB die schwächste Defensive der Liga und untermauerte dies mit drei Gegentreffern gegen die zuletzt harmlosen Duisburger abermals. "Wir haben uns bei den Toren nicht so toll verhalten", beschönigte Fossi ein wenig. Was alle Bemühungen zerstört? Individuelle Schnitzer. "Man ist dran, man ist aktiv, man ist vital", doch es folgen immer wieder "individuelle Fehler – keine taktischen Sachen. Die brechen uns dann das Genick", analysierte der angezählte Coach.
"Überzeugt, dass wir die Kurve kriegen"
Trotz der defensiv anfälligen ersten Hälfte kam der VfB nochmals ran, doch fehlte wieder ein wenig. "Zum Schluss muss der Ball halt rein, dann machst du das 3:3 und holst dir den Punkt verdient", was aber eben nicht passieren sollte. Dennoch resümierte der 41-Jährige: "Wir sind keine tote Mannschaft. Wir sind eine tolle Mannschaft. Wir geben nie auf." Leider sei es an diesem Sonntag einfach "ein Tor zu wenig" gewesen, was bei der geringen Anzahl an tatsächlich hochkarätigen Chancen aber auch nicht sonderlich verwunderlich erschien. Das Handtuch werfen wollte Fossi dennoch keinesfalls: "Ich bin ein charakterstarker, reflektierter Mensch. Ich analysiere es sehr nüchtern."
Und das Ergebnis seiner Analyse ist dabei sehr klar: "Ich bin überzeugt, dass wir die Kurve kriegen." Viel Zeit bleibt dafür nicht mehr. Als Vorletzter der Tabelle fehlen dem VfB drei Punkte auf das rettende Ufer zusätzlich zum deutlich schlechteren Torverhältnis als die direkte Konkurrenz um diesen. Wenig verwunderlich also, dass auch der Trainer nach nur einem Sieg aus den letzten 15 Partien wackelt. "Ich bin sehr überzeugt von mir, ich bin sehr überzeugt von meiner Mannschaft. Alles andere liegt nicht in meiner Hand", gab er sich weiterhin kämpferisch. So habe er zuletzt "tolle Gespräche mit dem Verein gehabt", über mehr denke er zurzeit nicht nach. In der kommenden Woche geht es für Oldenburg bei den formstarken Osnabrückern weiter. Ob Fossi dann noch Trainer des VfB sein wird? Sportchef Sebastian Schachten wich Fragen nach der Zukunft des 41-Jährigen vor dem Spiel aus: "Bitte haben Sie Verständnis, dass ich mich weder an Namen noch an Spekulationen beteiligen möchte."