Sieben Punkte aus drei Spielen: HFC unter Ristic im Aufwind

Wie schnell es manchmal gehen kann: Gerade mal drei Wochen ist es her, als der Hallesche FC nach einer 1:3-Niederlage auf den letzten Tabellenplatz abgestürzt war. Dann kam Sreto Ristic – und seitdem sind die Saalestädter im Aufwind und haben die Abstiegsplätze verlassen.

Mit dem Schrecken davongekommen

Es war ein Schock für den Halleschen FC, als sich Ristic am Dienstagmittag auf dem Weg nach Halle mit seinem Auto überschlug. Wie durch ein Wunder erlitt der 47-Jährige lediglich eine Rippenprellung sowie Schürfwunden, konnte das Krankenhaus schon am Nachmittag wieder verlassen und soll heute auch wieder auf dem Trainingsplatz stehen. Viel Zeit, um sich vom Schock zu erholen, bleibt nicht – zumal es schon am Donnerstag nach Paderborn geht, wo am Freitagabend das Auswärtsspiel beim SC Verl stattfindet.

Bei den Ostwestfalen will der HFC seinen Aufwärtstrend der letzten Wochen fortsetzen. Seit Ristic kam, holte Halle aus drei Spielen satte sieben Punkte – und blieb sogar zweimal ohne Gegentor. Eine durchaus bemerkenswerte Tatsache, wenn man bedenkt, dass Halle in den ersten 22 Spielen besorgniserregende 41 Gegentore kassiert hatte und damit die zweitschwächste Defensive der 3. Liga stellte. Vier Punkte lagen die Saalestädter zu diesem Zeitpunkt hinter dem rettenden Ufer und waren Tabellenletzter, nun steht Halle – dank der besseren Tordifferenz gegenüber Borussia Dortmund II – auf Rang 16. Der HFC im Aufwind!

"Klarheit, Struktur und Grundtugenden"

Zwar braucht es aus den verbleibenden 13 Partien wohl noch etwa 20 Punkte, um sicher drin zu bleiben, doch die Richtung stimmt nun. "Es ging um Klarheit, Struktur und Grundtugenden", erklärt Ristic im "DFB"-Interview, woran er beim HFC angesetzt hat. "Abstiegskampf ist in erster Linie harte Arbeit. Das wirklich zu verinnerlichen, war der erste Schritt, Bereitschaft und Geschlossenheit der zweite. Wir haben im aktuellen Spielrhythmus wenig Zeit für taktisches Training. Umso wichtiger sind Einstellung und Mut."

Ausruhen auf der starken Bilanz will sich der 47-Jährige aber natürlich nicht: "Erfolge von gestern sind schon morgen nichts mehr wert. Es geht wieder bei Null los, um Basics und Aufgabenerfüllung. Wir benötigen Konstanz, wollen die Leistung Woche für Woche bestätigen. Ich erwarte einzig und allein, dass wir unsere Leistung abrufen und jeder Einzelne ans Limit geht. Was sich daraus entwickelt, werden die 90 Minuten zeigen." Mit einem Sieg beim SC Verl könnte Halle am Freitagabend einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt machen.

Nietfeld-Ausfall "extrem bitter"

Allerdings ohne Kapitän Jonas Nietfeld, der mit einem Außenbandriss im linken Sprunggelenk für einige Zeit ausfallen wird. "Diese Verletzung ist extrem bitter. Für Jonas selbst und für die gesamte Mannschaft. Spieler seines Formats wachsen nicht auf den Bäumen. Er ist der unumstrittene Leader", so Ristic. "Aber jammern bringt uns nicht weiter. Wir müssen die Verantwortung auf noch mehr Schultern verteilen." Ob das gelingt, wird sich in der Englischen Woche mit Spielen gegen Verl (A), Köln (H) und Elversberg (A) zeigen.

   

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